Dämonen

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Sie kamen aus allen Ecken, Dämonen. Sie verfolgten mich. Voller Verzweiflung lief ich aus dem Haus, rein in die nassen Straßen der Großstadt in der ich lebte. Die dünne Jeans Jacke sog sich schneller mit Regen voll, als ich erwartet hatte und durchnässte mich bis auf die Haut. Doch es machte mir nichts aus. Alles womit sich mein Kopf in der aktuellen Situation beschäftigen wollte, war hier weg zu kommen. Hinter mir hörte ich immer noch ihre Stimmen. Ihr Gemurmel, wie sie leise meinen Namen schnurrten. Ich ließ meine Dunklen Haare weiter in mein Gesicht fallen und ging noch einen Schritt schneller. Ich erreichte eine Bahnhaltestation, und ohne weiter darauf zu achten stieg ich in die Bahn ein, die gerade vor fuhr und setzte mich hektisch in die hinterste Ecke des Wagons. Ich sah noch wie die Viecher sich an der Scheibe räckelten und ihre langen Körper wanden. Ihre Stimmen drangen nun in meinen Kopf ein und machten mich von innen verrückt. Eine alte Frau bat mir ihre Hilfe an, doch ich war wie isoliert in meiner Angst und war nicht im Stande ihr auch nur einen flüchtigen Blick zu zu werfen. Erst jetzt fiel mir auf das mein Handy, das ich in der Eile vergessen hatte Zuhause zu lassen, die ganze Zeit Töne von sich gab. Gruppen, von denen ich nicht wusste warum ich darin war, Nachrichten von Leuten die sich eigentlich nicht für mich interessierten, das tat niemand. Schon wieder drangen ihre Stimmen in meinen Kopf, und ich versuchte so gut es ging sie aus zu schließen, mich nicht von ihnen beeinflussen zu lassen, doch das war schwierig wenn sie genau das sagten, woran ich im tiefsten auch dran zweifelte. Als ich es nicht mehr aushielt, setzte ich mich mit einem Mal aufrecht hin und lief zu den Wagentüren. Wie besessen schlug ich auf den ,,Stop" Knopf ein, als ob das etwas bringen würde. Als sich an der nächsten Haltestelle die Türen öffneten, war ich wie gefangen in dem Anblick der sich mir bot. Kein anderer Mensch schien noch zu existieren, und meinen Kopf füllte eine angenehme wärme. Keine Stimmen die mich verfolgten, keine Angst, die mich bis zu den Knochen auffraß. Alles was meine vom weinen noch nasse Augen sahen, war die unfassbare Schönheit an Natur, die sich vor mir bot. Hell grünes Gras, noch vom Tau befallen, obwohl es doch schon später Nachmittag war, und die Sonne schon dazu über ging wider hinter unserem Vorstellungsvermögen zu verschwinden. Bäume, mit einer Krone aus sattem Grün, die bei der aktuellen Jahreszeit eigentlich Braun gefärbt sein sollten. Auch der regen hatte aufgehört, und der Himmel war nur mit leichten Wolkenzipfeln bedeckt. Wie gebannt lief ich auf dieses Paradies zu, und mein Körper der von der ganzen Angst noch angespannt war, entspannte sich langsam. Je weiter ich in den Wald hinein lief, so bunter wurde er. Ich sah Blumen verschiedenster Art und Tiere, von dessen Existenz ich noch nichts wusste, huschten vorbei. Auf einem der hohen Bäume saß meine Angst. Ein dunkler Schatten mit weiß glänzenden Augen. Ich blieb stehen, schaute zurück. Ich blickte voller trotz in die Augen, vor denen ich mich so lange gefürchtet hatte. Mir war unklar woran es lag, aber es machte mir nichts aus. Mit einem Mark erschütterndem Schrei stieß sich das Wesen in die Lüfte, und wart verschwunden. An Ort und Stelle ließ ich mich fallen, erschöpft von der Angst, erleichtert über meinen Sieg. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich die Augen. Mit dem angenehmen Wissen keine Höllenkämpfe im Traum ausfechten zu müssen schloss ich meine Augen und verschwand langsam in einer Welt der Träume, die für mich bis jetzt noch unbekannt war.

My mind's stuffWhere stories live. Discover now