Kapitel 1

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Heute vor einem Monat um acht Uhr, stürmte ein einzelner Schüler eine Schule und griff gezielt eine Handvoll Schüler an. Diese überlebten die Attacke sind aber alle noch immer sehr verstört..."

Ich hatte die dämliche Kiste abgeschaltet und saß mich wider hin. Mein Anwalt hatte mich genau im Blick. Die Flimmerkiste hing nicht besonders hoch und war gut zu erreichen, wenn man sich auf die Zehenspitzen stellt. Das Verhörzimmer der Klinik war relativ groß.

Eigentlich war es kein Verhörzimmer, sondern ein Gesprächsraum, in einer Klinik für psychisch kranke Jugendliche. In ihm war ein metallener Tisch, mit einen Ring, für Fesseln. Zusätzlich noch zwei Stühle, mein Anwalt saß auf einem Klappstuhl so wie ich. Ein schmales Fenster gab mir den Blich auf die herbstliche Welt hinter den Mauern. Schon Herbst. Er war ein unscheinbarer Mann. Nicht der größte, nicht der schönste aber er war nett.

„Daniel, was denkst du, was heute passieren wird." Er war immer sehr ruhig und ließ mich die meiste Zeit eigentlich in Ruhe. Ich kratzte mich andächtig an der Stirn und zuckte Wortlos mit den Schultern.

Was ich getan hatte, dass mich ein Anwalt ausfragt? Ich habe Rayn Goslib, abgestochen. Halt, halt, wow komm mal runter! Er lebt noch. Du fragst dich bestimmt: „Was ein Psycho!" aber weißt du ich wollte, eigentlich nur das er den unschuldigen Jamie in Frieden lässt. Aber genug davon lass mich die weiter erzählen, später wirst du verstehen.

Ich sah ihn nicht an, sondern sah auf die Tischplatte: „Ich weiß es nicht. Ich hoffe, die Wahrheit kommt ans Licht. Er ist der schuldige nicht ich. Er ist der Mörder!"

Ich hatte wider angefangen zu schreien und sah ihn kurz an. Er schenkte mir nur einen verständnisvollen Blick. Schließlich sitze ich hier und er ist da draußen.

„Ist schon gut. Ich hatte das ja schon ein paar mal mit dir, ich möchte das du heute alles erzählst, alles."

Gekränkt nickte ich.

Quietschend öffnete sich die Tür, zwei Polizisten traten ein.

Routiniert stand ich auf und drehte mich die Handgelenke auf dem Rücken. Das Knacken der Handschellen war mein Signal mich wider umzudrehen. Die beiden Polizisten waren eigentlich ganz freundlich. Sie halfen mir im Auto und die Treppen des Gerichtsgebäudes hoch. Wir waren durch einen Hintereingang in das Gebäude geleitet worden. Durch kahle, fensterlose Flure waren wir gegangen. Im Gerichtssaal angekommen wurde ich an einen kleinen Tisch vor den Richter gesetzt und bekam ein Glas Wasser. Ich bedankte mich und sah mich um, der Saal war imposant, die Decke war sehr hoch, ein Kronleuchter im futuristischen Stil hing tief und mein Gesicht spiegelte sich auf den Glas kristallen. Es hatte etwas Hypnotisierendes, wie er Licht brach und die bunten Flecken über die Wände tanzten. Alle im Saal mussten gedacht haben ich sei verrückt. Leise spielte ich in meinem Kopf das Lied Summer Wine, das alte von Ville Valo und Natalia Avelon. Ich hörte die Instrumente und könnte fast schon den Sommer riechen.

Der Sommer... Jamie... Verzeih mir, es war meine Schuld. Ich hatte es so weit kommen lassen. An diesem Abend spielte das Lied auch. Ich wusste das du es mochtest. Es lief auf deiner Beisetzung. Hast du es auch gehört? Ich weiß noch die Urne sah schön aus, auch wenn es makaber ist aber, sie passte zu dir... Schlichter Stein, wie aus den Red Hills of Georgia, eine feiner Gold Ring hatte den Deckel versiegelt. Die Blumen waren passend, in rot, orange, und gelb... Der Gedanke an die Sonnenblumen ließ mir Tränen über die Wangen rollen. Sie waren so prächtig. Ich konnte dich fast vor mir sehen. Erinnerst du dich? Das Feld mit Liv und Katy? Sie hatten Langeweile und haben Kronen geflochten. Aus Gänseblümchen. Ich habe dein Gesicht gesehen, so wie jetzt.

Das Knarren von Stühlen riss mich wider in die Realität. Der Geruch des Sommers war, dem Geruch des spät herbst gewichen. Die Goslibs nahmen platz. Sie saßen bei den Besuchern. Jamies Eltern waren auch da. Seine Mutter beobachteten mich, sie schenkten mir ein schwaches Lächeln. Es war makaber, aber sie sah zufrieden aus.

Miss Parson sah gut aus, sie trug ein dunkles Kostüm und eine schillernde Brosche.

Mister Parson einen dunklen Anzug, mit hellen Hemd. Die Goslibs trugen schwarz. Ich musste innerlich lachen, die Eltern des Mörders tragen schwarz. Die des Toten können lächeln, grotesk.

Ich streckte meinen Rücken durch und nahm einen Schluck, aus dem Glas. Der Saal fühlte sich. Viele Schüler, Eltern und Reporter. Die meisten waren wahrscheinlich nur auf meine Aussage, neugierig. Aber so leicht würde ich ihnen nicht machen.

Entspannt lehnte ich mich zurück. Mein Anwalt nahm platz und schenkte mir nach. Er verurteilte meine Bluttat, aber nicht ihren antrieb. Er wusste bereits Bescheid. Ich musste jetzt nur noch die Wahrheit sagen und alles erzählen. Gefühle wecken. Für Jamie, zeigen was wirklich war. Und wer das Tier hier war.

Alle erhoben sich, als der Richter und Staatsanwalt, mit der Schreiberin den Raum betraten.

„Bitte setzten sie sich." Ein älterer Mann, mit grauem Haar und Erfahrung im Blick, „Heute startet die Verhandlung gegen Daniel Hobmair, die Anklage wirft ihnen schwere Körperverletzung in fünfzehn Fällen vor. Ist das Richtig."

„Ja euer Ehren." Mein Anwalt übernahm gefestigt das Wort. Der Richter gab das Zeichen zum Setzen. Es wurde kurz lauter im Raum und dann wider, drückend still. Der Ankläger trat vor und sah mich an.

Ich ging den Plan durch. Sag kein Wort bis zu deiner finalen Aussage. Er erinnerte mich an eine Ratte. Er war gründlich und am schwitzen, sein Haar war fettig. Widerlich. Aber passt ja. Ich schenkte ihm einen verachtenden Blick und signalisierte ihm das er mir nicht konnte. Bingo, Ratti hatte anscheinend angst vor mir. Er ging mir aus dem Weg und stürzte sich lieber auf die wagen Beweise.

„Der angeklagte hat kaltblütig auf die Jungendlichen..."

„Einspruch!" Das ging eine ganze zeit so. Ich durfte von juristischen wegen nicht als Psyokiller gehandhabt werden. Immer hin hatte ich den Idiotentest bestanden. Ob Ratti ihn packen würde?

Ich war überrascht wie schnell die Anklage verstummte und mein Anwalt von seinen platz aufstand und begann: „Meine Damen, meine Heeren, ehrenwerter Heer Richter, Heer Staatsanwalt, leihen sie mir bisschen ihr Ohr und lassen sie mich ihnen etwas erzählen. Ich möchte über einen Jungen erzählen. Einen Jungen, sanftmütig, gutherzig, vertrauenswürdig, loyal, aber am wichtigsten unschuldig. Er wurde Opfer einer Tat, die schlimmer ist als alles. Er wurde zum Opfer, weil er meinen Mandanten mochte. Der vorzeige Schüler und der Junge auf der Anklagebank. Sicher sie denken jetzt sicher war Suizid aber warum? Warum dieser junge Mann, mit einem lächeln das Menschen verzauberte, von uns gegangen. Lassen Sie uns dafür kurz über die Ursache sprechen. In mein Mandant seine Geschichte erzählt. Die Ursache... Tragisch, wir reden über schuld aber sehen wir nicht den wahren Schuldigen. Sondern einen Mann gebrochen und verletzt. Um es auf den Punkt zubringen, er musste sterben, weil ein andere nicht für seine Gefühle und Sexualität einstehen konnte." Er gab dem geschockten Publikum Zeit zu verdauen und sah die Parsons an.

„Ihr Sohn war eine Bereicherung, für uns alle. Wissen Sie wie er starb.", Er sprach jeden im Saal an und redete weiter, „An einer Überdosis. Ja richtig. Eine junge Seele. Er wollte Arzt werden, war auf dem Besten weg dahin. Aber Mobbing für etwas, das er nicht ein mal getan hatte, trieb ihn in den Tod. Mein Mandant und er, sie waren nur Freunde. Zwei Jungen, so wie alle anderen Jungen, die die Sommertage im Freibad und die Wintertage, auf dem Sofa an der Konsole verbrachten. Aber er ist weg. Miss und Mister Goslib wussten sie, das ihr Sohn zu Protokoll gegeben hatte Geschlechtsverkehr mich dem Angeklagten gehabt z haben."

Alle im Saal waren schockiert. Insbesondere die Schüler. Denn Rayn Goslib, hatte jedem erzählt ich und Jamie hätten etwas gehabt. Aber so war es nicht.

Mein Anwalt sah zu mir rüber und dann den Richter an.

„Gib uns doch bitte deine Aussage Daniel." ich atmete tief ein und aus und setzte an.

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⏰ Last updated: Nov 20, 2017 ⏰

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