Es gibt keine Zufälle

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Mya blieb wohl oder übel nichts anderes übrig, als Riley nach Hause zu bringen. Aber der Alkohol schien immer mehr zu wirken. Jetzt sackte er einfach in sich zusammen, er konnte sich einfach gar nicht mehr rühren. Hier draußen würde er vielleicht, trotz des guten Wetters, erfrieren... Sie brauchte Hilfe, das wurde ihr immer mehr bewusst, je mehr Riley sagte...

»Das ist nicht fair. Ich wollte die Zuckerschnecke nicht klauen.«

»Kilngt nach einer viel versprechenden Zukunft...«, murmelte Mya. »Oder einer schlechten Kindheit.«

»Und warum schreist du mich jetzt an?«, fragte Riley, aber weniger Mya, sonderen eher den Käfer auf dem Boden, dem er immer näher kam. Mya fing ihn gerade noch auf, bevor er, mit seinem Oberkörper voran, die Bank runter gefallen wäre.

»Riley!«, rief sie erschrocken und richtete ihn wieder auf. »Na toll.« Jetzt ließen auch noch die restlichen Muskeln nach.

»Kann ich dir helfen?«, fragte eine Stimme und als Mya sich umdrehte, kam Allet gerade auf sie zu. Was für ein Zufall.

»Ähm... Hi.«

»Hey. Wer ist dieser Schwachkopf?«

Mya unterdrückte ein zickiges »Er ist kein Schwachkopf«. Im Moment sah es nämlich wirklich danach aus.

»Mein... Ex.« Ein weiterer Stich in Mya Herzen, als sie zum ersten Mal Riley als "Exfreund" vorstellte.

»Oh man.«

»Mya, dieser Honig, der dich umgiebt.«, brummte Riley. Allet zog seine rechte Augenbraue hoch.

»Und deine nackten Hüften umschmiegt.« Jetzt kniff sich auch das linke Auge von Allet zusammen und er sah Mya vielsagend an. Peinlich. Das war nie geschehen, wieso sollte Mya in Honig baden, so reich war sie auch nicht. Ohne Eltern.

»Das... Hat sich gereimt.«, sagte sie stattdessen, aber Riley warf seinen Kopf zurück und rief diesmal laut: »Ach, diese Nacht, so perfekt wie deine B-«

Blitzschnell war Mya hervorgesprungen und schlug Riley ihre Hand auf den Mund.

»Tschuldigung.«

»Soll ich euch lieber alleine lassen?«, fragte Allet frech.

»Nein!«, schoss es aus Mya heraus. »Er... Sagt nur, wenn er betrunken ist, Dinge aus der Zukunft. Nein! Ich meine, Dinge, die er gerne hätte, dass sie Zukunft wären, wenn es nciht so wäre, wie es jetzt gerade ist.«

Mya verstummte und plötzlich wurde es totenstill. Was war denn jetzt los? Warum konnte sie sich nicht erklären?

»Kannst... Du mir helfen?«, fragte sie, um von ihrem peinlichen Gebrabbel abzulenken.

Allet musterte sie noch kurz mit seinen grünen Augen, die den vollen Mond in sich spiegelten. Dann nickte er und ergriff Riley. Mya musste gar nichts machen, Allet hob Riley einfach hoch und warf ihn mit dem Oberkörper über seine Schulter. Das hört sich jetzt krass an, aber man konnte schon sehen, wie die Last  Allet leicht nieder drückte.

»Soll ich dir helfen?«, fragte Mya, auch wenn es komisch war, zu fragen, ob man dem anderen helfen kann, wenn dieser gerade einem selber half.

»Passt.«, presste Allet hervor. Riley war zwar kleiner als er, aber leicht auch nicht gerade.

»Wohin?«

»Oh, ja, stimmt.« Mya zuckte zusammen, als ihr auffiel, dass sie Allet gerade angestarrt hatte.

»Mein Auto steht da vorne.« Sie eilte vor Allet her und öffnete die Tür zur Rückbank, auch, wenn sie für einen kurzen Moment überlegt hatte, eher den Koferraum zu öffnen. Irgendwie wurde sie langsam sauer auf Riley. Er wusste genau, wie sehr sie das hasste, wenn er sich nicht unter Kontrolle hatte. Sie selbst war nämlich ein sehr beherrschtes Mädchen.

Sidekiss BrideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt