Ich kann nicht mehr / Selbstverletzung

Kapitel 2

Neuer Tag, neues Glück. Jeder kennt diesen Spruch. Doch auf mich traf er nicht zu. Am nächsten Morgen stand ich auf und ging ins Badezimmer. Dort sah ich, dass meine Wunden von gestern wieder aufgegangen waren und bluteten. Seufzten hielt ich meine Arm unter das Wasser. Leise zischend stieß ich die Luft aus. Das brannte. Ich band einen neuen Verband darum und machte mich fertig für die Schule. Lange, schwarze Hose und langes, schwarzes T-Shirt. Unten nahm ich mir einen Apfel und machte mich auf den Weg zur Schule. "Mörderin!" "Opfer" "Bring dich um" "Geh sterben". Solche Wörter empfingen mich m, als ich die Schule betrat. Ich hielt den Blick auf den Boden gesenkt und ging zu meinem Spind. Schon von weitem sah ich die kleinen Zettel, die an meiner Spindtür hingen. "Geh dich ritzten" "Du hättest sterben sollen, nicht deine Eltern" "Selbst dein Bruder ist vor dir abgehauen". Das traf mich am Meisten. Ich vermisste meinen großen Bruder sehr, dich ich wusste, er wollte nichts mehr von mir wissen und ich würde ihn nie wieder sehen. Mit Tränen in den Augen lief ich zu meinem Klassenzimmer. Auf dem Weg zu meinem Platz wurden mir immer wieder Beine gestellt und Beleidigungen ins Ohr geflüstert. Endlich. Ich hätte meinen Platz erreicht. Da kam auch schon unser Lehrer, Herr Wolf. Doch er war nicht allein. An seiner Seite war ein Junge. Er hatte braunes Haar, grüne Augen und ein markantes Gesicht. Er trug eine dunkelblaue Hose und ein rotes, kurzes T-Shirt. Insgesamt sah er sehr attraktiv aus, doch ich wusste, er würde nie Interesse an mir haben. Wer wollte schon Kontakt zu einer Mörderin, die ihre eigenen Eltern umgebracht, ihren Bruder vergrault hat und sich selber verletzt? Genau, niemand. Also sollte ich mir keine Hoffnungen machen. Herr Wolf sagte:"Das ist euer neuer Schüler....