Last one.

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Was ist, wenn du dein ganzes Leben an Maschinen dran hängen musst? Was ist, wenn jeder Atemzug dein letzter sein könnte? Was ist, wenn deine komplette Hoffnung nach einem normalen Leben zerstört ist? Was ist, wenn du Tag und Nachts kein Auge zu bekommst, weil du zu große Angst hast? Was ist, wenn du deinen aller letzten Herzschlag erlebst?

Es gibt über Millionen Fragen. Doch wer genau, weiß die Antwort? Sie weiß niemand. Wer genau wird die Leute von all den Leiden befreien?

Er war nur ein Junge. Er war erstmal 4 Jahre alt, als er nach Luft ringte. Er war erst so jung, als er in ein Krankenhaus geschleppt wurde und an mehreren Maschinen fest geklebt wurde. Er weinte und schrie. Er wollte es nicht. Er wollte nach Hause, zu seiner Mutter und seinem Vater. Er wollte nicht hier bleiben. Er wollte frei rumlaufen, er wollte Lachen. Er wollte nicht viel. Er wollte nur nach Hause. Er wollte einfach nur in den Armen seiner Eltern sein.

Jemanden zu verlieren hinterlässt Wunden, weil du merkst wie tief du verletzt werden kannst. Heute verbringe ich nicht einen Großteil daran nach vorne zu sehen. Sondern zurück zu blicken. Ich hab mich furchtbar geirrt. Ich dachte ich könnte ein Lächeln aufsetzen und so tun als wär alles in Ordnung. Ich hatte einen Plan. Ich wollte ändern wer ich war. Wollte ein Leben als jemand neues führen. Jemand ohne diese Vergangenheit, ohne diesen Schmerz, jemand lebendiges. Aber so einfach ist das nicht. Die schlimmen Dinge bleiben dir erhalten. Sie verfolgen dich. Du kannst ihnen nicht entkommen. So sehr du es dir auch wünschst. Ich kann das nicht. Jeden Abend wenn ich im Bett liege da wünsche ich mir nichts sehnlicher Morgens nicht mehr aufzuwachen, weil ich einfach nicht mehr weiß wie ich den nächsten Tag überstehen soll, weil jede alltägliche Handlung für mich eine riesen Qual ist. Auf dich habe ich mich am meisten verlassen. Doch alle haben mich auf einer Art und Weise hängen lassen. Es fällt mir einfach so schwer zu vergeben und zu vergessen, verstehst du? Was kann ich tun? Ganz ehrlich. Nichts. Weißt du wenn ich so wunderbar bin warum ist dann keiner da?! Warum lässt mich dann jeder hier verrotten.. Wochenlang habe ich immer die Scherben von meinem Herzen aufgekehrt. Ich hab allen immer wieder meine offene Hand hingehalten und weiß du auch warum? Weil ihr mir etwas bedeutet. Aber alles wurde kaputt gemacht mit all den verdammten Lügen. Die meisten sagen wie großartig ich bin. Aber das sagen alle der ganzen Welt, sonst hättet ihr es nie gesagt, weil ihr kein einziges Wort so gemeint habt. Soll ich mich vielleicht ausheulen und so tuen als ob alles besser geworden ist? Nichts ist besser geworden, nichts wird jemals besser. Ich fühle mich innerlich tot. Nein. Schlimmer als Tod. Ich bin noch ein Kind, ich habe so viele unbeantwortete Fragen. Fragen die ich nicht mal aussprechen kann, weil es keine Worte dafür gibt. Warum Gott fühle ich mich so unerwünscht? Depressionen sind tödlich. Sie sind tödlich, wenn man nicht aufpasst. Dann nimmt sie dir das Leben. Es ist wie ein Messer welches dir sagt ,,Komm tu dir weh, tu dir weh, tu dir weh, tu dir weh, tu dir weh, tu dir weh", ganz plötzlich kommt das. Das hält an für paar Sekunden, manchmal hängt es auch für Stunden. Das lähmt die Organe. Das macht die Zunge taub, du kannst nicht atmen. Das zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Es gibt einfach keine Worte dafür. Wer's nicht fühlt, der wird nie wissen wie ich immer wieder versuche die Worte zu fassen. Es hat mein Leben verändert. Für immer! Tief in mir drin verschwindet mein Mut und meine Hoffnung. Schritt für Schritt, Tag für Tag. Aber glaub mir. Wer sich nicht bewegt. Kann auch nicht bewegen.

Er schrieb so viele Briefe. Briefe die sein Leben wieder spiegeln.

Kennst du den Spruch ,,Zeit heilt alle Wunden"? Um selber nicht mehr so verletzt zu werden. Zog ich mich mehr zurück. Jeder kommt zu mir, wenn man etwas braucht. Wann brauche ich jemanden? Immer. Jeden Tag. Jede Sekunde. Jedem Atemzug. Willst du wissen wovor ich Angst habe? Ich habe vor alles angst.. Ich habe angst davor mich zu bewegen.. Zu atmen.. Dich zu umarmen oder zu berühren.. Zu leben. Jeden Tag nach dem Besuch anderer, merke ich wie oft ich gelacht habe um nicht direkt in Tränen auszubrechen. Immer liege ich da. In der Stille. Ganz leise. Bis plötzlich alles wieder hoch kommt. Alle Gefühle die ich verdrängt habe. Innerlich schreit meine Seele. Es ist so als ob es eine Dunkle Gestalt gibt die immer die Frage beantwortet mit ,,Ihr geht es gut". Und jeden gottverdammten Tag. Sitze ich dort im Bett. Angst davor jeden zu verlieren. Anstatt die anderen zu verlieren, lasse ich sie mich verliere. Und meine größte Angst? Ich habe Angst davor mich selber zu verlieren..

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 25, 2018 ⏰

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