"What's meant to be will always find a way"
Sie kann ihren Herzschlag spüren. Jedes einzelne Pochen in ihrer Brust. Das Geräusch dringt hoch bis es ihre Ohren erreicht. Jeder stürmische Schlag versetzt eine weitere Welle aus Emotionen durch ihren Körper.
Der eiserne Geschmack ihres eigenen Blutes liegt ihr auf der Zunge und breitet sich in ihrem Mund aus. Der Schmerz, den ihre Zähne auf ihrer Lippe auslösen ist bitter und durchfährt ihren gesamten Körper. Doch wenigstens weiß sie, dass es echt ist.
Ihre Augen, welchen Farbe aussieht wie ein gefrorener See, schnellen nervös hin und her. Ihre Hände umklammern einander und ihre Knöchel werden weiß.Ihr Atem stockt, als sie ihre Umgebung wahrnimmt. Vor ihr breitet sich ein großer Platz aus. Die Pflastersteine, auf denen sie steht, sich überwachsen mit Moos und Unkraut. Sie ist umgeben von Bäumen, welche hoch in den Himmel ragen. Inmitten des Bereiches protzt ein großer Brunnen, welcher nicht in den Hintergrund blendet. Sie ist allein. Es ist als würde sich sonst Niemand zu dem verlassenen Fleck trauen. Doch genau das Gegenteil sollte der Fall sein.
Hier ist es, wo sie sich mit ihrer Familie treffen sollte. Doch Niemand. War. Hier.Das Gefühl von Angst breitet sich in ihrer Brust aus und durchfährt ihren gesamten Körper. Ihre Atemzüge werden schneller und sie dreht sich hektisch im Kreis.
Die Welt um sie herum verschwimmt und wird zu einem einzigen, einsamen Bild.
Als sie zu stehen kommt spürt sie, wie etwas kaltes ihre Wangen hinunterläuft. Sie führt ihre Fingerspitze zu ihrem Gesicht und ertastet nässe. Tränen.Als würde ihr Gehirn erst jetzt verstehen was passiert, bahnen sich plötzlich immer mehr Tränen ihren Weg bis zu ihrem Kinn.
Wie vor Schock erstarrt öffnet sie ihre Lippen und ein Schrei durchbricht die Stille.
„Nein,nein,nein,nein,NEIN!"
Als wäre wieder Leben in sie gefahren, sieht sie sich nochmals um.
Ihre Brust bebt nun während sie schluchzend in die Ferne sieht.
Wie von selbst setzten sich ihre Beine in Bewegung und sie bewegt sich in Richtung des Brunnens. Dort angekommen lässt sie sich schlagartig nieder und legt ihren Kopf in den Nacken. Mit geschlossenen Augen atmet sie tief ein. Der Duft von Lavendel steigt ihr in die Nase und langsam verlieren ihre Schultern an Spannung.
Ein Luftzug bläst ihr sanft entgegen und umhüllt sie in einer angenehmen Wärme.
Langsam öffnet sie ihre Augen und blickt hinunter zu ihrem Handgelenkt, auf welchem eine schlichte Armbanduhr hing.Vor genau fünf Minuten flog ein Flugzeug von Volterra, Italien zurück nach Alaska.
Ein Flugzeug, in wessen sie sitzen sollte samt ihrer Familie. Wenn man sie Familie nennen kann. Doch nun war sie allein. Ohne Geld in einem fremden Land mit einer fremden Sprache.
Das Glas der Uhr verschwimmt plötzlich unter erneuten Tränen.
Zitternd vergräbt sie ihr Gesicht in ihren Händen.
„Mio angelo, wieso weinst du?"
Erschrocken ziehen sich ihre Brauen zusammen. Ohne ihren Blick zu heben engleitet ihr ein gebrochenes Flüstern.
„Wer bist du?"Ihr Blick wandert zu seinen Schuhen.
„Wer ich bin ist nicht von Bedeutung."Er geht vor ihr in die Knie und platziert sanft seine Finger unter ihr Kinn um ihr Gesicht zu heben. Als sie aufblickt, starren ihr zwei strahlend rote Augen entgegen. Sobald sich ihre Blicke trafen konnte sie sehen, wie seiner weicher wurde.
„Wer bist du mia amore?"
Seine tiefe Stimme durchfuhr sie wie ein Blitzschlag.
„Mein Name ist Adélia"
„Du bist allein. Wieso?"
Ein zitterndes Lachen verlässt ihre Lippen.
„Gebrochene Dinge wie ich sind am besten allein."
Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und er runzelt die Stirn.
„Wie kann jemand so wunderschönes so traurig sein?"Seine rechte Hand nähert sich langsam ihrem Gesicht und er wischt mit seinem Daumen eine ihrer Tränen weg. Ihr Blick senkt sich wieder und sie holt tief Luft.
„Ich bin allein. Meine Familie...sie haben mich zurückgelassen:"
„Aber wissen sie denn nicht wie gefährlich es hier ist ?"
Seine Wörter ziehen sich in die Länge und seine Stimme wird noch tiefer als sie es schon ist.
„Wissen sie nicht, dass man solch eine atemberaubende Gestalt nicht allein lässt?"
Sie bemerkt wie seine Augen zu ihrem Nacken wandern und er schwer schluckt.
Sie neigt ihren Kopf leicht zur Seite und sieht ihn neugierig an.
„Bellissimo" wispert er und zieht sie plötzlich in eine eiserne Umarmung.Einer seiner Hände umschließt ihre Taille während die Andere ihr sanft über das Haar streicht. Eine neue Wärme umschließt sie. Eine, welche sie noch nie zuvor spürte. Immer mehr sinkt sie in seine Arme und immer mehr hat sie das Gefühl von Sicherheit. Mit einem tiefen Luftzug atmet sie den berauschendsten Duft ein.
„La mia"
Er vergräbt sein Gesicht in ihrem Nacken und holt tief Luft. Sie hat das Gefühlt, als würde er sie noch näher an sich herandrücken.
Auf einmal spürt sie einen stechenden Schmerz, welcher sie jedoch süchtig macht.
„Mmmh"
Ohne das es ihr Bewusst wird neigt sie ihren Kopf noch etwas mehr zur Seite, sodass er noch leichter an sein Ziel kommt. Ihre Hände greifen nach seinen Schultern und ihre Nägel bohren sich in jene.Langsam verschwimmt ihre Sicht und sie spürt, wie sie hinfort gleitet.
Hinfort in eine Dunkelheit, welche sie mit offenen Armen willkommen heißt.
Und kurz bevor sie vollkommen versunken ist, hört sie seine Stimme noch ein letztes Mal.„Mein Name ist Alec und mia amore du bist mein."
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Sweet Secrets
FanfictionAdélia hat es nicht leicht im Leben. Sie ist jedem Mitglied ihrer Familie egal, ganz im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester Renesmee. Doch was wenn sie eines Tages in Voltera auf ihre große Liebe stößt? Wird er sie vor sich selbst schützen können...