ONE ✧ SHOWTIME

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P A R T O N E
s h o w t i m e

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Lasst mich eines zu Anfang klarstellen. Wenn es irgendetwas oder irgendjemanden gibt, der auf meiner Hassliste Lunita den Thron zu stehlen vermag, dann kein Geringerer als Matteo Balsano höchstpersönlich. Kaum zu glauben, dass ich jetzt auch noch vor der ganzen Schule vorgeben muss mit einem notgeilen Fuckboy zusammen zu sein, da hätte ich genauso den pädophilen Hausmeister bezahlen können, damit er meinen Fake-Freund spielt. Zugegeben er hatte mir dank seiner Oskarreifen Schauspielleistung eine peinliche Situation erspart, aber das eben nur aufgrund seiner niederträchtigen Hintergedanken.

Dennoch gab es einen einzigen Vorteil für mich selbst der bei einer Fake-Beziehungsgeschichte mit Matteo für mich raussprang, und zwar der, dass mein von Luna's Hässlichkeit erblindeter Ex-Freund Simón, Matteo wie die Pest hasste und im Gegensatz zu unserem adipösen Hausmeister war der Italiener immerhin ganz gutaussehend. Jedenfalls attraktiv genug um Simón eifersüchtig zu machen.

Manchmal frage ich mich trotzdem, ob ich im letzten Leben ein Serienmörder war, anders kann ich mit dieses schlechte Karma nicht erklären. Zuerst verlässt mich mein langjährigen, perfekter Freund, und dies für eine scheinheilige Schlampe, die Gerüchten zu Folge für fast jeden Schüler schon die Beine breit gemacht hat, schon diverse Geschlechtskrankheiten und eine Abtreibung hinter sich hat und dann verdammt mich das Schicksal dazu mit meinem Erzfeind ein verliebtes Paar vorzutäuschen.

Aber selbst wenn mein Leben gerade im innersten der größte Müllhaufen ist, nach außen hin war ich immer noch gezwungen weiterhin meine perfekte Fassade aufrecht zu erhalten. Während ich also im viel zu winzigen Spiegel der Schultoiletten meine Maske oder besser gesagt Make-Up kurz vor Beginn der ersten Schulstunde auffrischte, meine Nase nach puderte und final meine Lippen noch einmal mit meinem roten Lieblingslippenstift von Chanel nachzog, vernahm ich ein weibliches nervenaufreibendes Gekicher aus einer der Toilettenkabinen.

Im Ernst konnte man nicht mal auf der Schultoilette ungestört und abgeschottet von diesen übertrieben fröhlichen Mitmenschen seine Zeit verbringen?

Meinen Blick nach hinten durch den Spiegel gewandt, entdeckte ich im selben Moment direkt hinter mir aus der Toilettenkabine spazierend, ein mir nur allzu bekanntes Gesicht, natürlich wie auch sonst mit einem permanenten, scheinheiligen Grinsen auf den Lippen. Welche Rauschmittel und Amphetamine hatte man ihr denn verabreicht? Dieses dauerhafte fröhliche Grinsen war ja schon abartig.

„Ámbar. Wie schön dich zu sehen." Quietschte Luna mit ihrer piepsigen Stimme, ehe sie sich direkt neben mich stellte und ihre Hände wusch. Die Freude über mein Antreffen auf den Schultoiletten war natürlich nicht zu überhören, nur wenn man Ohrenstöpsel trug oder taub war. Es war schon peinlich, was für eine billige Showeinlage diese Bitch abzog, die ihr auch noch so ziemlich jeder und besonders mein naiver Ex abkaufte. Genervt verdrehte ich meine Augen, drehte mich zu ihr, obwohl ich das vielleicht besser nicht getan hätte. Mit ihrem Aussehen sorgte sie fast dafür, dass ich erblinde.

„Ich würde ja sagen es freut mich ebenfalls dich zu sehen, aber das wäre gelogen." Konterte ich voller Selbstbewusstsein und zauberte mein süßestes Lächeln auf meine Lippen, während ich die Arme vor der Beust verschränkte und mit hochgezogener Augenbraue abwartend in ihr Gesicht blickte. „Was willst du Lunita? Mir den nächsten Freund ausspannen, dir Stylingtipps holen oder willst du mich vielleicht doch einfach nur meine Nerven überstrapazieren?"

Fake Relationship ▸ Ámbeo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt