1- ein Kaffee und ein Kuss

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"Robin! Robin!" riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Es war meine beste Freundin Ashley. "Hey, du Tagträumer! Hast du das Buch mit, was ich dir geliehen hab?" Ich drehte mich zu ihr nach hinten um. "J..ja sicher." antwortete ich und kramte das Buch aus meiner Tasche. Es war ein Roman namens 20000 Meilen unter dem Meer. Neben mir lag mein Kumpel Taylor schnarchend mit dem Kopf auf dem Tisch. In letzter Zeit verschlief er fast jede Vorlesung. Meine Freunde und ich besuchten zusamen den selben Kurs am Lewisham Southwark College in London. "Taylor, du Schlafmütze! Wach auf! Die Vorlesung ist vorbei." rief ich während ich ihn hin und her rüttelte. Taylor öffnete die Augen und schleifte seinen Kopf vom Tisch. "Hast du schon wieder die Nacht durchgezockt?" warf ich ihm mit schiefem Blick entgegen, doch ich bekam nur ein "Ach sei doch still!" zurück. Der Großteil der Studenten, so wie auch Ash, hatten den Raum schon Verlassen. Taylor und ich packten unsere Blöcke in die Taschen und gingen ebenfalls aus dem Gebäude vor dem Ash bereits schon wartete. Ich kannte sie zwar erst seit einem Jahr aber wir wahren schon genau so dicke Freunde wie ich und Taylor. Ihn kenne ich allerdings schon seit dem Kindergarten. Ash hat einen festen Freund namens Cato. Er ist zwei Jahre älter als sie und studiert Design an der Ceutral Saint Martins-UAL- University of Arts. Mit ihm wollten wir uns heute in einem Café nahe dem College treffen, in dem wir fast jeden Nachmittag verbrachten . "Jungs! Da seid ihr ja endlich." rief uns Ash vom Collegetor aus zu. Zu dritt gingen wir nun zu dem Café, wo Cato schon auf uns wartete. Meistens sind um diese zeit die selben Besucher dort. Zum beispiel der Alte Mann, der immer an dem mittleren Fensterplatz eine Zigarre raucht und nachdem er seinen Latte getrunken hat, wieder aus dem Café verschwindet. Oder die zwei Schulmädchen, die sich jedes Mahl nach Schulschluss einen Muffin Kaufen und all die anderen Menschen die sich meistens in ihrer Freizeit oder nach der Arbeit hier aufhalten. Als unsere Truppe einen Platz Gesunden hatte, bestellten wir uns alle einen Kaffee. An dem hinteren Tischchen gleich links vom Dresen war mir ein Junger Mann aufgefallen. Ihn hatte ich hier noch nie gesehen. Er saß mit einem Laptop da und schien irgend etwas zu notieren. Außerdem hatte der Typ eine sehr interessante Erscheinung, womit er mich in seinen Bann zog. Ich konnte gar nicht mehr aufhören ihn anzustarren und ich fand ihn auch irgendwie ziemlich hübsch. Seine Haare hatten ein dunkles Braun und wahren gelockt. Mir gefiel die Art von Klamotten, die der Mann an hatte. Er trug ein Blaues Sweatshirt, das seine leichten Oberarmmuskeln betonte. Taylor und die anderen waren so in ihre Diskussion über den neuen Kellner vertieft, dass sie gar nicht bemerkten wie abwesend ich war. Plötzlich schielte der Typ zu mir rüber, was mich reflexartig zurück auf meine Kaffeetasse schauen lies. Ein bisschen schämte ich mich schon für mein Gestarre und hoffte, dass er vielleicht nur aus Zufall rüber geguckt hat. "Rob, kommst du mit ins Freibad? Ash und Cato kommen auch mit. Vielleicht sind dort ja ein paar hotte Chicks." sagte Taylor und wackelte mit den Augenbrauen. Ash entgegnete ihm nur mit einem genervten Blick darauf, während sich auf Catos Gesicht ein Grinsen breit machte. Ich überlegte kurz, aber lehnte das Angebot dann doch ab. "Ich hab noch Was zu erledigen.." antwortete ich kurz. "... aber Morgen komm ich bestimmt mit." Dann verabschiedete ich mich von den dreien und nachdem ich meinen mittlerweile schon kalten Kaffee ausgetrunken hatte, verließ auch ich das Café. Nach einigen Metern hörte ich jemanden hinter mir rufen. Es war der Typ aus dem Café und er kam geradewegs auf mich zu. Ich dachte er wäre vielleicht wütend, weil ich ihn vorhin so angestarrt hatte. Als er dann vor mir stand reichte er mir jedoch die Hand. "Hi süßer, ich bin Eion. Du hast mich im Café beobachtet. Naja.. also ich bin Morgen um diese Zeit auch wieder dort" Dann lächelte er mich an, drückte mir einen Zettel in die Hand und ging fort. Total verwirrt schaute ich auf den Zettel. Eine Nummer und eine Adresse standen darauf. Schon eigenartig...
Er nannte mich tatsächlich süßer. Ich überlegte ob ich nicht mal bei dieser Adresse vorbei schauen sollte, aber verwarf diesen Gedanken dann doch wieder und ging nach Hause. Auf dem Heimweg kam ich an dem Block vorbei der auf dem Zettel notiert war. Immer wieder ging mir durch den Kopf was dieser Eion zu mir sagte. "Hm.. Süßer" flüsterte ich und ging weiter. Am nächsten Morgen beschloss ich im Café nachzusehen ob er wirklich da ist. Als ich ankam schaute ich durch das Schaufenster. Und tatsächlich! Er saß wieder am selben Platz. Ich betrat das Café und setzte mich ihm gegenüber. "Oh! Hey Honey, ich dachte du Schreibstil mir mal." sagte er und zwinkerte mir zu. Die einzige Antwort die ich auf seine selfsame Begrüßung geben konnte, war ein verlegener Blick nach unten. "Irgendwie wusste ich, dass du kommen würdest." sagte er und bestellte uns Kaffee. "Ich weiß deinen Namen noch gar nicht."
"Achso.. ja. Ich bin Robin." antwortete ich. Wir unterhielten uns ziemlich lange und dabei habe ich ein paar interessante Dinge über Eion erfahren. Eion Roy ist 24 und erst vor kurzem in die Stadt gezogen. Außerdem kann er Gitarre spielen und ist als kleines Kind schon ein paar Mahle in der Schule aufgetreten. Die Uhr an der Dresenwand zeigte bereits schon halb sechs und wir gingen aus dem Café. "Willst du vielleicht noch mit zu mir?" fragte Eion als wir vor seinem Block standen. "Sicher!" antwortete ich. Seine Wohnung sah sehr gemütlich aus. Wenn man durch Haustür kam, war man direkt in Eions Küche, die nicht von der Stube getrennt war. Dann ging es weiter in einen kleinen Flur wo sich Schlafzimmer und Bad befanden. An der Vidriene auf der ein Fernseher stand, lehnte seine Gitarre. Eion stellte zwei Gläser und eine Weinflasche auf das Tischchen vor dem Sofa und wir nahmen Platz. Stille breitete sich aus. Es schien als wüsste er kein Gesprächsthema mehr, aber mir selbst viel auch nichts mehr ein. Anscheinend hatten wir uns schon im Café alles erzählt. Wärend ich überlegte worüber Eion under ich noch quatschen könnten, analysierte ich die Feinheiten seines Gesichts. Da bemerkte ich, wie Eion immer näher kamm, bis ich plötzlich seine warmen, weichen Lippen auf meinem Gesicht spürte. Mein körper erstarrte. Reflexartig zuckte ich zurück und brachte nur ein: "I..ich muss nach Hause, es ist schon spät!" hervor. Dann stand ich auf, schnappte meine Jacke, welche an der Haustür hing und verschwand schließlich aus der Wohnung. Draußen war es schon dunkel und es regnete. Schnell schwang ich mir die Jacke über den Kopf und begann so schnell zu rennen wie ich nur konnte. Endlich zu Hause angekommen, warf ich mich mit einem genervten Stöhnen auf mein Bett. Diese Nacht schlief ich erst sehr spät ein. Es war warscheinlich schon um zwölf und ich starrte immer noch die Zimmerdecke. Derser Kuss... Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich fragte mich, ob ich Etwas für Eion empfinde und wieso ich einfach so gegangen bin. Es ging allies so schnell. Ich beschloss also ihm am nächsten Tag zu schreiben. Dann schlief ich endlich ein.

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