Taemin POV:
Ich sehe ihn an. Kurz erwidert er meinen Blick und lächelt leicht, doch im nächsten Moment ist er schon wieder abgelenkt. So wie er dort steht, sieht er fast wie ein Engel aus... Und seine Stimme erst...
Ups! Fast hätte ich vergessen meine Lines zu singen. Wie unprofessionell von mir...
Nach dem Auftritt muss ich mich erstmal hinsetzen. War ganz schön anstrengend...
Lange kann ich nicht entspannen, denn plötzlich setzt sich jemand zu mir. Jonghyun. "Na Taeminnie? Schon erschöpft?", grinst er. "Noch lange nicht, Jamong.", gab ich zurück. Ich habe die Augen geschlossen, doch ich weiß, dass er jetzt schmollt. Ich mag es nicht wirklich wenn man mich so nennt, aber ich kann es nicht ignorieren, dass mein Herz ziemlich stark in seiner Gegenwart pocht. Ans Ausruhen ist jetzt gar nicht mehr zu denken.
Ich seufze, als ich mich endlich ins Bett lege. Bin ich kaputt... Ich will jetzt eigentlich schlafen, aber jemand hindert mich daran. Muss er denn immer in meinen Gedanken herumspuken? Schon seit Monaten hege ich solch starke Gefühle für ihn... Ich vermeide es, an seinen Namen zu denken, denn sonst werden mein Herzklopfen und diese Gefühle nie vergehen. Niemals kann ich ihm sagen, was ich für ihn empfinde. Was würde er nur von mir denken? Würde er mich dann hassen? Oder ekelig finden?
Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus den Gedanken. "Taemin?", fragt seine seidenweiche Stimme. "Hm?", mache ich nur. Was will er denn mitten in der Nacht von mir? Vorsichtig schließt er die Tür und tastet sich im Dunkeln zu meinem Bett. "Ich kann nicht schlafen...", nuschelt er. Da ich nicht weiß, was ich darauf antworten soll, schweige ich. "Taemin?", fragt er wieder. Erneut brumme ich nur. "Darf ich vielleicht... bei dir schlafen?"
Seine Stimme klingt etwas verlegen. Wow. Was? Jonghyun?! Bei mir schlafen?!
Ich glaub mein Herz explodiert gleich...
Okay Taemin, nichts anmerken lassen.
Zögernd hebe ich meine Decke ein Stückchen an und er legt sich direkt neben mich. "Danke.", flüstert er. Jetzt werde ich wirklich nicht mehr schlafen können...
Leise frage ich: "Warum kannst du nicht schlafen?" Ich höre wie er sich zu mir umdreht. Plötzlich kann ich seinen Atem in meinem Nacken spüren. Gleich werde ich verrückt. Jetzt höre ich seine Stimme. "Wegen dir, Taeminnie."
Seine Stimme klingt so dunkel... Ich mag das.
"W-wegen mir?", stottere ich.
"Ja, wegen dir... Weißt du, seit einer Weile willst du mir, naja, nicht mehr aus dem Kopf gehen...", flüstert er nachdenklich, doch mit immernoch einem sehr dunklen Unterton zurück. Er bemerkt, dass ich nicht so recht weiß, was ich darauf antworten soll und bittet mich, mich zu ihm umzudrehen. Ich tue es, ohne irgendwas zu hinterfragen, während er mich intensiv mustert. Verdammt! Warum muss auch heute der Mond so hell scheinen?! Er wird doch bemerken, dass ich ganz rot anlaufe... Aber das überraschendste an diesem Abend ist, was er dann tut.
Er küsst mich.
Einfach so, ohne Vorwarung. Seine Lippen sind so angenehm warm zu spüren und passen perfekt auf meine. Meiner Meinung nach beendet er den Kuss viel zu schnell, aber er holt direkt Luft, um mich etwas zu fragen. "Willst du mit mir zusammen sein, Taeminnie?"
Oh nein. Herzstillstand. Ist das gerade wirklich real? Träume ich vielleicht?
Nein, das fühlt sich viel zu echt an. "N-natürlich!", hauche ich vollkommen überrumpelt zurück. Endlich kennt er die Wahrheit über meine Gefühle...
Ich weiß, dass Jonghyunnie und ich in unserer Beziehung noch viele aufregende und schöne Tage erleben werden, doch dieser Tag und diese Nacht, sind wahrscheinlich die Allerschönsten.
