Wie die Wichtel den Weihnachtsbaum entdeckten

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Es war einmal ein kleines Dörfchen im Wald und wenn ich klein sage meine ich winzig, so winzig das man es mit dem bloßen Auge garnicht zusehen vermochte. Und in diesem Dorf lebten kleine Gestalten welche an Menschen erinnern könnten wenn da nicht die knolligen Nasen und spitzen Ohren wären.

Nein es waren keine Menschen es waren winzige Wichtel doch genauso wie wir Menschen feierten auch sie zu gerne Weihnachten. Und so kam es das, als der Winter einzug alle Wichtel ihre Häuschen schmückten, doch nicht mit Tannen oder Christbaumkugeln, oh nein! Die Wichtel nahmen rote Beeren oder schnitzten sich Dekorationen. Auch Weihnachtsbäume gab es bei ihnen nicht, sie wussten garnicht was das sein sollte.

Aber genug davon, jetzt wollen wir mal einen Blick in das Dorf werfen. Es ist ein verschneiter Dezembertag, das ganze Dorf war damit beschäftigt ihre Häuser zuschmücken und selbst der Bürgermeister half mit. Er turnte auf dem Dach des Rathauses herum und befestigte eine Girlande aus kugelrunden roten Beeren und Haselnüssen rings um das Gebäude. Auf den Straßen grüßten sich die Wichtel fröhlich. Eins muss man jedoch bedenken, die Wichtel leben nicht so wie wir bei ihnen ist alles anders, es gibt keine Autos oder Fahrräder auch die Häuser sehen anders aus, sie sind klein und rund, sind aus Holz gemacht und das Dach ist ein Kieselstein. Im Dorf der Wichtel ist es immer ruhig, alle sind nett zueinander und es ist noch nie etwas schlimmes passiert bis zu dem Tag an dem zwei Wichtelkinder verloren gingen.

Manni und Winifred wollten eigentlich nur ausserhalb des Dorfes spielen gehen doch dann hörten sie Schnee knirschen und Stimmen auf sie zukommen sofort gingen sie hinter einem Baum in Deckung. ,,Psst.", sagte Winifred zu Manni und zog ihn weiter hinter den Baum. ,,Was ist das?", fragte Manni ,,Pssssst." Die Stimmen kamen immer näher, doch verstehen konnten die zwei nichts. Als sich die Stimmen wieder entfernten heftete sich Manni an ihre Spuren. ,,Warte. Manni. Jetzt warte doch!", rief Winifred, naja man kann es nicht rufen nennen da sie ihre Stimme immernoch gesenkt war, doch ihr Bruder blieb einfach nicht stehen. So musste sie ihm wohl oder übel hinterher laufen. Und er lief und lief für die kleine Winifred war es schwer Schritt zuhalten. Als sie ihn endlich eingeholt hatte stoppte er aprupt sodass sie gerade im letzten Moment stehen bleiben konnte bevor sie eine schmerzthafte Begegnung mit Mannis Rücken gemacht hätte.
,,Manni...was zum..." ,,Psssst!", diesmal war es der Bruder welcher für Stille sorgte. Er beobachtete etwas beziehungsweise jemanden. Auf einer Lichtung standen zwei Männer vor einem Feld voller Tannenbäumen. Aus der Ferne hörte man die beiden reden :,,Ja der sieht doch gut aus. Den nehmen wir." Sie griffen zur Axt und schlugen mit voller Kraft auf den Baumstamm ein.
,,Was machen die da?", fragte Winifred sichtlich verwirrt. ,,Ich weiß es nicht...komm lass uns nachgucken gehen." Und weg war ihr Bruder. ,,Nicht schon wieder.",dachte Winifred sich und eielte ihm hinterher.

Durch die Neugirigkeit Mannis geschah es, dass sich die beiden auf der Ladefläche eines Trucks befanden und auf dem Weg weg von ihrem Wald waren. Glücklicherweise befand sich das Haus der beiden Männer am Rande des Waldes.  Als der Wagen stoppe und die Männer den Baum von der Ladenfläche nahmen huschten die Wichtel ihnen hinterher. Sie trugen ihn  ins Haus und stellten den Baum auf einen dafürvorgesehenen Fuß. Als sie dann eine braune Box mit glänzenden Kugeln und goldenen Schnüren herrvorholten schauten die beiden Wichtel noch verdutzter drein als sie es eh schon taten. Die Kugeln hangen die Männer an die Äste des Tannenbaumes und die Schnüre hangen sie über den gesamten Baum sodass dieser bei dem gedämmten Licht in Gold erstrahlte. Zum Schluss kletterte einer der beiden auf eine kleine Leiter und setzte einen Stern auf die Spitze des Baumes.

Nach getaner Arbeit stellten sich die Männer zufrieden vor den Baum und der eine sagte zu anderen:,,Mensch wenn das mal nicht der schönste Weihnachtsbaum ist den wir jemals hatten." ,,Weihnachtsbaum?", überlegte Manni ,,Das klingt ja komisch." ,,Aber schön sieht es ja aus.", wendete Winifred ein. Ihr Bruder nickte nur. ,,Wini komm wir sollten jetzt besser gehen es wird immer dunkler." ,,Hmm du hast Recht...aber vorher." Sie huschte blitzschnell zu der braunen Kiste und lehnte sich über die Kante. ,,Was machst du da....pass auf...gleich fällst du rein...oh gott ich sehs schon kommen.", waren die Kommentare von Manni welcher sich die Augen zuhielt aber trotzdem zwichendurch durch seine Finger luscherte. Winifred hatte ihre Aufgabe gemeistert und zog stolz eine goldene Kugel aus der Kiste, um ihren ganzen Körper hatten sich durch die Tauchaktion in die Kiste sämtliche goldene Streifen gewickelt. Und als sie wieder zurück zu ihrem Bruder huschte, und die beiden dann zur Tür und aus dem Haus hinaus sah sie aus wie ein kleiner glänzender Punkt der über dem Boden schwebte.

Zurück im Dorf erzählten sie von ihrem Abenteuer und dem "Weihnachtsbaum". Im ersten Moment waren alle Wichtel verwirrt und konnten sich nichts darunter vorstellen, doch als die Kinder aus Stöckern und anderen Gegenständen einen kleinen Baum bauten waren auch die anderen von der Idee eines Weihnachtsbaumes überzeugt.

Und so hängt seit dem jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine viel zu große goldene Weihnachtskugel in dem Bäumchen von Winifred und Manni, den beiden Wichteln welche den Weihnachtsbaum entdeckten.

Wie die Wichtel den Weihnachtsbaum entdecktenWhere stories live. Discover now