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Nach dem Essen, hielt Scooter Wort und zeigte mir die komplette Location und stellte mir dabei gleich auch noch eine Menge Menschen vor. Doch im großen und Ganzen waren alle wirklich nett. Dann machen wir uns auf den Weg zu den Bussen und in unserem Bus gab Scooter mir eine neue SimKarte, da ich mit meiner im Ausland, wohl galaktische Summen erzielen würde. Dann bekam ich eine wirklich sehr lange Liste von Nummern, welche ich in mein Handy speichern musste, doch das verschob ich auf einen Moment indem ich mehr Zeit hatte. Wir gingen dann auch wirklich noch den Plan der kommenden Tage durch und ich trug mir alles in den Kalender ein. Wichtige Sachen, die generell galten schrieb ich mir auf. Und ich war überrascht, dass Scooter mir gleich mehrere Aufgaben gab. Es war jetzt nichts großes oder weltbewegendes, aber ich freute mich trotzdem, dass ich etwas machen konnte.

„So das wäre es erstmal. Dann kannst du gleich mal anfangen", lachte Scooter.

Ich stimmte ihm zu und trat aus unserem Bus raus. Dann machte ich mich auf den Weg zu Justin Bus und klopfte gegen die Tür.

„Ist offen!", hörte ich einen gedämpften Ruf aus dem Inneren.

Ich trat in den Bus und schaute mich suchend um.

„Justin?!".

„Der duscht gerade noch", meinte eine Stimme neben mir plötzlich.

Vor Schreck fuhr ich zusammen. Ich stand in dem Gang der Betten und hatte übersehen, dass in einem davon jemand drin lag.

„Oh mein Gott, hast du mich erschreckt", ich drückte mir die Hand auf die Brust.

„Sorry", grinste er und schwang sich in eine sitzende Position.

Dann hielt er mir seine Hand hin.

„Ryan, ein Freund von Justin".

Ich schüttelte seine Hand.

„Lilly, Praktikantin", stellte ich mich ebenfalls vor.

Schief grinsend schüttelte Ryan meine Hand.

„Ach du bist das. Justin hat von dir erzählt".

„So? Ich hoffe nur gutes".

„Kann man so sagen. Er war ziemlich begeistert".

Ich hoffte sehr das ich nicht sehr rot wurde.

„Ich weiß gar nicht warum", murmelte ich schüchtern.

„Doch, ich schon", grinste Ryan vielsagend.

Ich schüttelte nur den Kopf und ging zum Bad.

Ich schlug zwei Mal mit der flachen Hand gegen die dicke Tür und hoffte, dass Justin das gehört hatte.

„Justin, du hast in 10 Minuten deinen Soundcheck. Bist du soweit?".

Die Tür öffnete sich nach ein paar Augenblicken und Justin, stand in Jogginghose und ohne Oberteil vor mir. Doch ich kannte diese Spielchen. Ich zwang mich dazu ihm ins Gesicht zu sehen.

„Ja ich bin gleich soweit, brauch nur noch ein Shirt".

„Gut", ich ließ ihn vorbei und war mir bewusste, dass er näher an mir vorbei ging als er eigentlich müsste, da der Gang doch nicht so eng war. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

„Ich bin soweit".

„Sehr schön, dann hopp. Jetzt sind es nur noch sieben Minuten bis zum Soundcheck", lächelte ich.

Im Hintergrund hörte ich Ryan lachen.

„Tja, jetzt hast du gelitten Biebs. Deine Mum, Scooter und nun auch noch Lilly. Dagegen kommst du nicht an".

„Klappe Butler. Komm lieber mit, anstatt blöde Sprüche zu klopfen".

Immer noch lachend und feixend kam Ryan hinter uns her. Ich war froh, dass mir der Weg zum Backstage Bereich bereits gezeigt wurde. So wirkte ich nicht ganz so planlos neben den beiden Jungs. Im Backstage Bereich trafen wir auf Scooter und auf einige Tänzer. Scooter schaute erstaunt auf.

„Ihr seit ja schon da", stellte er verwundert fest.

„Und das sogar pünktlich", stellte Josy fest die neben uns getreten war.

„Wie hast du das geschafft und wo warst du all die Jahre?", fragte Scooter ungläubig.

Ryan lachte wieder. Justin verdrehte die Augen.

„Komm, so schlimm bin ich nicht".

Ich stieg auch langsam dahinter, dass Justin wohl nicht immer der Pünktlichste war, aber dafür hatte er ja jetzt mich.

„Ich weiß wirklich nicht was ihr habt, bei mir kam er ganz brav mit", lachte ich.

„Na dann, lasst uns anfangen!", rief Scooter und schon kam jemand von der Technik und übergab Justin sein Kopfmikro, während ein anderer ihn verkabelte. Scooter zog mich mit neben die Bühne. Dort hörten wir Justin zu, welcher den Anweisungen der Regie folgte. Er fing immer wieder ein Lied an, stoppte dann, da etwas am Ton justiert wurde und dann stimmte er wieder an.

Scooter und ich wechselten immer mal wieder unsere Plätze um zu hören, wie der Sound von den verschiedenen Positionen aus klang. Nach etwas mehr als einer Stunde war der Check fertig und Justin entlassen. Ich folgte Scooter in unseren Bus und ließ mich auf die Couch im Wohnbereich fallen.

„Müde?", fragte Scooter und reichte mir eine Flasche Wasser.

Dankend nahm ich sie an und trank einen großen Schluck daraus.

„Ja irgendwie schon. Der Tag war anstrengend. Ich zieh mich um und geh dann nochmal rüber", meinte ich und rappelte mich schwerfällig auf.

„Mach das".

Ich zog mir eine bequeme Jogginghose und einen Pullover an und machte mich auf den Weg zu Justin Bus.

Dieses mal öffnete mir Ryan die Tür, noch bevor ich klopfen konnte.

„Oh. Hey Lilly".

„Hey, ist Justin da?".

„Klar, der ist drinnen. Geh einfach rein".

Ich bedankte mich und trat ein. Ryan verabschiedete sich und war ein paar Sekunden darauf auch schon verschwunden.

„Justin?", rief ich.

„Hinten", bekam ich als einzige Antwort.

Ich ging nach hinten durch und sah Justin auf dem Sofa sitzen. Er hatte sein Handy in der Hand und starrte auf den Bildschirm.

„Hey. Ist alles okay?", fragte ich ihn vorsichtig.

„Passt schon", murmelte er und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.

Er hatte also geweint. Ich ließ mich neben ihm auf der Couch nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Da ich diskret bleiben wollte, versuchte ich nicht auf sein Handy zu schauen, doch er hielt es so, dass ich doch einen Blick darauf werfen konnte. Ich brauchte nicht lange um zu verstehen was los war. Dann legte ich langsam meine Hand auf seine und nahm ihm vorsichtig das Handy aus der Hand. Das Handy legte ich auf den Tisch und sperrte den Bildschirm, sodass das Foto verschwand. Dann streifte ich mir meine Schuhe von den Füßen und zog Justin einfach zu mir. Er war sehr still und wollte wahrscheinlich auch gar nicht reden. Doch ich konnte mir vorstellen wie es ihm ging. Und so sollte sich niemand fühlen.

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