Kapitel 1: Neue Stadt, neuer Anfang

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„Wie findest du Mike? Er ist doch heiß."

„Er ist nicht mein Typ."

„Ach komm schon, Amy, du brauchst doch jemanden für die Party! Wenn du alleine ankommst, dann..."

„Können wir das Gespräch bitte nicht heute führen?"

Ohne eine Antwort zu erwarten, stand ich auf und ging in die nächste Stunde. Es hat noch nicht geklingelt und ich saß alleine im Chemieraum. Mein Platz war relativ weit hinten. Es waren zwar nur 5 Minuten, aber sobald ich mich in meine Gedanken vertiefte, waren es gefühlt 2 Stunden. Ich musste darüber nachdenken, ob ich darüber nachdenken wollte, mit wem ich auf die Party gehe. Ich weiß, das klingt irgendwie komisch. Eigentlich möchte ich nichtmal auf die Party. Ich gehe dort nur zu liebe meiner besten Freundin Mona hin. Sie ist beliebt in meiner neuen Schule und sie möchte, dass ich mich an ihr hochziehe. Sie war die erste die mit mir befreundet sein wollte. Sie hatte ein perfektes Partymädchen in mir gesehen, aber ich glaube sie gibt langsam die Hoffnung auf. Ich kann nicht auf Partys gehen. Nicht nach dem, was auf der Letzten in Seattle passiert war. Mir floss eine schwache Träne über die Wange, die ich aber nicht wegwischen konnte, ich war zu tief in meinen Gedanken.

„Amella! Du passt ja garnicht auf! Du solltest dich lieber mehr beteiligen! Dein Erster Eindruck ist der wichtigste!"

Ich erwachte aus meinem Tagtraum ruckartig, gleichzeitig wischte ich mir meine Träne schnell von der Wange. Ich hatte nicht bemerkt, dass der Unterricht angefangen hat. Alle schauten mich mit gepinnten Augen an. Nach einem Blick auf die Uhr merkte ich, dass die Stunde schon seit zwanzig Minuten lief. Das ist mir noch nie passiert. Nach einer langen Minute Schweigen fuhr sie mit dem Unterricht fort. Ich sah mich in der Klasse nach einem Typen um. Es hat sich gezwungen angefühlt, also hab ich es einfach sein lassen und mich mit dem Unterricht beschäftigt, von dem ich schon die Hälfte nicht aufgepasst hab.

Nach dem Unterricht sah ich Mona den Flur entlang gehen. Naja, eher sah sie mich. Sie hat sich gerade umgedreht, um in meine Richtung zu gehen, aber ich rannte weg. Ich sperrte mich in der Toilette ein bis die nächste Stunde anfing. Weinen wollte ich dort nicht, aber ich wollte allein sein. Ich kenne Mona nicht lange, aber gut genug, um zu wissen, dass sie mit allen Mitteln nur versucht, min in die Beliebtheitsliste ganz hoch zu katapultieren. Ich wusste dass, sie nicht nachlassen würde, bis sie jemanden für mich gefunden hatte.
Aber ich weiß nicht, ob das so schnell funktioniert.
Ich weiß nicht, ob ich so schnell vertrauen kann.
Ich weiß nur, dass ich ,seit Seattle, so gebrechlich bin, wie ein Schmetterlingsflügel.

SchmetterlingsflügelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt