Das Abenteuer beginnt

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Müde trottete die fuchsfarbene Stute durch den Wald. Seit Stunden schon irrte sie umher, ohne zu wissen, wo sie hin musste. Schnaubend blieb sie stehen. Das erste mal seit sie den Wald betrat merkte sie, wie seltsam ruhig es war..zu ruhig. Angestrengt spitzte Faja die Ohren. Kein Mucks, nicht mal die Vögel zwitscherten. Da! Ein leises knacken im Unterholz bestätigte Fajas Vermutung. Blitzschnell zog sie ihr Schwert, sprang herum und stand ihrem Verfolger genau gegenüber. Ein Kopfgeldjäger, na super. Der Pinto funkelte sie giftig an und sprang ihr kreischend an den Hals, um ihr die Schlagader zu durchtrennen. Doch er rechnete nicht mit Fajas Geschick. Problemlos wich sie seinem Angriff aus und landete selber einen Treffer. Das große goldene Schwert streifte die Schultern des stämmigen Hengstes und hinterließ einen Kratzer.
„Ist das alles?" rief dieser und lachte schallend.
„Vollidiot.." murmelte Faja, rammte den Hengst in die Seite und sah ihm zufrieden beim fallen zu.
Schnell drückte sie die kalte Klinge an den Hals des unbekannten, der förmlich im Erdboden versinken zu schien.
„Wer zur Hölle seid ihr?" fuhr die Stute ihn an und stierte ihm direkt in die eisblauen Augen.
„Das geht Euch gar nichts an!" zischte dieser nur und kniff die Augen zusammen. Sein Stolz war schwer angeschlagen und die Stute reizte ihn nur noch mehr.
„Antwortet mir!" wütend drückte sie ihm die Klinge fester an den Hals. Der Schecke hustete um wieder Luft zu bekommen.
„Mein Name ist Askanius, eure Hoheit." röchelte er und rang nach Luft. Augenblicklich lockerte Faja den Griff etwas und Askanius schnappte gierig nach Luft. Lies sie tief in seine Lunge strömen und stieß sie langsam wieder in den klaren Abendhimmel entweichen. Wölkchen bildeten sich an seinen Nüstern.
„Nennt mich nicht Hoheit!" knurrte Faja drohend und machte einen Schritt auf Askanius zu.
„Wie ihr wünscht..my Lady." grummelte dieser schelmisch und wartete gespannt ihre Reaktion ab.
„Schweigt!" rief sie erbost und trat ihm zwischen die Rippen.
„Aber, aber Majestät! So.." hob er an, doch weiter kam er nicht mehr.
Rasend vor Wut bäumte Faja sich auf und ließ das Schwert auf den aufmüpfigen Hengst niedersausen.
„Ich sagte SCHWEIGT!" krisch sie dabei und stieß das Schwert in den Hals von Askanius. Erschrocken blickte er Faja in die Augen ehe er leblos zusammensackte und sich nicht mehr rührte. Seine Augen waren milchig und sein Körper leblos und kalt. Blut troff aus seinem weit geöffneten Maul und verursachte eine große Lache.
Angewidert wich Faja zurück. Sie hatte ihn getötet. Ihren ersten Feind. Sie fühlte sich schrecklich. Sie wandte sich um, wie konnte sie nur?
Plötzlich fielen ihr die Worte ihres Vaters ein: „Wenn du deinen ersten Feind besiegt hast, nimm ein Andenken mit. Es wird dein Glücksbringer sein."
Vorsichtig ging sie an die Stelle des Angriffs und beäugte den toten Hengst. Er trug eine kleine Kette, die er sich um den Hals gewunden hatte. Schnell löste Faja diese und legte sie sich selbst an.
„Und jetzt nichts wie weg.." murmelte Sie und galoppierte in großen Sätzen davon.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 28, 2018 ⏰

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Faja von Kelldor~Die Königin der Räuber (eine Fanfiction zu Erren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt