C wie Chaos

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Schüsse, Bomben, Geschreie.

Davon wurde ich wach. Die Sonne stand noch nicht hoch. Was bedeutet es war früher morgen. Ich sah zu Harry. Er war auch wach. Schnell löschten wir die Glut des Feuers und verwischten unsere Spuren.

Sollen wir in die Höhle laufen oder lieber durch den Wald?", hörte ich Harry fragen.

Lass uns in die Höhle laufen. Wer weiß wo die Soldaten sind. Aber eins ist sicher in der Höhle sind sie bestimmt nicht."

Was ist, wenn wir nicht mehr rausfinden?"

Wir schaffen das schon. Es würde mich nur Interessieren wo wir rauskommen."

Ja mich auch."

Hast du eine Taschenlampe dabei Harry?"

Nein und du?"

Ich auch nicht."

Also doch durch den Wald?"

Ja, ich denke das ist besser." antwortete ich ihm.

Also los."

Ich nickte nur, schnappte mir meinen Rucksack und rannte los, den Berg hinauf. So schnell es ging. Zwischenzeitlich drehte ich mich um zu Harry und sah das er nur knapp hinter mir läuft. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung. Sein Atem hing schnell. Das sah ich an seinem Körper. Seine Brust hebt und senkte sich schnell. Aber ich sah genauso aus. Mein Atem ging hastig und unkontrolliert. Auf einmal merkte ich ein seltsames ziehen in der Seite. Seitenstechen. Das hat mir gerade noch gefehlt. Wir sind so gut wie oben auf dem Berg.

Ich kann eine große Lichtung sehen. Ich sah noch einmal zu Harry und erkannte, das er die Lichtung auch gesehen hat. Ich sammelte meine letzten Kräfte und gab noch mal alles. Innerhalb kürzester Zeit waren wir dort. Doch was wir sahen erschreckte uns. Überall Einschlag Löscher von Bomben. Überall Armeetruppen mit Gewehren. Durch die Truppe kamen wir niemals lebend durch. Keine Chance. Ich drehte mich einmal im Kreis um zu schauen ob es irgendwo eine andere Möglichkeit gibt zu fliehen. Noch immer wusste ich nicht wer uns angegriffen hat. Vielleicht die USA, weil Trump ein Arsch ist. Oder doch die Nordkoreaner? Oder Russland? Alles wäre möglich. Im Fernseher habe ich viel über die Machtkämpfe von allen Parteien gesehen. Ich frage mich wann Deutschland sich wehrt. Dann sah ich ihn den Ausweg aus diesem Chaos. Ich stupste Sam an und zeigte ihn ihr. Sie nickte leicht und schon gingen wir weiter. Wieder in den Wald hinein. Denn der gab uns die beste Deckung. Sam und ich gingen schweigend nebeneinander her. So wie die letzten Tage auch. Der Krieg hat uns die Sprache verschlagen. Keiner von uns wusste was er erzählen sollte. Ich dachte erst gar nicht an meine Familie, da ich Angst hatte zusammen zu brechen. Ich verdrängte alles und versuchte nur zu überleben. Ich weiß noch nicht mal wo wir hingehen sollten. Denn ich wusste nicht ob die Nachbarländer auch angegriffen worden sind und wer alles am Krieg beteiligt ist.

Ich hoffte nur, dass wir bald auf Flüchtlinge von den benachbarten Dörfern oder Städten treffen würden, denn alleine mit Sam wusste ich nicht wohin. Ich wusste ja noch nicht einmal wo wir sind. Außer im Wald, denn diesen Teil des Waldes kannte ich nicht mehr.

Gegen Abend suchten Harry und ich wieder für eine geeignete stelle zum Schlafen. Bis ich diesen einen Baum sah.

Hey Harry, schau dir mal den Baum dort drüben an auf dem können wir bestimmt schlafen und dann sieht man uns auch nicht so schnell. Wie wäre es bist du dabei?

Klar lass uns mal dort hingehen.

Also gingen wir zu dem Baum.

Ich kletterte als erstes hinauf um nach einer geeigneten stelle zu suchen. Als ich eine fand schaute ich zu Harry der anscheinend auch einen gemütlichen Platz gefunden hatte. Ich packte mir etwas zu essen aus dem Rucksack und fing gemütlich an auf ein paar Keksen zu kauen. Besser wie nichts, oder?

Ich sah wieder zu Harry. Sie war auch am Essen.

Ich vermisse das Essen von meiner Mum., sagte ich zu ihr.

Ja, das vermisse ich auch. Vor allem die Spagetti Bolognese von deiner Mutter.

Das wollte sie mir eigentlich zum Abendessen kochen an dem Tag an dem wir angegriffen worden sind.

Oh, ich wäre gerne vorbei gekommen um sie nur ein letztes Mal zu essen. Schade das wir die nie wiederbekommen werden. Zumindest nicht so wie deine Mama sie immer gekocht hat.

Ich weiß. Leider habe ich mir nie zeigen lassen wie es geht. Ich war immer zu stur und meinte ich müsste sowie so nie kochen lernen. Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte würde ich mich freiwillig jeden Abend zu meiner Mum in die Küche stellen und kochen. Nur leider wird das nie wieder passieren. Antwortete ich Harry. Leisen fing ich an zu weinen. Ich dachte an meine Eltern und meine Vergangenheit nach. Wie ich jedes Mal anfing zu streiten, wenn ich im Haushalt oder beim kochen helfen sollte. Manchmal wurde ich so wütend das ich auf mein Zimmer lief und meine Eltern für den Rest vom Tag ignoriert. Ich bereue es mich so verhalten zu haben. Nie habe ich mich dafür entschuldigt. Ich wurde richtig wütend auf mich, wenn ich nur an mein fehlverhalten dachte. Aber ich hätte auch nie gedacht das in Deutschland einmal Krieg ausbrechen würde. Diese Nacht schlief ich total unruhig und hatte verwirrende Träume. Ich war froh als ich die ersten Sonnenstrahlen erblickte. Das heißt neuer Tag, neues Glück.

Hoffentlich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 21, 2018 ⏰

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