7. Kapitel

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-Zeitsprung nach den Ferien-

Ungeduldig saß ich mit Pansy in der großen Halle. Wo steckte er nur? Fragte ich mich die ganze Zeit und starrte wie hypnotisiert zum Eingang. Es war der erste Tag nach den Winterferien und seit unserer gemeinsamen Nacht hatte ich Draco kein einziges Mal gesehen oder etwas von ihm gehört. Nicht nur, dass er direkt nach der Party frühzeitig nach Hause abgereist war – nein, er antwortete auch auf keine der zehntrilliarden Eulen, die ich ihm in den Ferien geschickt habe. Ich habe sogar versucht mit seinen Eltern Kontakt aufzunehmen, aber entweder antworteten auch sie mir nicht oder mein Vater bekam Wind davon und hinderte mich sofort daran. „Sagt mal…“ fragte ich nach einer Zeit in die Gruppe. „Habt ihr in den Ferien was von Draco gehört?“ Pansy und Blaise schüttelten den Kopf. Pansy besorgt, Blaise eher gelassen. „Nein, keine Ahnung..“ murmelte Pansy. „Ich mache mir auch schon total Sorgen. Ich habe letztens seine Mutter getroffen und die meinte dass Draco keine Zeit habe sich um seine Freunde zu kümmern. Sie hat sich ziemlich ernst und abweisend benommen. Kennt man normalerweise nicht von ihr.“ Blaise winkte ab. „Jetzt macht euch mal locker. Ihr kennt doch Draco. Vielleicht hat der grad ne deprimierende Phase oder so. Dem wird schon nichts passiert sein.“ Ich schluckte. Deprimierende Phase? Ich hoffte sehr dass das nichts mit mir zu tun haben würde und Blaise sich irrt. „Na seht doch mal! Da ist er doch. Das blühende Leben.“ Scherzte er als Draco sich zu uns setzte. Er sah mich nicht an. Ich erschrak bei seinem Aussehen. Er hatte stark abgenommen, war blass und um seine Augen hingen dunkle Augenringe. Anscheinend war ich die einzige von uns die das bemerkte. „Wo warst du im Gottes Namen die ganzen Ferien?“ fragte Pansy auch schon. „Zu hause“ murmelte er nur und mir lief es bei seiner dumpfen Stimme eiskalt den Rücken hinunter. Traurig beobachtete ich ihn. Er sah mich immer noch nicht an. Was war aus dem liebenden Draco aus jener Nacht geworden? Ich hatte mich in ihn verliebt – das wusste ich seit unserem ersten Kuss und dies habe ich ihm mehr als einmal in meinen Briefen geschrieben. Hat er sie überhaupt gelesen? Und wenn ja… Wieso antwortete er mir nicht? „Ist alles in Ordnung bei dir?“ fragte ich vorsichtig und er hob seinen Kopf. Mir gefror das Blut in den Adern. Kälte, Abneigung, Monotonie. Keine Liebe oder Freude in seinem Blick. Unwillkürlich bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals und ich musste mich stak beherrschen nicht gleich loszuheulen. „Ja, wieso?“ fragte er patzig und schob seinen Teller beiseite. Er aß nichts. „Du solltest etwas essen, Draco…“ murmelte ich nur. „Hör auf mir zu sagen was ich tun soll und lass mich einfach in Ruhe!“ giftete er mich an und stand auf. Blaise und Pansy zuckten bei seinem Ton zusammen und auch ich schreckte zurück. Was war denn nur in ihn gefahren? „Entschuldigt mich bitte kurz…“ sagte ich mit erstickter Stimme und eilte ihm aus der Halle hinterher.

Lee.

Malfoy/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt