Das Geheimnis

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Die Tür fiel leise ins Schloss.
„Bist dus?", rief ich.
Schritte. Ein schwaches Licht im Korridor. „Joko?" Keine Antwort.
Ich richtete mich auf. Von der schwarzen Couch, in der Ecke des kleinen Zimmers, welches ich als Wohnzimmer nutzte, hatte ich einen guten Blick aus dem Fenster, durch das ich die Lichter Berlins sehen konnte. Sie waren so hell, dass ich sie als Lampe benutzten konnte, wenn ich wollte. "Joko, das ist nicht lustig." Ich stand auf und näherte mich langsam dem Flur.

Stille.

Ich machte einen weiteren Schritt in den Flur und atmete auf.

"Mensch Joko, warum jagst du mir denn  so einen Schrecken ein?" Joko stand vor mir. Er trug einen roten Pullover, blaue Jeans und die braune Brille, die ich so gerne an ihm mochte. Er war gerade dabei gewesen, seine Jacke aufzuhängen, als ich mich demonstrativ in den Flur gestellt hatte.

Mit einem schelmischen grinsen sah er mich an. Er sagte nichts. Er starrte mich nur an und kam auf mich zu. Immer näher. Einen halben Meter vor mir blieb er stehen. Behutsam legte er seine linke Hand auf meine Wange und kam meinem Gesicht, mit seinem, immer näher. Ich hörte seinen Atem leise rasseln. "Warum regst du dich denn so auf?", flüsterte er lächelnd.

"Du weißt was passiert, wenn das hier jemand mitbekommt.", antwortete ich, mit dem Versuch stark zu bleiben. Seine Nähe machte mich wahnsinnig. "Was meinst du?", schmunzelte er wärend er mit seiner anderen Hand sachte über meinen Rücken fuhr. Er wusste, dass mich das verrückt machte. Es waren nur Millimeter zwischen unseren Mündern. Er grinste und legte seine Lippen endlich auf meine. Seine rechte Hand wanderte immer tiefer.. ich zuckte zusammen und es entlockte mir ein leises stöhnen. Ich musste tief ein und aus atmen, um mich zu beherrschen. Dann machte ich einen Schritt zurück und lößte mich aus seinem Griff.

Ich ging nervös zurück ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen. Joko folgte mir leise und setzte sich neben mich. Er hatte seinen Kopf auf seine linke Hand gestützt und blickte mich aus seinen braunen Augen an. "Schau mich nicht so an.", mekerte ich.

"Hey, was ist denn los?", fragte mich Joko und setzte sich auf, "Ist was passiert?"

Ich sagte nichts und blickte nur grimmig aus dem Fenster. "Ja.", brummte ich.

"Was ist passiert?", fragte mich Joko mit entestzten Blick. Er wirkte plötzlich nicht mehr ganz so entspannt wie vorhin.

Ich atmete tief ein. "Du bist passiert, Winterscheidt.", flüsterte ich und wagte es immer noch nicht, ihn anzusehen. "Ich bin was?", fragte mein Gegenüber unglaubwürdig.

"Ja, du bist mir passiert. Du weißt, dass unsere Beziehung nicht an die Öffentlichkeit gelangen darf", sagte ich ernst und würdigte ihm immer noch keines Blickes, "Aber du machst mich verrückt. Mit deinen kleinen Tricks, deinen Blicken und Brührungen."

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Joko anfing zu grinsen und sich durch die Haare fuhr. Dann beugte er sich zu mir rüber und küsste meinen Hals. Ganz sachte. Ich atmete schwer. Genau das hatte ich gemeint. Selbst wenn ich wollte, könnte ich mich nicht von ihm losreißen. Langsam öffnete er meinen Gürtel und ich legte unbewusst meinen Kopf in den Nacken. Mein protestierendes, lautes atmen, stoppte Joko nicht, damit aufzuhören, womit ich ihn tagtäglich verfluchte. Und ich liebte es.

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