MALEC | Happy Pride

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An einem relativ heißen Tag im Juli saß Alec wie so oft auf seinem Bett und kritzelte in seinem kleinen Skizzenbuch herum. Er war kein begnadeter Zeichner, aber es machte ihm Spaß und er konnte seine Gefühle darin ausdrücken, ohne sie in Worte fassen zu müssen.

Plötzlich flog die Tür auf und seine kleine Schwester eilte herein. Sie trug ein T-Shirt, das komplett bunt war, mit der schwarzen Aufschrift 'LOVE IS LOVE IS LOVE' und dazu eine enge Jeans-Hotpant und schwarze Heels. Wie sollte es auch anders sein?
Sie war ebenso mit regenbogenfarbigen Armbändern geschmückt. Ihre Haare hatte sie zu zwei engen Zöpfen geflochten und sie sah bezaubernd aus.

"Alec, heut is Pride. Wir gehen da hin.", befahl sie und stibizte ihm sein Skizzenbuch. Sie studierte es, doch konnte keine Antworten darin finden.

"Was ist Pride?", fragte ihr Bruder nach und griff nach seinem Büchlein, da doch ab und zu Dinge darin standen, die sie nicht unbedingt zu lesen bekommen sollte.

"Gay Pride.", meinte sie also. Alec schluckte.

"Izzy ich- ich bin nicht- du weißt schon, das weiß doch noch keiner, außer dir"

Dass er schwul war, wusste er schon lange, aber er und Izzy waren auch die einzigen, die davon wussten. Er hatte Angst vor der Reaktion seiner Eltern und vor Jace's sowieso. Dieser war zwar sein Bruder und er vertraute ihm sonst alles an, aber das war ihm doch eine Spur zu unangenehm.

"Ich will da mit dir hin, um dir zu zeigen, dass du nicht allein bist. Du musst ja auch nichts passendes anziehen. Wenn uns jemand sieht, werden die denken, du bist da, um mich zu unterstützen. Mir ist es egal, was die über mich denken. Komm einfach mit mir mit, ich versprech dir, das wird toll." erklärte Isabelle. Alec schüttelte den Kopf.

"Ich will das nicht, Iz. Bitte.", protestierte er weiter.

"Wenn du mich liebst, Alec, dann kommst du jetzt mit. Wenn nicht für dich, dann tu's wenigstens für mich."

Er seufzte und stand auf. Wenn sie das so unbedingt wollte, dann musste er sie wohl begleiten.

Aber Alec blieb in seinen Klamotten, komplett in schwarz, nicht das kleinste bisschen an Farbe.

Isabelle hielt ihm ein schmales, regenbogenfarbiges Armband hin. Er machte keine Anstalten, es anzunehmen.

"Alec, bitte. Nur das Armband. Das wird keiner sehen.", überredete sie ihn. Nach kurzem Zögern hob Alec ihr seinen Arm hin und sie band es darum. Dann lächelte sie ihren Bruder liebevoll an.

"Du wirst schon sehen, es wird dir gefallen.", meinte Isabelle und nahm Alec's Hand. Sie nahmen die Straßenbahn in die Innenstadt, wo alles mit Regenbogenflaggen geschmückt war, von überall Musik kam und die Stimmung einfach nur bombastisch war.

Alec war zu dem irgendwie der Einzige, der schwarz trug. Alle anderen waren bunt und leuchtend angezogen, hatten Prideflaggen um sich oder waren mit irgendwas anderem regenbogenfarbigem unterwegs.

Isabelle strahlte ihn an.
"Die Parade geht gleich los! Komm, wir stellen uns da an den Rand."

Alec spielte durchgehend mit seinem Armband herum. Irgendwie machte es ihn doch stolz, es zu tragen, auch, wenn er das niemals zugeben würde.

Sie stellten sich also an den Rand und beobachteten die Leute, die tanzend und lachend an ihnen vorbeiliefen.

Magnus war unter ihnen. Schon immer hatte er das hier geliebt, wie nichts anderes. Einfach diese Einheit und diese Liebe, die jeder sich schenkte.

Er hatte seine Prideflagge um sich herum, eine regenbogenfarbene Krone auf und er tanzte mit Raphael, Ragnor, Dorothea, Catarina und ein paar anderen, deren Namen er nicht kannte, durch die Straßen.

Leute and der Straßenseite jubelten ihm zu und lachten mit ihm, feuerten ihn an, feierten einfach mit.

Doch einmal, als er zur Seite schaute, sah er ein Mädchen, mit LOVE IS LOVE IS LOVE fett auf das T-Shirt gedruckt. Daneben stand ein großer, schwarzhaariger Junge, der unsicher mit einem Armband spielte. Einem Regenbogenarmband.

Magnus überlegte nicht lange. Er war auch mal wie dieser Junge gewesen, er verstand es nur zu gut. Diese Schüchternheit, diese Unsicherheit, weil alles, was man bis jetzt über seine Sexualität wusste, schlecht war. Das hier war ein großer Teil von einer Sexualität. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt zwischen all den Leuten, die genauso waren. Dieser Junge sollte diese Seite zu sehen bekommen.

"Komme gleich wieder", sagte Magnus zu seinen Freunden und ging an die Seite, drückte sich durch die ersten paar Reihen, bis er zu seinem Ziel gelangte.

Bevor Alec es realisieren konnte, nahm er seine Hand und die seiner Schwester und zog beide mit in die Parade rein.

Alec war völlig überfordert. Er stand in Mitten von all diesen viel zu bunt gekleideten Leuten und seine Hand wurde von einer anderen gehalten, die er überhaupt nicht kannte.

"Ich bin Magnus!", stellte der Unbekannte sich vor. Izzy sah unglaublich glücklich aus, nur Alec war hiermit nicht komplett zufrieden.

"Ich bin Isabelle und das da ist Alec. Er ist ein bisschen schüchtern.", erwiderte Izzy und lächelte Alec aufmunternd an.

Magnus führte seine neuen Bekannten zu seinen Freunden und stellte sie sich gegenseitig vor. Dann wandt er sich an Alec, der total verängstigt aussah.

"Wenn du das hier nicht magst, kannst du wieder gehen. Aber ich war auch mal da, wo du gerade bist. Nicht hetero zu sein, ist nichts Schlechtes, Alec. Was auch immer du bist; guck, hier sind so viele Leute, die genauso sind wie du. Die eine ähnliche Geschichte haben, wie du. Und sie sind alle glücklich, sieh sie dir an.", meinte er und schaute begeistert in die Menge. Er liebte diese Freude, die jeder mit jedem teilte. Jeder hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, jeder war gut drauf. Wozu denn bitte der Himmel, wenn man in der Hölle das hier hatte?

"Es weiß nur keiner und meine Mutter würde nicht sonderlich begeistert sein. Und viele andere auch nicht.", antwortete Alec und Magnus zuckte die Schultern.

"Wen interessiert's, was andere von dir denken, Alexander?", insgeheim hoffte er einfach nur, dass Alexander tatsächlich der Name seines Gesprächspartners war, "ganz ehrlich, es ist dein Leben. Wer dich wirklich liebt, der akzeptiert und liebt dich auch, wenn er weiß, wen du liebst. Und wer dich nicht so akzeptiert, wie du bist, der hat verkackt. Nicht du."

Alec musste lächeln. Eigentlich hatte dieser Magnus ja recht. Was interessierte es ihn, was andere von ihm dachten? Wer ihn mochte, würde ihn auch mit einer Regenbogenflagge als Umhang lieben.

Er grinste Magnus an, nahm dem Kleineren die Krone vom Kopf und setzte sie sich selbst auf.

"Happy Pride", rief er.

"Happy Pride", antwortete Magnus.

Hola.
Ja tatsächlich, ich bin nicht tot. Ich leeebeee. DIE NEUE EPISODE VON SHADOWHUNTERS KAM RAUS SKSJSKDJU. Und malec hat mich gekillt, mal wieder. Wie auch immer. Ich hoffe, das hier gefällt euch und reicht euch fürs Erste. Irgendwann lade ich sicher noch eine ganze Geschichte hoch haha.

love

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 22, 2018 ⏰

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