Der Tod meiner Mutter (1982)

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...Die letzten Jahre vergingen wie im Flug wir bereisten mit der Familie ganz Europa und gaben unsere Songs im Fernsehn und Radio zum Besten, außerdem bekam ich in der zwischen Zeit noch 3 weitere Geschwister und die Freundschaft zwischen mir und Maite wurde immer stärker.
Auf gut Deutsch gesagt konnte es für mich in dieser Zeit nicht besser laufen,

Doch dann kam der Tag an dem sich alles veränderte!

Ich weiß alles noch ganz genau,
Meine Mutter kam nach oben, zu mir und meinen 10 Geschwistern um uns mitzuteilen das sie im 5. Monag schwanger sei.
Ich weiß noch wie wir uns alle gefreut hatten und den ganzen Abend damit verbracht haben uns Namen auszudenken,
doch lange hielt das Glücksgefühl nicht an!

Denn schon eine Woche später belauschte Patricia (Eine meiner jüngeren Schwestern) ein Gespräch zwischen meinen Eltern und kam völlig entsetzt mit Tränen in den Augen zu mir.
Ich fragte sie was passiert war und sie berichtete mir

"Mutter rief Papa weil sie einen kleinen Knoten an ihrer linken Brust spürte..., Papa tastete die Brust ab und man konnte die Tränen in seinen Augen sehen. Er sagte ihr das es  höchstwahrscheinlich Krebs sei und sie sofort zum Arzt müssen."

Ich war völlig geschockt, gerade hab ich mich noch so über die Nachricht gefreut, das ich einen Bruder bekomme und jetzt Das?!

Patricia und ich erzählten es sofort den anderen Geschwistern, sowie auch Maite und ihrem Vater, alle Reagierten auf ihre ganz eigene Art.

Jimmy, Joey und Barby begannen fürchterlich zu weinen.
Kathy, Paul und Caroline schauten  genauso geschockt wie wahrscheinlich auch ich und Patricia.
Und die zwei kleinen, Paddy und Maite  konnten das alles ja noch gar nicht verstehen, doch auch ihnen merkte man an, das sie am liebsten los heulen würden.
Carlos schlug nach dieser Horror Nachricht nur die Hände über den Kopf zusammen und konnte das alles garnicht glauben.

Maite schaute mich in diesem Moment nur mit ihren großen, braunen Augen an,
eine Träne lief über ihr Bildhübsches Gesicht und sie kam auf mich zu und nahm mich ganz fest in den Arm, Sie sagte mir wie leid ihr das
alles für mich tat.

Und ich spürte da aufeinmal etwas zwischen uns, was mir zuvor völlig fremd war.

Ich kann es bis heute nicht wirklich beschreiben, es ist so ein Gefühl zwischen Geborgenheit, Vertrauen und Sicherheit, Oder kurz gesagt es war einfach Perfekt!
Und das trotz der Sache mit meiner Mutter.
Nach einer gewissen Zeit kamen dann auch schon meine Eltern durch die Tür hinein.
Ich sah die herunterhengenden Mundwinkel der beiden und die leeren Blicke die in die Ecke des Raumes fielen und ich wusste genau Bescheid!

"Ich habe Brustkrebs!", sagte meine Mutter mit Tränen in den Augen und jetzt brachen bei uns allen die Dämme! Wir weinten bitterlich, die ganze Nacht durch und keiner konnte mehr ans Aufhören denken!

Am nächsten Morgen, hatten wir zwar immer noch verweinte Augen aber trotz dessen berichtete uns meine Mutter genaueres von dem Arztbesuch.

Der Arzt meinte zu ihr: "Entweder leben SIE oder ihr KIND!"
Für uns alle war die Entscheidung klar "...Mama muss weiter leben!", doch meine Mutter sah das alles anders,
Sie kann doch nicht ihr Kind töten und sie selbst dürfe weiter leben?

"...Wie Egoistisch wäre das denn bitte?",
" Ich könnte mir das nur verzeihen.",
"Ich wäre bis an mein lebensende Tod unglücklich.", das waren ihre Begründungen, die uns alle Sprachlos machten!

"Die Entscheidung steht fest, das Kind wird Leben!", waren ihre letzten Worte und sie verließ das Esszimmer.
Wir alle schauten ihr mit leeren Blicken hinterher und keiner brachte mehr ein Wort raus.

...Am 23. Dezember 1981 war es dann soweit,
Die Geburt von Angelo stand bevor!
Mein Vater stand meiner Mutter bei der Geburt bei, und nach 4 Stunden war es dann Geschafft, mein kleiner Bruder war geboren!
Doch nach der Geburt ging es bei meiner Mutter immer weiter Bergab.
Meine Mutter zeigte meinen zwei älteren Schwestern wie sie mit einem Baby umzugehen hatten und wie sie den Haushalt schmeißen würden.

...Es verging Ein Jahr und meine Mutter konnte nicht einmal mehr ihr Bett verlassen, da ihre Beine einfach zu schwach waren.
Und dann kam der Tag, der 10. November 1982, der letzte Tag meiner Mutter.
...Sie rief uns alle noch einmal einzelnd zu sich ins Zimmer und gab jedem einen Satz mit auf den Weg.
Bei meinem Gespräch nahm sie meine Hand und sagte mir: "Mein kleiner Johnny, ich bin so wahnsinnig stolz auf dich. Aus dir ist so ein toller Sänger geworden und wie erwachsen du doch schon bist" ... (Sie küsste meine Hand)
Und sagte mir noch "Das mit dir und Maite, das ist etwas besonderes! Glaub mir irgendwann wirst du mit ihr vor dem Traualtar stehen und ich werde von oben auf euch herunter schauen und jedem da oben im Himmel voller stolz erzählen das der tolle Mann da unten mein Sohn ist!" ♡
 
In diesem Moment klopfte es an der Tür und der Rest der Familie stand da und wollte die letzten Minuten noch mit ihr verbringen.

So saßen wir da noch eine geschlagene Stunde und redeten mit ihr über ihren Weg in den unendlichen Himmel.
Man merkte langsam wie ihre Augenlider anfingen zu zittern und ihre letzten Worte die sie zu uns sagte waren " Egal was passiert Keep in Singing (Singt weiter).
Und dann fielen auch schon ihre Augen zu und wir sangen ihr zum Abschied noch das Ave Maria, Ein Pfarrer kam noch dazu und segnete sie und dann brachte man sie auch schon weg.

Jeder von uns wurde blass und keiner sagte mehr einen Ton!
Die kleineren zogen sich in der künftigen Zeit zurück und mein Vater, bekam ein schweres Alkoholproblem...

So mussten wir älteren uns aufteilen, Ich und Paul kümmerten uns um Vater und passten auf das er nicht zu viel trank und meine Schwestern (Caroline, Kathy & Patricia) kümmerten sich um die kleinen.

Maite und ihr Vater unterstützten uns wo sie nur konnten, es tat gut so ein Gefühl von Sicherheit zu spüren.
Manchmal kam Maite Abends zu mir und nahm mich bestimmt für eine Halbe Stunde in den Arm und ich konnte all' meinen Kummer an ihr auslassen.

Dafür bin ich ihr bis heute Dankbar♡

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