Watched - unter ständiger Beobachtung

Mittwoch

Auch heute kommt Mikoto erst in der letzten Minute, daher konnte ich sie nicht fragen, ob sie mein Programm testen will. Stattdessen musste ich Beleidigungen der Jungen ertragen. Sie tippten mich an und wenn ich mich umdrehte, dann lachten sie nur und flüsterten miteinander, aber natürlich genau so laut, dass ich sie verstehen konnte.

Als Mikoto endlich ankommt, bin ich froh, endlich jemanden auf meiner Seite zu haben, doch der Unterricht beginnt sofort, daher kann ich sie weder fragen, ob sie sich testen lassen will, noch kann ich ihr erzählen, was unsere Mitschüler wieder gegen mich getan haben.

Erst am Ende des Blockes finden wir Zeit zum Reden. Nachdem wir ein bisschen Smalltalk betrieben haben komme ich zu meinem Anliegen.

"Also Mikoto, in meiner Freizeit programmiere ich sehr gerne. Aber ich baue keine Roboter oder so...", an dieser Stelle lacht Mikoto verhalten, "sondern ich schreibe Codes für Tests, die vielleicht bei wissenschaftlichen Studien helfen könnten. Und momentan bin ich dabei, einen Test zu erschaffen, der herausfindet, wie viel Empathie, also Mitgefühl, ein Mensch hat. Bisher habe ich den Test nur an mir selbst probiert, da lief alles ganz gut. Aber nur weil es bei mir klappt, heißt das ja nicht, dass es bei jedem funktioniert. Und hier kommst du ins Spiel."
Mikoto blickt mich interessiert an.
"Ich würde auch dich gerne testen, um zu schauen, ob es wirklich funktioniert. Würdest du das machen?
Mikoto nickt aufgeregt und ein strahlendes Lächeln erfüllt ihr Gesicht. "Ja, das würde ich liebend gerne!", Antwortet sie überglücklich.
"Wann können wir das machen?", fragt sie voller Vorfreude.
"Uff, wenn du Zeit hast, können wir und schon heute Nachmittag treffen..."
Mikoto nickt erfreut, dann ist die Pause vorbei und wir müssen uns trennen, da wir die nächsten Stunden andere Fächer haben.

Aber ich freue mich schon auf den heutigen Nachmittag, den ich zum Glück mit Mikoto verbringen darf.