Das erste Opfer

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Alles begann an einem kalten, verschneiten Wintertag. Es war schon früh dunkel geworden, da es Mitte Dezember war und die Nächte ganz schön lang. Die Straßen waren unbefahren und ziemlich glatt, was eine unheimliche Atmosphere erzeugte. Nur wenige Leute waren noch unterwegs und auch diese beeilten sich um schnell nach Hause zu kommen. Auch die meisten Lichter in den Fenstern waren bereits erloschen und nur vereinzelt konnte man noch das unregelmäßige Flackern von Fernsehern erkennen. Die Stimmung draußen wurde immer gespenstischer und eine unnatürliche Stille legte sich über die Gassen.

Kurz vor 2 kamen sie dann, die Henker mit ihren Sensen. Sie glitten lautlos übers Eis und verteilten sich in den dunkelsten Ecken der Straße. Die schwarzen Gestalten verschmolzen mit der Dunkelheit als wäre sie ein Teil von ihnen.

Sie warteten.

Warteten auf ihr erstes Opfer, das heute sterben würde.

Warteten auf ihre Gelegenheit zu zeigen, wie Grausam diese Welt geworden war, und warteten auch darauf, endlich Rache für die Ungerechtigkeit, die ihnen angetan wurde zu nehmen.

Ein junges Mädchen lief die Straße hinunter. Ihr Tag war echt anstrengend gewesen, sie fror und wollte nur noch nach hause. Sie entschied sich dafür eine Abkürzung durch eine schmale Seitengasse zu nehmen, um schneller daheim an zu kommen.

Das Mädchen hatte ihre Kopfhörer aufgesetzt und sang leise mit, so dass sie zuerst nichts von den Gestalten die ihr lautlos folgten mitbekam, doch dann, nach einiger Zeit, nahm sie eine kleine Bewegung in ihrem Augenwinkel war. Sie wollte sich gerade umdrehen, als vor ihr die Straßenlaterne anfing zu flackern.

Erschrocken blickte sie sich um und ein Eis kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Das Mädchen zog ihre Jacke enger um sich und begann schneller zu laufen. Sie hatte das Gefühl verfolgt zu werden und rannte los. Ihr Blick huschte verängstigt hin und her. Voller Panik bog sie um eine Ecke und als sie nach einer weile stehen blieb um wieder zu Atem zu kommen, machte sich Erleichterung in ihr breit.

Sie musste kurz auflachen, was sich ein klein bisschen hysterisch anhörte. "warum sollte ich auch verfolgt werden?" Lachte sie. Sie kramte ihre Hausschlüssel aus ihrer Tasche und-

Als sie aufblickte starrte sie in ein Gesicht das nur wenige Zentimeter vor ihr schwebte. Sie stieß einen erstickten Schrei aus und wollte sich umdrehen um wegzulaufen, als sich eine riesengroße hand auf ihren Mund legte. Das Gesicht verzog sich zu einem abscheulichen grinsen. Es war voller Narben und Blut quoll aus dessen Augen hervor.

Das Mädchen versuchte verzweifelt sich zu wehren. Sie schlug wild um sich, doch es gelang ihr nicht sich zu befreien. Ein weißes Tuch legte sich über ihre Nase. Sie begriff dass es sich um ein Schlafmittel handeln musste doch es war zu spät sie hatte es schon eingeatmet. Langsam wurden ihre Bewegungen immer träger. Ihre Sicht verschwamm und mit letzter kraft versuchte sie noch nach der Person zu treten aber ohne Erfolg.

Verzweifelt schlossen sich ihre Augen, dachte daran dass sie jetzt wohl Sterben würde und eine einzelne Träne rollte über ihre Wange und tropfte ihr Kinn hinunter. Bevor sie endgültig ihr Bewusstsein verlor und alles schwarz wurde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 21, 2018 ⏰

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