Kapitel 2

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Seit ich ins Internat gekommen bin sind einige Wochen vergangen und ich kam mit den meisten recht gut aus. Aber es war mit keinem so wie mit Palle, bei ihm fühlte ich mich immer wohl und konnte mit ihm über alles reden. Irgendwie fühlte ich mich bei ihm aber fast ein bisschen zu wohl, hatte ich mich etwa in ihn verliebt? Aber das konnte nicht sein, ich stand doch auf Mädchen.
Seufzend setzte ich mich im Bett auf und schaute auf die Uhr, ich war mal wieder viel zu früh wach. Ich schaute auf das Bett an der gegenüberliegenden Wand und musste lächeln, als ich Palles verstrubelte Haare sah, er sah einfach so süss aus, wenn er schlief. Schon seit längerem konnte ich ihn fast jeden Morgen betrachten weil ich zu früh wach war. Ich weiss das tönt ein wenig creepy aber er war einfach zu süss. Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden, schliesslich hatte ich mich nicht in meinen besten Freund verliebt.
Als Palle sich zu bewegen begann stand ich schnell auf, lief ins Bad und ging duschen. Ich musste dringend mal mit Michael sprechen, schliesslich war er schon eine Weile mit seinem Dado zusammen (eigentlich hiess Dado Maurice, aber er hasste den Namen). Normalerweise sprach ich mit Palle über solche Dinge, aber das konnte ich ja schlecht.
Ich ging zurück ins Zimmer wo Palle mittlerweile angezogen auf dem Bett sass. Wie fast jeden Morgen jammerte er, dass es viel zu früh sei um aufzustehen. Ich grinste und schmiss ihm ein Kissen an den Kopf, um ihn zum Frühstück zu treiben.
Im Speisesaal angekommen,machte ich mich auf die Suche nach Zombey und Dado, ich fragte sie kurz ob sie Zeit hätten nach dem Unterricht mit mir zu reden, da auch schon Palle auftauchte und sich zu uns setzte.
Eine Stunde später stellte ich wieder mal fest, dass Französisch in der ersten Stunde schrecklich ist, (obwohl es eigentlich auch sonst nicht wirklich besser ist). Ich sass mit Palle in der hintersten Reihe und spielte TicTacToe mit ihm als mich die Franzlehrerin plötzlich aufrief. Natürlich hatte ich kein bisschen aufgepasst und hatte keine Antwort, wie eigentlich jedes Mal in Franz. Ich hörte Palle neben mir kichern als er mein erschrockenes Gesicht sah und sofort begann ich ebenfalls zu kichern, woraufhin die Lehrerin nur seufzend den Kopf schüttelte.
Nach der Schule am Nachmittag verabschiedete ich mich von Palle, da er noch Training hatte. Manchmal beneidete ich ihn darum, dass er so sportlich war, ich war schliesslich viel zu dünn und wegen meinem Asthma vollkommen unsportlich.
Ich schrieb Zombey wo wir uns treffen, denn Dado war auch beim Sport. Also traffen wir uns kurz darauf in seinem Zimmer und er fragte mich, was denn los sei. Etwas zögernd fragte ich ihn, wie er gemerkt habe, dass er auf Typen steht. Er schaut mich etwas verwundert an, schliesslich hätte ich das auch einfach Paluten fragen können, aber er antwortet mir trotzdem. "Als ich vor einigen Jahren herkam wusste ich es noch nicht, aber irgendwann musste ich einsehen, dass ich einen Typ ein Jahrgang über uns doch wohl ein bisschen zu hübsch fand als man das normalerweise tut, und da der Typ sich schon früher als schwul geoutet hat entschloss ich mich einfach, ihn nach einem Date zu fragen. Naja danach waren wir dann drei Monate zusammen, aber musste wegen finanziellen Problemen seiner Eltern das Internat verlassen und eine Fernbeziehung wollten wir beide nicht führen also haben wir die Beziehung beendet." Ich nickte und bedankte mich, schliesslich erzählt man so eine Geschichte nicht einfach so. "Aber sag mal, warum fragst du eigentlich mich und nicht Paluten?" Ich schluckte, ich hatte gehofft, dass er mich nicht fragen würde aber ich entschloss mich, ihm zu erzählen, dass ich meinen besten Freund wohl ein bisschen zu gern hatte und deswegen komplett verwirrt war.
Als ich endete schaute mich Zombey an und meinte lächelnd, dass sich das ganz danach anhörte als wäre ich verliebt. Als Zombey sah, wie fertig ich war, versprach er mir, Paluten mal auszuhorchen was ich eigentlich für ihn bin. Er umarmte mich und ich hoffte, dass er mit guten Nachrichten zurückkommen würde.
Auf dem Rückweg lächelte ich, und freute mich, dass ich so gute Freunde gefunden habe, auf meiner alten Schule war mir das ja nie möglich. In meinem Zimmer fragte mich Palle neugierig, wo ich denn gewesen sei. Auf mein gemurmeltes Zombey wirkte er allerdings etwas enttäuscht, aber warum? Diese Frage stellte ich mir noch den ganzen Abend während ich versuchte einzuschlafen (ich brauchte immer ewig zum einschlafen, Palle allerdings legte sich immer hin und war sofort weg). Ich starrte auf den braunen Haarschopf der unter der Decke hervorlugte und strich mir selbst eine lange Strähne aus dem Gesicht. Langsam schaffte ich es dann doch einzuschlafen und driftete in das Land der Träume.

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So das war das zweite Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Ich musste Maudado und Zombey einfach einbauen, da wird vermutlich auch noch ein bisschen mehr kommen.

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⏰ Last updated: Feb 13, 2018 ⏰

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