Ich sitze hier und fühle nichts. Nichts außer Enttäuschung, Wut, Trauer und Verlorenheit.
Wo sind sie hin die guten Zeiten? Als alles noch so unbeschwert, locker und leicht war?
Ein weiterer Zug an meiner Zigarette. Ich weiß gar nicht genau, die wievielte es heute schon ist. Ich habe aufgehört nachzuzählen. Ein Blick in meine Kippenschachtel verrät mir: Es waren einige heute. Und es werden noch ein paar hinzukommen.
Diese niederschmetternde Nachricht von ihrem Tod, sie nagt an mir. Ich war nicht da, als sie ging. Ich war nicht einmal da, als sie noch hier war.
"Irgendwann wird es passen, dann fährst Du bei ihr vorbei", habe ich mir immer wieder gesagt. Aus "Irgendwann" wurden Jahre und die Zeit verging ohne einen Besuch.
Ich wusste von ihrer Krankheit, sie hatte es mir erzählt. Ich mache mir Sorgen, doch sie versicherte mir, dass alles gut werdne würde. Wieso habe ich mich da so sehr drauf verlassen? Warum habe ich bei ihren Nachrichten nicht zwischen den Zeilen gelesen?
Und jetzt ist sie weg. Für immer. Kein "Auf Wiedersehen". Kein "Mach's gut, pass auf Dich auf". Kein "Ich werde auf dich achten".
Nichts.
Verluste sind schwer. Das weiß ich heute. Dieses Jahr jährt sich ihr Tod das vierte Mal und der Stich in meiner Brust fühlt sich immer noch so schmerzhaft an, wie an dem Tag, an dem sie mich verlassen hat. Uns verlassen hat.
Eine gute Freundin, eine Bezugsperson, verschwindet einfach so und lässt Dich hier alleine zurück.
Ich habe mir immer gewünscht noch einmal mit ihr sprechen zu können. Ihr in die Augen zu sehen, ihre Lebendigkeit zu spüren.
In Momenten wie diesen, einsam und von der Trauer übermannt, sitze ich hier, halte eine Kippe in der Hand und schaue in den Himmel, in der Hoffnung, sie zeigt sich.
Wird sie sich zeigen? Wenn ja, werde ich sie erkennen? Weiß sie, dass ich an sie denke?
Der Tod ist ein Mysterium, das ich nicht verstehe. Er kommt so plötzlich, reißt Menschen mit sich und so schnell er kam, so schnell geht er auch wieder.
Tränen steigen auf.
Es tut mir leid, hörst Du? Wenn ich könnte, würde ich vorbeikommen. Ich würde Dich in den Arm nehmen und Dir sagen, dass ich unendlich dankbar bin, Dich zu kenne. Ich würde Dir danken, für alles, was Du für mich gemacht hast. Dass Du wie eine zweite Mutter warst.
Es tut mir so leid.
Ja, wenn ich könnte, würde ich es ändern
Uns oin is die Zeit zu gehen bestimmt
Wie a Blattl trogn vom Wind geht's zum Ursprung zruck als Kind
Wenn des Bluat in deine Adern gfriert
Wie dei Herz aufhört zum Schlogn und du aufi zu die Engerl fliagst
Dann hob ka Angst und loss di anfoch trogn
Weil es gibt was nach dem Lebm, du wirst scho segnAmoi seg ma uns wieder
Amoi schau i a von obm zua
Auf meine oitn Tag leg i mi dankend nieder
Und moch für olle Zeitn meine Augen zuaOis wos bleibt ist die Erinnerung
Und schon langsam wird da kloar, dass nix mehr is wias woar
Dann soll die Hoffnung auf a Wiedesehn
Mir die Kroft in mein Herzschlog legn, um weiter zu lebm