Das Feuer loderte auf. Der Rauch verstopfte meine Lungen und ließ mich husten. Die schmerzhafte Hitze trieb mir Schweißperlen auf die Stirn. Schmerzhaft protestierten meine Beine. Es war das heilige Feuerritual. Man verwendete es nur äußerst selten. Nur bei besonderen Anlässen. Besonders heißt jedoch nicht gut. Ganz sicher nicht. Dieses Ritual diente zur Reinigung des Dorfes. Das Feuer beseitigte böse Geister, Dämonen genannt.
Sie besiedeln schon seit vielen Jahren das Land und schlüpften in die Körper wehrloser Menschen. Mit diesem „Gefäß" begehen sie furchtbare Morde und stiften Unheil.
Aus Angst werden die Besessenen eliminiert. Ein Podest wird mit reinigenden Zaubern belegt und mit dem Holz einer Kirche wird ein Scheiterhaufen errichtet. Die besessene Person wird nun im heiligen Feuer verbrannt. Doch der Dämon kann das Gefäß zu jeder beliebigen Zeit verlassen. Er stirbt nicht. Nur der Mensch.
Heißer Schmerz durchzuckte meinen Körper. Wieder wollte mich der Qualm des Feuers zum Husten zwingen, doch ich bezwang diesen niederen Drang. Unter größter Anstrengung erhob ich meinen Kopf. Ich sah in die Menge der ängstlichen Gesichter. Familie. Freunde. Bekannte. Fremde.
‚Wenn sie nur wüssten', dachte ich traurig. Dann ließ ich mich von den wilden, roten Flammen umhüllen und gab mich ihrer Gier hin.