Erste Begegnung

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Amneris Isis Sicht:

Sie führten uns durch ein Labyrinth von Gängen und Fluren, um später vor großen Flügeltüren stehen zu bleiben. Jane öffnete diese mit einem Schwung. Sie ging hinein und wir folgten ihr. Es war eine große Halle mit vielen großen Bogenfenstern und alten Lampen, die von der Decke hingen. In regelmäßigen Abständen standen rechts und links Reihen von Holztischen mit mindestens zehn Plätzen. Am Ende der Halle, auf einer kleinen Erhöhung, stand noch ein Holztisch, an dem drei Männer in schwarz, dunkelroten Roben saßen und uns anstarrten. Sie hatten eine ungewöhnlich blasse und reine Haut und ihre Augen hatten einen komischen braun Ton, als ob sie Kontaktlinsen tragen würden, aber das sah natürlich nur ich, da ich ja Vampir Augen habe. Wir blieben vor der Erhöhung stehen und der Mann in der Mitte stand auf. Er hatte schulterlange, pechschwarze Haare und in seinem Gesicht konnte man schon ein paar Falten sehen. Das musste er sein! Aro Volturi. Einer der drei Anführer der Volturi und der einzige auf der Welt, der über mich Bescheid wusste. Aber wahrscheinlich hatte er es auch schon dem Rest seines Clans erzählt, denn diese musterten uns alle aufs genauste und ich glaube nicht, dass Aro so dumm gewesen wäre, es nicht zu sagen. ,,Liebe Schüler und Schülerinnen, ich freue mich Sie alle heute im Volturi Internat begrüßen zu dürfen. Ich bin Aro Volturi, einer der drei Schulleiter und das sind Caius und Marcus Volturi, ebenfalls Schulleiter", sagte Aro und zeigte auf die beiden Männer. Marcus war ein recht alter Herr mit ebenfalls schulterlangen Haaren und hatte von allen drein die meisten Falten. Caius hingegen schien der jüngste der drei zu sein und sah ziemlich heiß aus, wie ich zu meiner Enttäuschung feststellen musste. Es ist schade, dass ich ein so schönes Gesicht Osiris, oder wie andere ihn nennen, Lucifer überlassen musste. Aber was macht man nicht alles, um an die Macht zu kommen.

Zuerst hatte ich nur Caius Gesichtszüge angeschaut, doch als ich in seine Augen sah, verschwanden alle meine Gedanken über Mord und ich konnte nur noch in seine Augen starren. So etwas hatte ich noch nie erlebt! Ich war so gefesselt von seinen wunderschönen Augen, dass ich mich gar nicht mehr bewegen konnte. Das gefiel mir nicht! Aber ganz und gar nicht. Ich wollte nicht, dass mein Urteils- und Bewegungsvermögen nur durch die Augen eines schwachen Vampires, eines Untertanen von mir, außer Gefecht gesetzt wurde. Doch ihm schien es nicht viel anders zu gehen. Genauso wie ich, starrte er mir in die Augen und seine Gesichtszüge wiesen Wut aber auch Zuneigung auf. Genauso, wie bei mir.

The Vampire QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt