Dance into my world

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#Einleitung

Ich betrachte mich im Spiegel. Meine langen Haare reichen bis zur Hüfte. Sie sind von Natur aus braun und glänzen wie frisch gefärbt, obwohl die Haarpracht noch nie einen Klecks Farbe gesehen hat. Auch wurden immer nur die Spitzen geschnitten. Ich kann mich nicht von meinen Haaren trennen. Ich habe eine richtige Phobie gegen Scheren. Ich streiche mit meinen Fingern ein paar Mal durch die Längen. Ich denke nach. Ist da wirklich meine Mascara verwischt? Ich gehe mit dem Gesicht näher an den Spiegel. Tatsächlich. Sofort feuchte ich meinen Zeigefinger mit Spucke an und versuche die Stelle zu reinigen. Es scheint nichts zu bringen. Ich versuche es erneut. Schließlich greife ich zu einem Abschminkpad und wische den Fleck unter meinem rechten Auge weg. Was Neele jetzt wohl macht? Ich schüttel heftig den Kopf. Ich muss sie vergessen! Das Leben geht weiter. Auch ohne sie.

"Lilli?"

Ich schrecke hoch.

"Lilli was ist los? Du bist total abwesend. Freust du dich nicht auf heute Abend?"

"Doch. ... Doch!"

Ich verziehe mein Gesicht und gehe zum Fenster. Es ist furchtbar warm.Kein Wunder. Es ist Sommer. Wir haben 30ºC im Schatten. Ich wische mir Schweiß von der Stirn und starre aus dem Fenster. Ich habe einen Blick bis zum Horizont. Alles ist grün. Die Felder blühen bunt. Auf dem einen der Raps, auf einem anderen der Mohn. Der Ausblick ist gigantisch. Nicht ein Wohnhaus ist in meinem Blickfeld. Nur die bunten Felder. Die Sonne steht hoch, sodass die Blumen, das Getreide und alles andere glänzt. Manchmal sieht man in Frühling und Herbst auf Pferde auf einer Weide grassen.

"Ich will dich wirklich nicht stören, aber wenn du heute Abend zu dem Maskenball willst, dann müsste ich langsam mal wissen, wie ich deine Haare machen soll. Wir haben noch knapp 3 Stunden, bis es los geht. Das Zaubern habe ich leider noch nicht gelernt."

Ich drehe mich mit einem Lächeln um und stimme zu. Ich mache es mir in meinem Jeans-Sitzsack bequem und lasse Zoey einfach machen. Sie ist immerhin Friseurin. Sie weiß was sie tut, und als beste Freundin weiß sie auch, was ich mag.

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