Der Boden auf dem ich laufe ist feucht modrig und stinkt bis zum Himmel . Ich weiß , dass ich diese Klamotten nie wieder anziehen kann , doch es ist mir egal . Mir ist egal , dass meine Lunge wehtut und das meine Füße bluten . Ich laufe jetzt schon seit gefühlten Ewigkeiten , alle Pfade des After-All-Villages entlang um den Kopf frei zu kriegen . Auf einmal sehe ich schwarzen Nebel den Boden entlangkriechen und bleibe ruckartig stehen . Ich wusste das es gefährlich ist diese Strecke zu joggen , aber dies ist nun mal mein lieblings Weg . Ein paar Tentakeln schlängeln sich zu mir und schmiegen sich an meine Arme und Beine , doch ich streife sie gewaltsam ab . Jetzt sehe ich ihn er schaut mir direkt ins Gesicht und fängt hämisch an zu lachen , so laut und schadenfroh , dass ich ihm sein freches Grinsen am liebsten aus seinem schönen Gesicht prügeln würde . Es ist Lucius . Ja , ich hab gesagt , dass er hübsch ist , aber das stimmt ja auch . Marcel ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten , aber er sieht noch einen deut besser aus . Lucius ist der König des Schattens , er hat als einzigster überlebt bis jetzt und ist nicht wie die anderen irgentwann vermodert , weil er , wie bereits erwähnt , ein Tod Spyritoino ist . Ich gucke an mir herab und sehe eine große Blutlache . Meine Arme und Beine sind mit roten , blutenden Striemen versetzt die nach und nach mehr tropfen . Als ich meine Augen schließe und mir vorstelle , dass ich keine Wunden mehr habe heilen sie in sekundenschnelle . Mit Macht in der Stimme sage ich : "Ich habe bis jetzt keinen Krieg begonnen , also warum greift ihr mich schon wieder an ? Damit verfrüht ihr euer Schicksal doch noch ?!"Sofort guckt Lucius mir ernst in die Augen , doch ich halte seinem Blick stand . Er knirscht mit den Zähnen und brummt verächtlich : "Ich habe keine Angst vor kleinen Mädchen . Du wirst schon noch sehen , was du davon hast !" Und dann war er verschwunden .
Ich mache mich auf den Weg zu unserer Villa , damit ich meinem Bruder Connor von dem Vorfall berichten kann . Da meine Mutter ein paar Firmen besitzt geht sie oft auf Geschäftsreisen , dass heißt wir sind nicht gerade Arm . Mom möchte , dass alles in unserem Zuhause super luxuriös und teuer ist . Was abgesehen von meiner Etage auch zutrifft . Bei mir sind die meisten Möbel oder auch Teppiche teurer , aber nicht so spießig . Ich achte schon seit dem ich klein war darauf , dass in meinen Zimmern die perfekte Mischung aus Antike und Moderne herrscht .
Als ich angekommen bin stecke ich den Schlüssel in das dazugehörige Loch in der Eingangstür und schließe auf . Ich trete ein und lasse die riesige Eichentür hinter mir . Ich rufe laut :"Connor ich muss dir unbedingt was erzählen ... du weißt ja garnicht was Kira schon wieder abgezogen hat!" Auf der Stelle kommt er um die Ecke geschossen und nimmt mich in den Arm . Connor haucht ein leises "Hallo" , drückt mir einen Kuss auf die Stirn und zieht mich wie einen Hund in die zweite Etage , seine Etage .
Auf seinem Bett angekommen guckt er mich erwartungsvoll an . Weil wenn ich den Namen Kira erwähne geht es immer um Lucius . Gespielt frage ich ihn :"Was?" Connor knufft mir in die Seite und sagt getäuscht böse :"Du weißt ganz genau was ich meine ." Dann sage ich mit verstellter Stimme :"Na , na , na Connibär . So redet man doch nicht mit seiner lieblings Schwester ?" Wir beide fangen an zu lachen . Nachdem er sich wider gefasst hat meint er :"Vielleicht mag ich Annabelle ja mehr?"Jetzt hat er es mal wider geschafft ich liege auf dem Boden und kringel mich vor Lachen . Annabelle ist die größte von uns und ein ziemlicher Kotzbrocken . Keiner von uns kann sie leiden und das ist noch eine Sache die uns verbindet . "So jetzt aber mal Klartext ... Was hat er diesmal getan ?"Meine Miene verfinstert sich und ich erzähle ihm alles vom Büro des fetten Überträgers bis zu dem Angriff mit Lucius . Am Ende drückt Connor mich ganz fest und wischt mir ein paar Tränen aus dem Gesicht . Mir war gar nicht aufgefallen , dass ich angefangen hatte zu weinen , aber bei dem Gedanken an Dad über kommt mich immer noch die Trauer . "Ich liebe dich , mein Brüderchen . Danke , dass du immer für mich da bist ." , nuschelte ich gegen seine Brust . Er säuselte :"Ich dich auch ." und kurz darauf "Keine Ursache" Und mit einem kleinen Lächeln im Gesicht schlief ich neben ihm ein .
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Die Macht des Glaubens
FantasíaHermine dachte ihr Leben wäre normal , wie jedes andere halt . Doch da hatte sie sich mächtig geirrt . Sie musste auf schmerzhafte Weise lernen , dass ihr Leben nicht immer so einfach bleiben würde . Aus der mit Selbstzweifeln zugedröhnten grauen Ma...