Prolog

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Aus der Box tönte ein Lied von Lil Peep, neben mir saß Miranda und reichte mir den Joint weiter. Im Zimmer was es dunkel, stickig. Kurz: Hotbox. Mich störte es um ehrlich zu sein nicht, was konnte mir das Gras noch antun? Mein Exfreund Kyle lehnt sich gegen über von mir an der Wand an während er auf dem Bett sitzt und einen Arm um Cara legt. Mich interessiert es nicht wirklich, wir waren in einer lockeren Weise zusammen und sind auch locker auseinander gegangen. Dass er jetzt eine meiner besten Freunde vögelt, war mir relativ egal. Mason, dem die Bude hier gehört, kommt zur Tür reingestürmt, in der einen Hand eine Flasche Tequila in der anderen ein Joint. Ich ziehe an dem in meiner Hand und lasse es langsam wirken. Ich fühle mich frei, gut. Aber die Wirkung ist nicht mehr so stark wie am Anfang. "Sofia, an der Tür ist jemand für dich. Deine Mom oder so.", sagt Mason und zieht mich hoch. Ich rieche die Alkoholfahne, schaue auf die Flasche. Er hat ein ganzes Stück daraus getrunken. Kein Wunder, ihm geht's nicht gut. Seine Mutter ist in einer Entlassungsklinik und sein Dad hat schon wieder eine andere Frau. Es tut mir Leid für ihn. Wir hatten auch unsere Zeit,waren ein Paar bevor wir abstürzten. Meine erste Liebe. Mein erstes gebrochenes Herz. Für ein paar Mal Sex hat's auch gereicht. Ich mag ihn. Ob ich noch Liebe weiß ich nicht. Ich entziehe mich seinem Griff und öffne die Tür und schlüpfe heraus. Ich nehme einen tiefen Atemzug und gehe langsam die Treppe runter. Dabei merke ich, dass der Joint noch immer in meiner Hand ist. Was soll ich machen? Ich... Kann.... Ach egal. Ich gehe weiter und komme langsam zur Tür an. Bevor ich sie öffne, schau ich in den Spiegel an der Wand. Ich sehe aus wie ich mich fühle. Wunderbar. Glücklich. Frei. Ich öffne die Tür und erblicke meine Mutter. Ihr verletzter, enttäuschter und sehr wütender Blick lässt mich erstarren. Dann entdeckt sie den Joint in meiner Hand. Und mein Kopf ist leer. Wow. Muss wohl das Gras sein. Ich sage nichts und schaue sie an. "Schau dich an. Sofia. Was machst du hier? Was ist das?", fragt sie verzweifelt und deutet auf den Joint. Ich will ihn hinter mir verstecken, doch sie ist schneller, schlägt ihn mir aus der Hand und zertritt ihn auf dem Boden. In meinem Kopf bricht was. Ich sehe rot." Was soll das, was soll das werden? ", Schreie ich. Mom sieht wütend aus. Sehr wütend. "Was das soll?! Siehst du nicht was du machst, du Miststück? Nichts du machst nichts, alles was du kannst ist mich und deinen Vater enttäuschen. Du wählst den falschen Weg, wieder und wieder. Nichts machst du richtig. Du zerstörst alles um dich herum, Sofia, alles.", sie ringt mach Luft, den Zeigefinger ausgestreckt in meinem Gesicht haltend, ihre Augen Funkeln voller Zorn. Ich zittere ein wenig. Wegen der Kälte, wegen des Grases, ich weiß nicht. Vielleicht auch wegen meiner Mom. Ich setze an um was zu sagen, auch wenn ich nicht weiß was. "Du zerstörst mein Leben, Sofia. Du bist meine Tochter und ich kann nicht zulassen, dass so deine Zukunft aussieht.", sie deutet auf den Joint vor ihrem Schuh. Sie sieht fertig aus. Vielleicht tut es mir ja Leid. Aber was soll ich tun. Wir schweigen. Dann sagt sie:" nimm deine Sachen, komm nach Hause. Mein Arbeitsplatz wurde verlegt. Wir ziehen bald um.". Sie atmet aus, seufzt und dreht sich um. Ich höre wie ihre Schuhe auf den Steinen aufschlagen, wie sie die Autotür öffnet, reinsteigt. Dann beginnt sie zu weinen. Ich drehe mich um, schließe die Tür und atme tief ein. Ich schaue in den Spiegel. Ich sehe Absturz. Ich sehe jemanden, der keine Zukunft hat.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 06, 2018 ⏰

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