Survive

Kapitel 1 - Pressekonferenz

Jackie Lennox

"Sehr geehrte Damen und Herren, wir begrüßen Sie hier herzlich zu unserer heutigen Pressekonferenz des Institutes für Planeten- und Raumforschung. Wie Sie sicherlich in den letzten Tagen mitbekommen haben, sind wir gerade an der Erforschung eines Exoplaneten. Wir sind nun so weit, dass wir einige Personen auf den Planeten schicken können. Allerdings haben wir keine Informationen darüber, ob der Sauerstoffgehalt zum Überleben ausreicht. Dieser Planet ist aber die einzige Chance unser Überleben zu sichern, wie Jeffrey Lennox vor ein paar Jahren der Öffentlichkeit verkündet hat. Nach seinen Forschungen haben wir lediglich noch zwei Jahre hier zu leben, bevor die ersten Sauerstoffmangelerscheinungen bei Personen eintreten. Bei Neugeborenen können die Symptome auch schon direkt bei der Geburt auftreten. Aus diesem Grund müssen wir die Chance nutzen und diesen Exoplaneten erforschen. Wir können es aber nicht verantworten, Leben dafür zu opfern. Deshalb werden wir einhundert jugendliche Straftäter auf den Planeten schicken.", verkündete der Sprecher des Institutes. Sprachlos sah ich zu meinem Kollegen Seth Emery. Zwar war er mein Boss, behandelte mich aber wie eine gleichwertige Kollegin. Diese Idee war einfach unglaublich. Ja, mein Mann hatte vor drei Jahren Hochverrat begangen und hatte das höchste Geheimnis an die Öffentlichkeit getragen. Er wurde aber auch dafür hingerichtet. Meine Tochter führte seinen Plan zu Ende und wurde in den Hochsicherheitstrakt gesteckt, bis sie 21Jahre alt wurde und zum Tode verurteilt werden konnte. Da die Kriminalität stark zurückgegangen war, saßen wirklich nur knapp über hundert Jugendliche im Gefängnis. Meine Tochter musste wahrscheinlich wirklich mit auf diese Erkundungstour. Oh nein. "Wenn Sie das so vortragen, nehme ich an, dass Sie 50 Jungen und 50 Mädchen schicken wollen. Doch wir alle wissen, dass die Kriminalitätsrate extrem zurückgegangen ist. Das heißt, dass lediglich so circa zwanzig Mädchen einsitzen. Wie stellen Sie sich das also vor?", fragte ein anderer Reporter. "Damit liegen Sie richtig, Sir. Wir haben gerade mal 25Mädchen inhaftiert. Deswegen werden wir 75Jungen schicken.", antwortete er nickend. Das wurde ja immer besser! Seth lehnte sich angespannt nach vorn. Sein Sohn saß auch ein. Allerdings nur, weil er sich für meine Tochter Lenny eingesetzt hatte. "Los.", flüsterte er mir ermutigend zu. "Hau was raus." Seth nickte mir nochmal zu. Also stand ich auf. "Wie denken Sie, sollen jugendliche Straftäter auf einem komplett unerforschten Planeten überleben? Immerhin ist unser Planet doch sehr technisiert. Auf dem Exoplaneten kommt es jedoch auf die Urinstinkte wie das Jagen und Sonstiges an. Diese Fähigkeiten haben die Jugendlichen nicht einmal im Geringsten gelernt.", führte ich meine Befürchtung aus. "Und Sie sind?", fragte der Sprecher mich. Ich wusste, dass das nur eine Taktik war, um Zeit zu gewinnen. "Jackie Lennox. US Army Report.", stellte ich mich zügig vor und hielt meinen Dienstausweis nach oben. Alle begannen zu murmeln. Natürlich wussten alle Anwesenden, dass ich die Frau von Jeffrey Lennox war. Seth nickte mir wieder zu. Soweit so gut. "Wir werden den Jugendlichen auf keinen Fall Waffen mitgeben. Sie werden vollkommen auf sich allein gestellt sein. Wie Sie schon erwähnten, Miss Lennox, es sind unsere Urinstinkte. Diese werden sich wieder ausbilden, wenn die Jugendlichen völlig auf sich allein gestellt sind.", entgegnete der Sprecher total ernst. Ich setzte mich wieder. Natürlich war ich über diese Antwort nicht im Geringsten erfreut. "Gut. Da es keine weiteren Fragen mehr gibt, werden wir diese Pressekonferenz für heute beenden. Vielen Dank für ihren Besuch.", verabschiedete sich der Sprecher. Ich wollte aufstehen, um zu gehen, doch Seth hielt mich zurück. "Jackie. Mach dir keine Sorgen um Lenny. Ich werde morgen sofort Jared besuchen gehen und ihm klar machen, dass er auf deine Tochter aufpassen soll.", flüsterte er mir direkt zu. Ich nickte betreten. "Okay. Lass uns gehen. Ich fahr dich zum Stützpunkt und wir reden morgen weiter."