Ein perfektes Weihnachten #Jowi

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Weiße, kleine, kristallähnliche Flocken fielen zu Boden. Auf den Dächern, der umliegenden Häusern lag eine dünne Schneeschicht. Die Bäume hatten ihre Blätter schon lange verloren. Mit der Zeit kamen immer mehr dieser weißen Flocken vom Himmel. Heute war Heilig Abend und ich konnte kaum glauben, dass es seit Jahren wieder Mal eine Weiße Weihnachten gab. „Guten Morgen", grummelte Sebastian, der den Raum gerade betrat hatte. Als er aus dem Fenster sah, funkelten seine Augen vor Freude, was ich sofort bemerkte. „ES SCHNEIT!", rief Rewi, wie er auch genannt wurde, plötzlich hellwach. „Ja. Es gibt Mal wieder nach einer Ewigkeit Weiße Weihnacht", freute ich mich mit ihm. „Stimmt! Heute ist ja Weihnachten!", rief er überrascht und dennoch erfreut. „Wir haben beschlossen, dass wir uns nichts zu Weihnachten, oder?", wollte ich sichergehen, woraufhin er dann ein „Aber" erwiderte. Verwirrt sah ich ihn an. „Aber", fing er den Satz an: „Ich habe eine Kleinigkeit für dich." Mit einem Grinsen im Gesicht schüttelte ich leicht den Kopf und dachte, dass er manchmal echt süß sein konnte, aber auch nur manchmal. „Dann geh ich dir jetzt auch eine Kleinigkeit kaufen. Und keine wiederrede. Wenn du dir schon Mühe machst was für mich zu kaufen, will ich dir auch eine Freude machen", erklärte ich ihm, während ich inzwischen aufgestanden war. Ohne auch nur abzuwarten, was er zu meiner Idee sagen würde holte ich meine Jacke, zog mir diese an und verließ das Haus. Die großen Flocken die ich zuvor nur aus dem Fenster gesehen hatte, fielen nun auf mich herab. Einige der kleinen Kristalle blieben in meinen Haaren hängen, während andere sofort zu Wasser wurden. Eine kurze Weile blieb ich stehen und sah nur in den Himmel beschloss aber dann nach einiger Zeit mich endlich auf den Weg zu machen um ein Geschenk für meinen Freund zu kaufen. Es sollte nur eine Kleinigkeit sein, also entschloss ich ihm etwas Süßes zu kaufen. Meine Geschenke für ihn waren eine Tafel von seiner Lieblingsschokolade und einen flauschigen Teddy mit einer süßen Weihnachtsmütze. Während ich die Geschenke für Sebastian kaufte, überlegte ich was er mir denn schenken würde. Selbst wusste ich nicht, was ich mir schenken würde, aber anscheinend kannte er mich besser, als ich mich selbst. Wir kannten uns aber auch schon ganz schön lange und wir waren auch schon lange zusammen, auch wenn wir es bis jetzt noch nicht offiziell gemacht haben. Gerade als ich das Geschäft verlies, kam mir ein starker Wind entgegen. Jetzt bereute ich es, keine Mütze mitgenommen zu haben. Ein Stück vor mir spielten ein paar Kinder im Schnee. Sie machten Schneeengel und warfen sie mit Schneebällen ab. Das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen und ließ mich für einen kurzen Moment den Wind, der mir um die Ohren pfiff, vergessen. Der Moment ging aber schnell wieder um und der Wind wurde für einen kurzen Moment ziemlich stark. Den restlichen Weg nach Hause beeilte ich mich, da mir echt kalt wurde. So leise wie nur möglich sperrte ich die Türe auf, damit mich Rewi nicht hörte. Ich schlich mich in unser Schlafzimmer, packte dort die Geschenke für meinen Schatz ein und versteckte diese anschließend. Ein Versteck zu finden, dass er nicht fand war echt schwer. Nachdem ich dieses Hindernis überwunden hatte, ging ich ins Wohnzimmer um zu schauen, was Rewi denn so trieb. Als ich das Zimmer betrat war ich tatsächlich überrascht. Rewi machte sich Mal nützlich anstatt rumzubrüllen. In der Nähe der Couch und in der Nähe des Fensters stellte der Junge den ich über alle liebte einen Weihnachtsbaum auf. Sofort freute ich mich wie ein kleines Kind und umarmte ihn zum Dank. Er ließ die Umarmung zu, was er nicht immer machte. Nach einiger Zeit löste ich mich aber wieder von ihm und sah der Baum prüfend an. Sebastian hatte wirklich einen guten und schönen Tannenbaum ausgesucht, der perfekt in unsere Wohnung passte. Gerade war er dabei den Baum zu schmücken, jedenfalls bevor ich ihn um den Hals gefallen bin und ihn unterbrochen hatte. „Kannst du mir bitte helfen, den Baum zu schmücken. Das ist nämlich echt anstrengend", jammerte mein Freund. „Ich helfe dir, aber du musst auch mithelfen. Sonst muss ich am Ende noch die ganzen Kugeln alleine aufhängen", meinte ich. „Ich würde dich das doch NIE alleine lassen machen", meinte mein Partner ironisch. Letztes Jahr hatte ich der Tannenbaum ohne ihn geschmückt und ich wollte, dass es dieses Jahr nicht so enden würde. Nicht zum ersten Mal heute fiel mir auf, dass Rewi etwas nervös und aufgeregt schien. Ich beschloss ihn darauf anzusprechen: „Du wirkst heute etwas nervös. Geht's dir gut?" „Ja. Mir geht's gut. Ich bin nur aufgeregt ob dir mein Geschenk gefällt", gestand er mir seine Sorge. Sofort schlich sich ein Lachen auf meine Lippen. Anscheinend war er heute echt in Weihnachtsstimmung und sehr freundlich und süß. Wir machten uns an die Arbeit und es machte wirklich Spaß. Es dauerte auch nicht so lange wie letztes Jahr, das lag aber wahrscheinlich daran, dass ich letztes Jahr alles alleine machen musst. Nachdem wir fertig waren sah der Baum besser aus, als davor. Es gingen aber auch ein paar sehr schöne Kugeln zu Bruch. Mit dem Endergebnis waren wir beide sehr zufrieden, auch wenn hin und wieder was kaputtgegangen war. „Was ist jetzt eigentlich mit dem Essen?", fragte mich mein Freund. Geschockt sah ich ihn an. Das hatte ich ja komplett verpeilt. Zum kochen war ich zu faul und außerdem würde die Zeit nicht mehr ausreichen. Etwas musste ich überlegen, aber dann fiel mir ein, dass wir was bestellen oder Essen gehen können. Diese Idee schlug ich Sebastian vor. „Bestellen wir uns lieber was. Dann können wir uns einen gemütlichen Abend zuhause machen", entschied dieser sich. „Ein gemütlicher Abend zuhause klingt gut", stimmte ich ihm zu. Schnell hatten wir uns entschlossen Sushi zu bestellen, was jetzt gerade nicht dem typischen Weihnachtsessen entspricht, aber das war uns beiden egal. Zu zweit machten wir es uns auf der Couch gemütlich und sahen uns einige Filme an. Es klingelte und wir diskutierten, wer dem Lieferanten die Tür öffnen sollte. Nach einiger Zeit gab ich nach. Also stand ich auf und ging zur Tür. Das Geld gab ich ihm, als er vor mir zu stehen gekommen war und mir das Bestellte überreicht hatte. Nachdem wir fertig aufgegessen hatten, war es schon dunkel draußen. Die Kerzen am Baum hatte Sebastian schon angemacht und wir hatten beschlossen uns jetzt die Geschenke zu überreichen, die wir für den anderen hatten, deshalb hatte ich diese schnell von meinem Versteck geholt. Zuerst gab ich ihm meine Geschenke die ich für ihn hatte, worüber es sich freute und sich bedankte. Er wurde immer nervöser, das sah ich ihm an. Dadurch würde ich auch nervös, aber auch etwas ängstlich. Zitternd kniete sich mein Freund vor mir hin, was Verwirrtheit in mir auslöste. „Jodie Calussi. Wir sind jetzt schon 3 wundervolle Jahre zusammen. Wir haben höhen und tiefen zusammen erlebt und überstanden", er lachte kurz nervös und sprach dann weiter: „Ich liebe dich noch genau so sehr wie am ersten Tag. Ich möchte mein restliches Leben mit dir verbringen und deshalb frage ich dich heute: Jodie Calussi willst du mich heiraten und den Rest deines Lebens mit mir verbringen?" Freudentränen liefen mir die Wangen hinunter. Er hatte mir gerade wirklich einen Heiratsantrag gemacht. Ich könnte gerade schreien vor Freude. Sebastian, der mich mit fragenden und zugleich ängstlichen Augen ansah, konnte meine Antwort kaum noch erwarten und mit jeder einzelnen Sekunde stieg seine Angst, dass ich Nein sagen könnte. Ein bisschen Zeit brauchte ich, um mich halbwegs zu beruhigen und überhaupt antworten zu können. Seine Augen durchbohrten mich förmlich und er wartete sehnsüchtig auch eine Antwort von mir, die ich ihm auch gab: „Ja! Natürlich will ich dich heiraten und mit dir bis an mein Lebensende zusammen sein!" Die Angst verschwand sofort und seine Augen strahlten Freude aus. Langsam und mit einer immer noch zitternden Hand steckte er mir den schönsten Ring der ganzen Welt an den Finger. Nachdem er mir den Ring angesteckt hatte, fiel ich ihm um den Hals und hatte das beste Weihnachtsgeschenk in meinem Leben bekommen.

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