Mistelzweig

82 2 27
                                    

Ja, ich bin noch nicht fertig. Irgendwie kam ich in passende Stimmung, da gewisse Geschehnisse mich auf diese wundervolle Idee gebracht haben. Und dieses Mal ist er kürzer. Denke ich xD

--


Meine Hände umklammerten angestrengt das Lenkrad, während ich auf die Straße starrte. Der Schneesturm, der tobte, versperrte mir ständig die Sicht und ich war konzentriert darauf kein Unfall zu bauen. Laura saß neben mir, die Augen halb geschlossen und lauschte einfach der Musik. Wir hatten uns dazu entschlossen, dass sie mit zu meinen Eltern gehen würde. Ich bezweifelte stark, dass sie stören würde.

Als ich endlich vor der Garage unseres Hauses parken konnte, durchfloss mit ein Schwall voller Erleichterung. Hoffentlich war das Wetter später besser. Sanft weckte ich Laura aus ihrer Tagtraumwelt und wir gingen zusammen hinein.

Meine Eltern waren zwar überrascht von dem unerwarteten Gast, freuten sich aber. Wir aßen Mittag, meine Mutter hatte einen Braten vorbereitet. Und er schmeckte einfach himmlisch. Ich vermisste ihr Essen die Zeit über, in der ich allein daheim war und für mich selbst kochen musste.

"Wir wollten nachher auf den großen Weihnachtsmarkt in der Nähe", meldete sich meine Mutter plötzlich zu Wort. Etwas verwirrt sah ich sie an.
"Ihr wusstet doch, dass ich vorbei kommen wollte. Und wie sehr ich doch solche Märkte liebe", erwiderte ich nur. Daraufhin nickte meine Mutter und warf meinem Vater einen vielsagenden Blick zu.
"Es gibt neue Stände, auch ein Karussell und eine kleine Berg- und Talbahn. Außerdem kann man dort Schlittschuhlaufen und wir hatten schon seit längerer Zeit geplant, dorthin zu gehen. Hab dich nicht so, es wird lustig werden", erklärte meine Mum, weshalb ich Laura einen unsicheren Blick zu warf. Allerdings schien sie interessiert und lächelte mich ermutigend an.
"Na schön."

Eine knappe Stunde später liefen wir über den großen Platz, auf dem sich eine riesige Menschenmasse angesammelt hatte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis meine Eltern zu essen und trinken in der Nähe hatten und an einem kleinen Tisch Bekannte getroffen hatten. Diese waren natürlich wieder viel interessanter als ihre eigene Tochter, aber so konnte ich wenigstens mehr Zeit mit Laura allein verbringen.

Während wir durch den Markt schlenderten, suchten meine Hände die Nähe des Mädchens neben mir. Nur ein paar wenige Berührungen waren nötig und schon verschränkten sich unsere Finger. Sie warf mir ihr wunderschönes Lächeln zu und ihre Augen glitzerten vor Freude. Warum sie heute so gut gelaunt war, konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, ließ mich aber anstecken.

Bei der Kunsteislaufbahn kamen wir zum Stehen und beobachteten eine Weile lang schweigend die Menschen auf dem Eis. Viele Pärchen waren darunter, die Hand in Hand fuhren und sich immer wieder erneut verliebt in die Augen sahen.
Dann ergriff Laura auf einmal auch meine zweite Hand.
"Lust aufs Eis zu gehen?", fragte sie mit einem undefinierbaren Grinsen auf den Lippen. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte zurück.
"Wenn du willst, gerne."

Nachdem wir uns Schlittschuhe ausgeliehen hatten, begab ich mich langsam als erste aufs Eis. Es war ungewohnt, das letzte Mal Schlittschuhlaufen war für mich doch lange her. Aber nach einigen mühsamen Minuten hatte ich wieder den Dreh raus. Laura erschien es ähnlich zu gehen, weshalb sie von Anfang an instinktiv nach meiner Hand gegriffen hatte. 

Trotz unseren Unsicherheiten fuhren wir eher in der Mitte als am Rand. Hier waren weniger Menschen und man konnte sich besser auf seinen Partner konzentrieren.   
"Warum haben wir heute eigentlich so wenig geredet?", unterbrach ich die Stille und sah fragend die Person neben mir an.
"Als wir heute morgen aufgestanden sind, warst du ja noch zu schläfrig, um etwas ordentliches zu sagen, du Morgenmuffel", meinte sie schulterzuckend, bevor sie mich wieder angrinste. Ich verdrehte rasch die Augen, musste aber trotzdem unwillkürlich zurücklächeln. Ihre Fröhlichkeit hatte etwas Besonderes an sich, etwas verdammt Ansteckendes. Und ich liebte es an ihr so sehr. Doch das Schicksal meinte, sich einen kleinen Scherz zu erlauben. Denn plötzlich kam uns ein schneller Schlittschuhfahrer entgegen und trennte unsere Hände voneinander. Dadurch, dass er zwischen uns hindurch fuhr, verloren wir beide das Gleichgewicht und versuchten uns auf den Beinen zu halten. Irgendwie schaffte ich es, Lauras Hand zu ergreifen und sie somit vor dem Sturz zu sichern, jedoch rutschten mir dadurch meine eigenen Füße weg.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 25, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Weihnachten ★ Lan [OS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt