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"Euer Hoheit, euer Gnaden, my Lords, my Ladies, wir stehen hier im Angesicht der Götter und Menschen um diesen Bund zwischen Mann und Frau zu bezeugen. Ein Leib, ein Herz, eine Seele, jetzt und für immer." Die riesige Pranke des Bluthundes lag auf meiner Hand als der Septon ein Band um unsere Hände legte. Seine Haut war braun gebrannt wärend meine Haut weiß strahlte, wie Schnee in der Sonne. "Sprecht nun das Gelübde" forderte der Septon uns auf. Bis jetzt hatte ich es still über mich ergehen lassen. Ich hatte kein Wort gesagt seit ich aus meinen Gemächern geholt wurde. Nicht als ich Joffrey übergeben wurde, nicht als er mich quälte, nicht als ich in die Kirche geführt wurde. Ich hatte Angst dass meine Stimme versagen würde als wir uns zueinander drehten. "Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau. Ich gehöre ihm. Er gehört mir, von diesem Tage an bis zum Ende meiner Tage." Ich war erstaunt über mich selbst, wie fest meine Stimme klang und dass ich ihm ohne mit der Wimper zu zucken in die Augen sah. In seinen Augen sah ich Bedauern und ... Mitleid? "Ummantelt Eure Braut" wies der Septon ihn an. Ein Wache reichte ihm seinen Mantel und er legte ihn mir vorsichtig um die Schultern. Die versammelten fingen an zu klatschen und zu jubeln. Nur meine Freundin nickte mir mitleidig zu. Plötzlich strömten die Leute auf uns zu und drängten uns in Richtung der Gemächer. Die Beischlafzeremonie begann. Auf befehl von Joffrey. Ich sah sein grinsen und das seiner Mutter als mir Stück für Stück von den Männern die Kleider vom Leib gerissen wurden, während sie derbe Witze erzählten. Die Frauen nahmen sich dem Bluthund an und entkleideten ihn, während wir immer weiter in Richtung unserer Gemächer gedrängt wurden. Plötzlich war Genadia neben mir und drückte mir etwas in die Hand. "Pass auf dich auf. Benutze ihn wenn er dir zu nahe kommt." flüsterte sie mir zu. Ich blickte auf meine Hand und sah, dass sie mir einen wunderschönen winzigen Dolch gegeben hatte. Ich wollte mich bedanken doch sie war schon wieder verschwunden. Ich schloss meine Hand um ihn und vor angst den kleinen Dolch zu verliere klammerte ich mich daran. Ich schnitt mir dabei in die Handfläche doch es war mir egal. Als wir bei unserem neuen Gemach, das früher dem Bluthund alleine gehört hatte angekommen waren wurden wir einfach nackt wie wir waren in das Zimmer gestoßen. Die Türe verschlossen sie von außen. Ich stand direkt vor der Stufe zum Bett hinauf. Er stand etwas von mir weg und kehrte mir den Rücken zu. Als er sich zu mir umdrehtestraffte ich meine Schultern und funkelte ihn angriffslustig an. Der Griff des Dolchs lag locker in meiner Hand. Der Schnitt brannte und ich fühlte wie mein Blut langsam aus der Wunde rann und von meinen Fingern auf den Boden tropfte. Ich stand dort, nackt mit einem Dolch in der Hand, wild entschlossen ihn wenn nötig zu töten. Der Bluthund lachte. "Kleiner Vogel, wenn ich es wollen würde, wäre dieses kleine Messerchen kein Hindernis für mich" sagte er mit seiner dunklen rauen Stimme und ging wärenddessen auf mich zu. Ich hob den Arm um zuzustechen doch er ergriff mein Handgelenk mit einem Griff wie ein Schraubstock. Schmerz durchschoss mein Gelenk und und der Dolch fiel klirrendzu Boden. Er zog mich am Handgelenk hintersich her die Stufe hinauf zum Bett. Ich hatte angst doch blieb ruhig und überlegte fieberhaft was schwer genug wäre um den Bluthund damit niederzuschlagen. Ich rechnete damit dass er mich auf das Bett werfen würde und ich mich wehren müsste doch er tat etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Er nahm eine der Decken und legte sie um meine Schultern. Sprachlos sah ich zu ihm hoch. Er wich meinem Blick aus und nahm seinen Mantel von einem Stuhl, manövrierte mich stattdessen auf den Stuhl und ließ mich dort alleine sitzen. Ich versuchte zu erfassen was gerade passiert war. Alle hatten damit gerechnet dass der Bluthund mich vergewaltigen würde und ich nicht lange überlebenwürde. Stattdessen saß ich hier und die einzige Verletzung die ich hatte, hatte ich mir selbst zugefügt. Der Bluthund kam mit einer Schale Wasser und Verbänden wieder. Er wich meinem Blick immer noch aus und setzte sich auf einen Stuhl mir gegenüber. Er begann vorsichtig meine Handfläche zu säubern und zu verbinden und mich dabei möglichst nicht zu berühren. "Danke" Er gab ein abweisendes geräusch von sich. Ich hätte ihn nie als gütig oder liebevoll gesehen und dann zeigte er mitgefühl und kümmerte sich um mich. Er war ein großer grimmiger Mann und doch hatte er mir noch nicht einmal weh getan. Er war erstaunlich sanft als er meine Hand säuberte und verband. Als er fertig war murmelte er etwas wie ich solle ins Bett gehen und mich ausschlafen. Ich hatte Angst, dass Joffrey in der Nacht kommen würde. Ich legte mich ins Bett und beobachtete den Hund dabei wie er die Schüssel und die restlichen Verbände weg räumte. Er schob als er wieder kam einen Riegel vor die Türe was mich etwas beruhigte. Ich war erschöpft und ich war müde geworden, jedoch war ich nervös weil ich nicht wusste wo der Bluthund schlafen würde. Jedoch beruhigte ich mich wieder als er zielstrebig auf die breite Bank gegenüber des Bettes zu ging und sich dort hinlegte. "Schlaf" wies er mich schroff an. Kurz darauf glitt ich in einen unruhigen Schlaf. Irgendwann glaubte ich ein Geräusch vor der Türe und von draußen ein leises Fluchen zu hören, doch als ich die Augen aufschlug und genauer hin hörte war nichts mehr zu hören. Schließlich dämmerte ich wieder weg.

Der Bluthund - Sandor CleganeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt