Story Of My Life

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Bis ich 9 wurde

Mein Leben begann auf einem Bauernhof. Eine lange, unbewohnte Straße mit 5 Häusern.

Es war ein Dorf, in dem damals Ausländer, ins spezielle Moslems, sehr selten, beziehungsweise ungewohnt waren. Es gab im gesamten Dorf nur zwei Familien, die dem Islam folgten. Wir und die Türken am anderen Ende des Dorfes, oben auf dem Berg.

Bis ich in die 1. Klasse kam, kannte ich niemanden, außer die Familien, der 5 Häuser in meiner Straße. Für den Rest habe ich mich einfach nicht interessiert. Wie es sich nunmal für ein Bauernmädchen gehört, hatte ich die schönste Kindheit die man sich wünschen könnte. Ein großes, schönes Haus, einen riesigen Garten, Kühe, Hühner, Katzen und einen Hund, direkt gegenüber eine vier-köpfige Familie mit Zwillingen und selbstverständlich taten wir jeden Tag das selbe: In den Feldern mit Dreck und den Tieren spielen. Nun ja, man muss ja zugeben, dass man es sich nicht besser hätte wünschen können... Bis zur ersten Klasse.

Mir fiel zwar schon im Kindergarten auf, dass meine Familie und ich einfach ganz anders waren als die anderen. Doch in der Schule hat es mich erst wirklich interessiert. Warum? Man kann nicht sagen, dass ich "gemobbt" wurde, aber eine von zwei muslimischen Familien im Dorf zu sein, war nicht einfach. Kinder aus meiner Klasse wussten nicht mit anders aussehenden Menschen umzugehen. Natürlich, sie waren es auch nicht gewohnt... oder besser, sie wurden von ihren hinterhältigen Eltern nicht so niveauvoll erzogen, dass sie wussten, wie mit anders aussehenden Menschen umzugehen war. Nach dem Motto: "Die sind anders und werden auch anders behandelt!"

Interessierte damals schon niemanden, dass wir alle Kinder Gottes sind, es nur einen Gott gibt und wir alle gleich sind. Ob schwarz oder weiß, Moslem oder Christ, wir sind alle gleich.

Nun also musste ich mich bis zur 3. Klasse quälen, nahm es nicht richtig war mit meinen kleinen Jahren, aber bemerkte es. Bis ich in die Stadt gezogen war, zu der unser Dorf gehörte.

Bis ich 13 wurde

Die 4. Klasse war für mich das Jahr, in dem ich merkte, dass sich mein Leben um 180° wenden wird. Abgesehen davon, dass mich in der kleinsten Großstadt jeder so genommen hat, wie ich war, fand ich dazu noch meine erste von 3 besten Freundinen, Emily. Wir lernten uns kurz vor den Sommerferien kennen, nach dem ich in die 5. Klasse kam. Komischer Weise, konnte ich mir ihren Namen einfach nicht merken. Im Verlauf der Geschichte, werdet ihr bemerken, dass das nicht ganz eine meiner Stärken ist. Ich kann mir einfach keine Namen merken...

Emily und ich haben uns von Anfang an einfach super verstanden und trafen uns jeden Tag, da sie, wie sich im Nachhinein herausstelle, in meiner Siedlung wohnte. Inleiner fahren wurde zum Alltag. Von Langweile war nie die Rede.

2010 war für Emily und mich einfach das beste Jahr. Dieses spannende, lustige, erlebnisvolle, glückliche und doch traurige Jahr werden wir beide einfach niemals vergessen. Auf Grund des Eurovision Song Contests war für Deutschland 2010 durch Lena Meyer Landrut ein Glücksjahr.

Emily und ich feierten sie einfach. Wie bekloppte tanzten wir im Garten rum und sangen Satellite hoch und runter, nahmen uns sogar dabei auf. Ganz egal, wie idiotisch wir doch aussahen. Die Videos gammeln irgendwo auf Emilys Computer rum, ich hab sie aber nie sehen können, aus welchem Grund auch immer.

Dann kam die Glückswelle für Deutschland auf uns zu. Die Weltmeisterschaft! Jedes einzelne Deutschlandspiel sahen Emily und ich uns mit ihrer Mutter an, die ich so sehr liebe wie meine eigene.

Mesut özil war einfach meine Nummer Eins. Bei jedem Tor, welches er schoss, sprang ich samt Klamotten einfach in Emilys Pool.

Eine andere lustige Geschichte: Ich hatte bei dem Spiel Deutschland gegen England einfach zu viel getrunken, kein Alkohol, dass ich ständig auf die Toilette musste und wie es der Zufall wollte, schoss Deutschland immer dann ein Tor, wenn ich mich gerade von dem Druck auf meiner Blase befreien war. Da meinte Emilys Mutter einfach ich solle mehr und mehr trinken, damit ich bloß oft auf die Toilette musste. Und das tat ich auch.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 07, 2014 ⏰

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