Collin. Was sagt euch dieser Name? Nun im lateinischen heißt Collis Hügel. Doch ich bezweifle stark das ich ein Hügel bin. Im englischen ist colin, mit einem L anstatt zwei, nur die Kurzform von Nikolaus und bedeutet so viel wie, Sieg des Volkes.
Aber welche Bedeutung steckt jetzt eigentlich hinter dem Namen Collin? Vielleicht soll der Hügel als Symbol dafür stehen, dass ein Sieg des Volkes immer an höherer Stelle stehen wird, als die Niederlage. Könnte dieser Verdacht wirklich stimmen oder sind es nur normale Zufälle aus denen ich mal wieder einen Elefanten machen muss? Vielleicht wissen blinde Pferde aber auch nur nicht wohin mit ihren Gedanken. Ja, ich bin blind. Wieso fragt ihr euch? Sicherlich habt ihr es euch nicht gefragt und ihr denkt alle ich bin schon ohne Augenlicht geboren worden. Falsch gedacht!
Und ab hier kommt jetzt der Punkt ob ihr meine Geschichte lesen wollt oder nicht.Ich kann mich noch daran erinnern das ich mich für ein "wissenschaftliches Projekt" freiwillig gemeldet hatte. Jedoch weis ich nicht mehr, woher ich davon wusste. Aber wer weis was die mir dort in den Salat gerührt hatten. Das "Projekt" war dafür gedacht blinden Pferden ihr Augenlicht zurück zu geben und sie somit zu heilen. Dafür brauchten die "Wissenschaftler" (Hinterhältige Betrügner trifft es eher) mehrere Pferde um verschiedene Augen zu studieren.
Alles war ohne Bezahlung! Wie gesagt, komplett freiwillig. Und leider habe ich erst zu spät gewusst, wieso dies so war.
Ich saß mit über 30 anderen Pferden in einem riesigen Saal wo uns auf einem großen Monitor gezeigt wurde, was man tun müsse um blinde Pferde zu heilen und was bei uns untersucht werden würde. Kurz danach wurden wir alle von "Ärzten" in unterschiedliche Räume mit hochmoderner Technik geführt.
Leere und volle Reagenzgläser waren sorgfältig in einem hohen Regal gestapelt worden. Auf einem stechend weißen Schreibtisch lagen sämtliche Papiere und Ordner gestapelt in einer Ecke des Raumes. Ein leises Sirren war zu hören das wohl von dem Apparat stammte der in voller Größe einfach da stand und noch recht ungefährlich aussah.Ich errinere mich noch ganz genau an das Geräusch, als ich mich in dem Raum bewegte.
Dieses fiese Geräusch wenn meine Hufe auf dem rutschigen weißen Fliesen aufkamen. Die Wände und selbst die Decke trugen diese hässlichen Fliesen ebenfalls an sich. Wie ich dieses Weiß hasse!
Ich bin froh, dass ich es nie wieder sehen muss!Danach weis ich nur noch das ich an den sirrenden Apparat heran treten sollte und dann ein furchtbares stechendes Licht aufleuchtete. Genau das, wurde uns im Saal am Monitor nicht gezeigt. Verständlich. Irgendwie.
Ich vernahm ein schreckliches lautes Piepen und die Stimmen der "Ärzte", das mir bis heute einen eiskalten Schauer über den Rücken jagd.Schnell wurde meine Sicht dunkler und dunkler und ich spürte wie die "Ärzte" mich gewaltsam festhielten. Meine Angst wurde immer größer.
Voller Kraft versuchte ich mich gegen diese Betrüger zu wehren oder meine Augen zu schließen, doch das Licht hatte sich schon praktisch in sie rein gebrannt. Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz einer Spritze an meiner Schulter und vernahm nur noch einen schmerzhaften Aufprall auf dem Boden.Ich erwachte in... nun ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung wo ich wieder zu mir kam.
Für den ersten Moment als ich meine Augen öffnete dachte ich, es wäre stockfinster wo auch immer ich war. Bis ich begriff, das ich dieses Nichts für immer sehen sollte.
Am Anfang habe ich geweint und geschrien.
Diese Bastarde und ihr ach so wunderbares Projekt abgrundtief verflucht!Irgendwann hörte ich wie eine Tür geöffnet wurde und wie eine Stute respektvoll flüsterte:" Ihr essen Mr. Karrington."
Anstatt etwas zu erwiedern schnaubte ich nur verächtlich.
"Also es gibt S- Salat mit einem Glas Wasser", ihre Stimme klang ängstlich und doch irgendwie angenehm.
Hätte ich bloß damals gewusst, dass ich diese Stimme später nur zu oft hören würde.Immer wieder kam sie und stellte mir das Tablett vor meine Hufe, damit ich es finden konnte. Sie wusste das ich blind war.
Nur einmal probierte ich, danach verweigerte ich es immer wieder.
Irgendwann wurde ich nach draußen auf die Straßen von Seattle gesetzt.
In einer für immer wehrenden Dunkelheit wandelte ich also an Straßen und Häusern vorbei.
Irgendwann wurde ich mit Schirfwunden und blauen Flecken auf der Straße gefunden. Die Meisten dachten wohl ich wäre verprügelt worden. Hatte mir alle Verletzungen jedoch selbst zu gezogen. Ich kann ja eben nichts sehen und bin damals immer gegen Laternen, Bänke oder Bäume gerannt.Im Krankenhaus besuchten mich tagtäglich Polizisten. Familie und Freunde hatte ich keine mehr. Wie gesagt kamen tagtäglich Polizisten die wissen wollten, was passiert war. Ich erzählte ihnen alles bis auf das kleinste Detail.
Doch dadurch das ich bei diesem Projekt freiwillig und ohne Bezahlung mit gemacht habe, fiel die Strafe für diese Lügner nur halbs so schlimm aus!
Sieben Jahre Haft wegen "Körperverletzung".
Man hätte das selbe wie mir es geschah mit ihnen machen müssen!Die Stadt stellte mir zwei Wochen später eine kleine Wohnung zu Verfügung und einen Gutschein für einen "blind Überlebenskurs" wie ich es beherzt nannte.
Ich dachte damals das mein Leben nicht mehr schlimmer werden konnte.
Doch auch vor der Null gibt es noch eine Zahl.
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COLLIN - What can you see?
Teen Fiction❗ ❗ ❗ ❗ Dieses Buch ist eine Art Pferdefabel! Das heißt das alle Charaktere in diesem Buch Pferde sind, sich jedoch wie Menschen verhalten! Mein Name ist Collin. Ein Pferd das durch Betrüger sein Augenlicht...