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,,Danke

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,,Danke."

Ich nehme Taehyung das weiße Handtuch ab und versuche damit meine vollkommen durchnässten Haare zu trocknen. Das laute Prasseln des Sommerregens gegen das Glas der Atelierfenster, erzeugt eine angenehme, fast schon meditative Stimmung.

Vom Seitenblick erhasch ich, dass Taehyung den Festplattenspieler anschaltet. Leise Jazz-Töne passen sich dem Rhythmus des Regens an. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass der Regen so schnell nicht aufhören wird. Dunkle Wolken ziehen sich vom trüben Horizont in unsere Richtung.

,,Geht es in Ordnung wenn ich noch bleibe, solange es regnet?", frage ich Taehyung, der sich gerade Haare und Gesicht abtrocknet. Er nickt stumpf und macht sich dann auf den Weg zu den Treppen. Ich vermute, dass im zweiten Stock sein Schlaf- und Wohnbereich ist. Wahrscheinlich möchte er seine Kleidung wechseln.

Die feuchten, haftenden Klamotten an meinem Körper ignorierend, setze ich mich auf das braune Ledersofa am Rande des Zimmers und warte auf Taehyungs Rückkehr.

Mein Blick gleitet erneut aus dem Fenster rechts neben mir. Etwas verträumt lausche ich der Harmonie von Regen und pfeifendem Wind. Zwei Elemente die sich kombinieren und dabei ein Naturkunstwerk zur Show stellen. Ich versuche die Anzahl der vielen Regentropfen auf der Fensterscheibe zu bestimmen.

,,Du magst den Regen?", höre ich Taehyung fragen. Er scheint wieder da zu sein. Lächelnd wende ich mich ihm zu und nicke.
,,Aufbrausende Meere, Regen, Gewitter und vor allem Stürme faszinieren mich.", erkläre ich weiter. Er sieht mich leicht schmunzelnd an, ehe er den Blick wieder abwendet.

,,Element des Wassers.", sagt er fast flüsternd. Verblüfft über seine Worte nicke ich erneut. Das stimmt. Ich fühle mich dem Wasser sehr verbunden.
Zuvor ist mir das nie aufgefallen.

,,Aber warum Stürme?", fragt Taehyung weiter. Er läuft in die Küche und füllt den Wasserkocher auf. Ich überlege kurz.
,,Spürbarer Wind in Verbindung mit Regen. Der Regen erscheint mir dann dominanter, leidenschaftlicher. Als würde sich der Regen über seinen eng vertrauten Freund, den Wind, freuen. Als würden sie gemeinsam tanzen. Sie verschmelzen."

Taehyung unterbindet seine Tätigkeit aufzuckend und blickt dann auf. Er fokussiert mich nachdenklich. Seine dunklen Augen strahlen, genau wie das Atelier, Ruhe und Geborgenheit aus.

Peinlich berührt über meine überheblichen Worte und den wohl merkwürdigen Metaphern, sehe ich wiederholt aus dem Fenster. Ich erkenne Taehyungs Gesicht in der Spiegelung des Fensterglases. Das Säuseln des Wasserkochers ertönt im Hintergrund.
Ich erinnere mich an die vorherige Szene im Wald zurück; als Taehyungs Augen grau-silber aufleuchteten.

,,Fast so als würden sich Wasser und Luft gegenseitig anziehen.", murmelt er vor sich hin. Unsere Blicke treffen sich in der Spiegelung. Ich bekomme Gänsehaut.

Blinzelnd sehe ich auf meine nasse Kleidung herrab und spüre wie mir Sekunde für Sekunde kälter wird. Plötzlich drückt mir Taehyung eine Tasse mit heißem Tee in die Hand. Kurz darauf folgen zusammengefaltete Klamotten, die er mir vom zweiten Stock scheinbar mitgebracht hat.

ATELIER | ᴋ.ᴛʜWo Geschichten leben. Entdecke jetzt