Poetry Slam

Wer ist "Fremder"?

Es ist keine Entscheidung, ich meine
klar ist es eine Entscheidung
aber eine die Überwindung kostet,
verstehst du ?
Wenn du dich dagegen entscheidest den Nachbarn zu Fragen,
ob er noch Rosenscharfe Paprika da hat & dich dafür entscheidest aufs kochen zu verzichten & statt der Hackfleisch-Nudeln mit Paprika-Sahne Soße ein Trockenes Toastbrot zu essen.
Dann liegt das nicht an Faulheit.

Wenn du im Fahrstuhl
anstelle einem Gut einstudierten Smalltalks à la
- "ach-was nh Affenhitze,"
- "Du ich sag dir bin nur am Schwitzen"
Leider nur Hüsteln & Räuspern
hervor bringst & dich fragst ob du die sechs Stockwerke nicht auch zu Fuß geschafft hättest.
Während du sehnlichst auf den erlösenden
- Bing Ton
wartest,
dann liegt das nicht an Ignoranz.

Ich wünschte wohl es wäre so einfach, denn dann wäre es auch einfach zu erklären
- "Beweg dein Arsch Hoch"
oder
- "Stell dich nicht so an"
& Schwupps, die Sache ist gegessen.
Zack, Zack - Halt!
Pang, Pang - Klick, Klack - Pow, Wow - WTF.
& Genau das passiert hinter dieser Stirn, in jeder erdenklichen Situation,
In der mein inneres Ruft
- "Mach endlich irgendwas!"

So wie neulich,
Als ich die Blicke von dir
- "Fremder"
& Mir, in der Bahn zum ersten Mal Trafen & Sich mein Inneres Sofort beeilt, mich zu schimpfen:
-"Mach irgendwas!"
-"Lächel ihn an!"
-"Du bist hässlich wenn du lächelst!"
-" Du bist ekelhaft!"
Während das Wort ekelhaft Noch klebrig an den Härchen meiner Ohrmuschel haftete, betrachtete ich mein eigenes Gesicht in der Scheibe des Wagons & Verstand, nicht zum ersten Mal, das dass mein Schicksal sein sollte.

Wenn Niemand dir sagen kann
wie es geht,
wie sollst du es dann lernen?
Ich schaffe es nicht alleine & Ich entscheide mich zwar nicht dazu hilfe zu brauchen aber ja,
- Ich Entscheide mich dazu Feige zu sein.
Weil Faul sein, viel zu heikel ist,
den das wird noch viel Ungerner gesehen, als blinde Tatsachen.
Einen Rat, haben die meisten für mich aber da sind wir schnell wieder bei
- "stell dich nicht so an!"
& Schwupps die Sache ist gegessen.

Pang, Pang - Klick, Klack - Pow, Wow!

Da sind wir wieder & du verstehst vermutlich noch immer nicht warum
- "Mach irgendwas!"
Einfach zu hohes Level für mich ist.

Mitten am Tage beim Familientisch,
erzählt der Vater aus Hause Fröpenik
- klingelt es ganz plötzlich an der Tür.
Dort steht Herr'n Optik.
Der kleine Bub Fröpenik, lief zur Tür,
zu öffnen sie, denn er wohnte ja hier
& Als sie auf war Starrte er schier,
auf einen fremden Mann, mit einer Flasche Bier.
Bub Fröpenik kannte Herr'n Optik nicht,
So saß er sich zurück an den Familientisch & als seine Mutter ihn schließlich Fragte, wer den da gerade eben an der Türe war, blickte Bub Fröpenik auf des Globus Länder & antwortete schlicht mit einem Wort
- "Fremder!"
Die Mutter war schnell, leicht besorgt & eilte hinaus & Was sah sie dort ?
Herr'n Optik Stand noch vor der Tür,
in seiner Hand, das warm gewordene Bier. Der Missstand war schnell ausgemerzt.
Die Mutter, mit dem Worte scherzt
- "Das ist fremder!"
Stellte sie ihn vor.
- "Willkommen fremder!"
Rief die Familie im Chor.
Ein Jahr zehnt später, beim Familientisch. Als Erwachsener Mann, Bub Fröpenik da sitzt
& hört sich lachend die Geschichte an,
wie
- Fremder
Zu seinem Namen kam.

Die meisten Menschen verstehen Wohl, wie man Witze macht
oder sanft zu jemanden ist
oder die Stimmung locker,
oder eine Geschichte erzählt
& ohne klebrige Schweiz-Sender,
eine Telefonnummer wählt.
Ich entscheide mich nicht dafür
- Awkward
zu sein. Das passiert einfach.
Für dich, bin ich nichts weiter als,
ein Fremder unter vielen.
- Ohne Geschichte,
- Ohne Gesicht,
- Irgendwer halt!

Ich habe Angst davor, gesehen zu werden aber noch mehr angst davor
unentdeckt zu bleiben & Ich weiß,
das es theoretisch gesehen möglich Ist, das ich aufhören kann Awkward zu sein, wenn ich davon überzeugt bin, das ich nicht Awkward bin!
Setz das Mal in die Praxis um,
wenn du bestimmt bist,
- Von Unsicherheiten,
Die einreden zu wollen,
du hättest keine, ist wie zu glauben Holz sei Wärmer als Metal, das Gefühl ist einfach da.

Weist du noch,
wie sich das angefühlt hat, als du zum ersten Mal gedacht hast, das jemand in dich verliebt ist.
- "In mich ?"
War meine erste Reaktion,
- Dieses kribbeln!
- Diese Unsicherheit!
- Diese Nervosität!
- Dieser Druck!
- Diese Atemnot!
& Diese völlige Blockade!
- Diese Angst!

Da esse ich Lieber Toastbrot.
Da nehme ich lieber die Treppe.