1 Teil 1

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Tick. Tick. Tick.

Das Ticken der Uhr pochte unausweichlich in meinen Ohren. Denn ich fokussierte mich komplett auf sie anstatt auf das, was gerade wirklich um mich geschah. Meine ganze Aufmerksamkeit widmete sich schon eine geraume Zeit nur auf dem großen schwarzen Minutenzeiger. Der viel zu dünne rote Sekundenzeiger war mir viel zu schnell um ihn mit den Augen zu verfolgen. Wiederum hatte er etwas von Flash oder das rote Auto von Cars, wie schnell er die Runden dreht. Mir kam auch schon das Bild von Lightning McQueen vor das Auge, wie er seinen Blitz zeigt. Dieser Film ist immer noch ein Klassiker meiner Meinung nach. Wieder auf die Uhr konzentriert machte ich sogar unbewusst das tickende Geräusch in meinem Kopf nach.

Aus heiterem Himmel wurde ich unsanft aus meiner Starre gerissen. Dabei zuckte ich heftig, aber unauffällig zusammen, sodass es niemand um mich herum mit bekam, dass ich nicht aufgepasst habe. Denn das Ticken wurde durch ein anderes Geräusch übertroffen. Was mich zum Zusammenzucken ließ, war das ekligste Geräusch, das es auf der Erde gibt. Nämlich das Geräusch, wenn Kreide auf Tafel trifft. Und dann noch die sehr unsanfte Weise, wenn die beiden Komponenten aufeinandertreffen.

Das schrille Quietschen wiederholte sich auf einmal wieder. Bei dem Geräusch stellten sich meine kompletten Nackenhaare auf. Mein ganzer Körper überzog eine Gänsehaut, nicht dass was man bekommt, wenn einem kalt ist. Nein! So eine Gänsehaut, wenn man sich vor etwas fürchtet oder so was Ähnlichem. Automatisch versuchte ich mir, die Gänsehaut wegzuschütteln. Doch wie so oft blieb das Gefühl bestehen. Da das Geräusch sich anscheinend ab jetzt öfters wiederholte, verflog auch meine Gänsehaut nicht.

Ich suchte nach dem Übeltäter und fand diese auch schnell. Die Person, die gerade das Stück Kreide wieder auf der Tafel benutzt, war Mrs. Fitz unsere Mathelehrerin. Ungehemmt schrieb sie quietschend die Matheformel weiter auf der Tafel auf. Die Formel die Mrs. Fitz an die Tafel schrieb, waren die, die wir fast jeden Tag durchgingen. Also war ich schnell wieder unkonzentriert und lenkte mich auch schon wieder mit etwas anderem ab.

Etwas gelangweilt ließ ich meinen Bleistift spielerisch zwischen den

Fingern hin und her gleiten. Meine andere Hand stütze schon die ganze Zeit meinen Kopf ab. Ich müsste bestimmt schon einen roten Abdruck von meiner Hand auf meiner Wange haben.

In der Zeit schweifte mein Blick auch schon wieder von der Tafel ab und wanderte sofort wieder zur Uhr, die mir verriet, wie lange der Unterricht noch dauerte.

Noch ungefähr fünf Minuten, bis der Unterricht endet. Gefühlt, war es noch eine Ewigkeit, bis der Minutenzeiger genau auf der Zwölf stand. Obwohl, ich Mathe mag, hasse ich die letzten paar Minuten in allen Fächern. Das ist wirklich eine Qual für jeden Schüler. Insbesondere die letzten paar Minuten, wenn es zur großen Pause geht.

Oder nicht?

Nach langen qualvollen fünf Minuten klingelte es endlich auch schon zur Pause. Mrs. Fitz beendete Ihren Unterricht und ließ die Schüler zusammenpacken. Dies ließen sich meine Mitschüler und Mitschülerinnen nicht zweimal sagen. Sie packten alle, Ihre kompletten Sachen ein und wollten nur noch in Ihre verdiente Pause gehen.

Bei dem Gewusel bat mich Mrs. Fitz noch schnell, dass ich zu Ihr an dem Pult kommen sollte. Ich ging Ihrer Bitte nach und schlängelte mich an den anderen vorbei. Mit meiner Tasche, auf meinem Rücken, stand ich nun erwartungsvoll vor Ihr. Sie überreichte mir wortlos zwei Blätter in die Hand.

Zögernd nahm ich die Blätter entgegen. Dabei blickte ich erst Sie und dann die Blätter verwirrt an, bevor ich sie noch einmal anschaute. Ich konnte erkennen, dass die Blätter zweimal dieselben Aufgabenblätter waren, die wir schon am Anfang der Stunde bekommen haben. Wieso, ich jetzt sogar zweimal die gleichen Blätter noch einmal bekommen habe, ist mir ein Rätsel. Doch schnell wurde mir die offene Frage, was ich damit überhaupt machen soll von Mrs.Fitz beantwortet. »Shawn, könntest du bitte Matt und Chris die Hausaufgaben vorbeibringen und es ihnen erklären. Wenn, du schon einmal dabei bist, könntest du, den beiden in Kenntnis setzten, was genau in der baldigen Klausur dran kommt. Das wäre super nett, Danke.« sagte sie schnell und wollte auch schon aus dem Klassenzimmer flüchten.

Der etwas andere Omega (Boyxboy) Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt