Tief zog ich die kühle Winterluft ein und sah zum Himmel, von dem sanft kleine, weiße Flöckchen runter rieselten. Die verschiedenen Holzhütten mit unterschiedlichen Waren standen in einem großen Kreis auf dem Marktplatz, in der Mitte ein wunderschöner, riesiger Weihnachtsbaum. Er war geschmückt mit bunten, leuchtenden Lichterketten und großen Christbaumkugeln. Ein leichter Wind bließ über mein Gesicht und brachte den Duft alle möglichen Leckereien mit sich. Darunter waren Zimt, Orange, Schokolade, gebrannte Mandeln, Lebkuchen, Plätzchen, Nougat...
Die Leuten um mich herum lachten und plapperten aufgeregt, während sie an mir vorbei wuselten und sich an den verschneiten Ständen sammelten. Diese sahen sich zwar alle ähnlich, boten jedoch alle etwas anderes an.
Meine kleine Schwester zog freudig am Ärmel meines Wintermantels und rief: »Schau mal wie groß die Zuckerstangen da sind!«. Ich lächelte sie glücklich an und richtete ihre Mütze bevor ich sie fragte ob sie einen haben wollte. Ally nickte fröhlich und ich drückte ihr einen Schein in die Hand.
»Hol für Mama, Papa und mich auch noch welche. Und Maronen auch noch!«, meinte ich, »Ich hole mir Glühwein. Wir treffen uns da vorne, wo die süßen Figuren verkauft werden, ja?«
Sie nickte, stellte sich brav an und ich machte mich währenddessen selbst auf den Weg. Ich entdeckte einen kleinen, vereisten See auf dem man Schlittschuh fahren konnte und setzte das auf meine imaginäre To-Do-Liste.
Einige Minuten später standen meine Schwester und ich vor einer Auswahl an verschiedenen Holzfigürchen. Es gab Engel, Rentiere, Hirsche, Wildschweine und Eichhörnchen.
»Du suchst eins für Papa aus und ich eins für Mama.« sagte Ally. Ich entdeckte Rudolph das Rentier und packte es in eine kleine Tüte, die uns die Verkäuferin gegeben hatte. Genau wie Rudolph, hatte Papa immer eine rote Nase.
Als wir schon langsam auf den Rückweg machten, warf ich einen Blick an den Ständen vorbei zum See auf dessen Oberfläche Kinder spielten und schlitterten. Meine To-Do-Liste wurde nicht vergessen. Sanft stupste ich Ally an und zeigte in die Richtung.
»Sag mal, was hältst du eigentlich von einer kleinen Runde Eislaufen zum Schluss?«
Zufrieden sah ich das Glänzen, das in den Augen meiner Schwester erschien.
»Wirklich? Und du kommst mit?«
Ich nickte.
»Au ja, du bist die Beste!«
Ich wurde von ihr umarmt und schon wenige Augenblicke später hatten wir unsere Taschen abgestellt und betraten mit zwei Paar geborgten Schlittschuhen gemeinsam das Eis. Ich wusste wie sehr Ally Eislaufen liebte und auch wenn ich selbst nicht die Beste darin war, ich liebte es meine Schwester dabei zu beobachten, wie sie wie ein kleiner Engel über das Eis tanzt.
Wir drehten noch einige Runden, und sie Pirouetten, bevor wir uns entschieden, zurück nach Hause zugehen um uns vor den Kamin mit einer Tasse heißer Schokolade, natürlich mit ganz vielen Mini-Marshmallows, aufzuwärmen.
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Advent, Advent...
Short StoryJeden Tag bis (und einschließlich dem) zum 24. Dezember posten Crazy-Sun und meine Wenigkeit eine kleine Geschichte, ein Weihnachtsplätzchen-Rezept, ein Gedicht...genießt die vorweihnachtliche Zeit und viel Spaß am Lesen dieses Buches! -Emily (Crazy...