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Gelangweilt stocherte ich mit der Müllzange einen leeren Teinkpäckchen Karton auf und ließ diesen in eine große Mülltüte fallen.

Gerade wollte ich ein weiteres Stück Müll aufsammeln, als mir jemand eine Plastik Flasche vor die Füße warf.

Genervt sah ich in die Richtung, aus der die Falsche kam und blickte geradewegs in das belustigte Gesicht eines Jungen. Er hatte dunkelbraune Haare und ebenfalls braune Augen.

"Lustig.", grunzte ich und und verzog das Gesicht.

Er schenkte mir einen abwertenden Blick und lief weiter.

Ich überlegte nicht lange, bückte mich, griff nach der Flasche und warf sie dem Jungen gegen den Rücken

"Räum deinen Müll gefälligst selber weg, Trottel!"

*

Lukas: Heute Abend schon was vor?

Louis: Bei Mac soll heute was laufen

Ich: Ohne mich, hab keine Lust

Josie: Wir holen dich um 20:00Uhr ab, Liv!

Ich: Ihr macht mich fertig

Genervt warf ich mein Handy auf mein Sofa und lief ins Bad, ich stinke nach Müll.

Eigentlich hatte ich echt keine Lust auf Party, nicht weil ich diese typische 'graue Maus' in der Gruppe war, im Gegenteil, ich feierte oft und gerne, aber ich war einfach total kaputt.

Wenn ich mich genauer im Spiegel betrachtete, war ich das perfekte Beispiel für eine komplett fehlgeschlagende Erziehung.

Naiv, frech, kein guter Schulabschluss und Sozialstunden, die ich abarbeiten muss.

Ich stellte mich unter die heiße Dusche und ließ das Wasser über meine Haut laufen.

Nach einigen Minuten wickelte ich mich in mein Duschhandtuch ein und tapste in mein Schlafzimmer, um mich für den Abend anzuziehen.

Ich entschied mich für eine schwarze Skinny Jeans und ein ebenfalls schwarzes, enges Shirt.

Als nächstes föhnte ich meine Haare und glättete vereinzelte Strähnen, die noch etwas wellig waren.

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken und ich sah auf die Uhr.

19:53Uhr.

War ja klar, dass sie wiedermal zu früh da sein würden.

"Komme!"

Ich warf mir meine Jacke über, schnappte mir meine Schlüssel und verließ die Wohnung.

"Hey Liv!", begrüßte mich Louis und schenkte mir ein warmes Lächeln.

"Hey", grinste ich ihn an und schnappte mir seine Autoschlüssel.

"Ich fahre"

Louis lachte und legte mir einen Arm um die Schulter und lief mit mir zum Auto.

*

"Das Müllmännchen ist auch hier", lachte jemand und ich drehte mich zu der Stimme. Ich erblickte den Jungen aus dem Park.

"Trottel", nuschellte ich und schenkte ihm einen bösen Blick.

Ich war echt zu müde um jetzt großartig Streit anzufangen.

"Mehr hast du nicht drauf? Trottel?", äffte er mir nach.

"Du legst es echt darauf an"

Er sah mich fragend an, doch bevor er etwas sagen konnte, landete mein Getränk in seinem Gesicht.

"Miststück!"

Ich grinste ihn selbstgefällig an und verschwand in den Garten. Dort setzte ich mich etwas abseits vom Geschehen auf eine Bank und spielte mit dem Haargummi um meinem Handgelenk.

"Hey Kleine.", hörte ich Louis' Stimme und ich lächelte ihn schwach an.

"Wenn du magst, fahre ich dich nach Hause.", er hatte wohl gemerkt, dass ich nicht in Partylaune war.

"Nein, das geht schon. Ich laufe gleich zurück. Ich glaube Emma ist hier, hast du schon mit ihr geredet?"

"Nein", murmelte er und schaute auf den Boden.

"So schüchtern kenne ich dich ja garnicht!", lachte ich leise auf und stieß im leicht gegen die Schulter.

"Ich glaube, ich gehe zu ihr."

Stolz sah ich ihm hinterher und hielt meine Daumen hoch, als er sich noch ein letztes Mal zu mir umdrehte.

Ich blieb noch wenige Minuten auf der Bank sitzen, entschloss mich dann jedoch dazu nach Hause zu laufen. Von hier waren es nur gute 20 Minuten. Ich stand auf, suchte im Haus kurz nach Josie und informierte sie, dass ich nach hause laufen würde. 

"Schreib mir wenn du zu hause angekommen bist!", sagte sie energisch und sah mich streng an. Ich lachte kurz auf und nickte.

Wenige Minuten später befand ich mich schon auf dem Heimweg.

"Entschuldigung? Du solltest um diese Uhrzeit echt nicht alleine -", er hielt sofort inne, als er sah, mit wem er sprach.

"Sag mal, verfolgst du mich etwa?", fuhr er mich an.

"Mit Sicherheit! Was besseres habe ich echt nicht vor!"

Er gab ein abwertendes Geräusch von sich und sah mir in die Augen.

"Ich kann dich zwar echt nicht leiden", sagte er "Aber ich kann es noch weniger leiden, wenn Frauen Nachts alleine unterwegs sind.", sagte er.

Fragend sah ich ihn an.

Er verdrehte die Augen und sagte: "Ich werde dich begeleiten! Ist das so schwer zu verstehen?"

Mit einer Handbewegung ließ ich ihn verstehen, dass ich darauf verzichten könnte.

"Geht schon. Ich laufe gerne alleine"

Doch das hinderte ihn nicht daran, weiterhin neben mir zu laufen. Die nächsten 10 Minuten verliefen ruhig, keiner sagte ein Wort. Die Stimmung war angespannt.

Ich spürte oft, wie sein Blick auf meinem Gesicht ruhte, es machte mich nervös.

"Soll ich dir ein Foto ausdrucken?", blaffte ich ihn an.

"Was? Nein! Du hast da nur einen echt fetten Pickel, mein Gott."

Ich wusste, dass er lügt. Doch ich ließ es dabei und lief einfach weiter.

Nach weiteren fünf Minuten Schweigen waren wir endlich angekommen.

"Da wären wir", murmelte ich.

"Das soll ein Witz sein, oder?" fragte er mich.

"Ich werde in wenigen Tagen hier einziehen.", sagte er und sah mich frustriert an.

Ich verdrehte die Augen. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Wieso ausgerechnet er?

"Soviel dazu, dass ich dich verfolge!", lachte ich und ich erkannte ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 31, 2018 ⏰

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