Wahrheit oder Pflicht

4.Kapitel

"Kann ich jetzt gucken?",fragte ich ungeduldig. Ich saß jetzt schon fast eine gefühlte Ewigkeit auf dem Waschbeckenschrank während Amy mich schminkte und meine Haare mit dem Lockenstab malträtierte.

"Sei nicht so ungeduldig, einen noch Moment.", meinte Amy kichernd, sie schien es richtig zu genießen. Ich.... nicht ganz so. Mein Gesicht fühlte sich 10 Kilo schwerer an. Natürlich schminkte ich mich genauso wie jede andere Teenagerin, aber nur etwas Eyeliner, Mascara und Puder, nicht mindestens 5kg Foundation, es würde mich nicht wundern wenn mein Kopf nachher so orange wie Trumpsvisage wäre.

"So, jetzt darfst du gucken?", erlaubte mir Amy endlich. Im selben moment riss ich die Augen auf und blickte in das fremde Gesicht im Spiegel. Ich erkannte mich kaum wieder, allerdings lag dies nicht an orangener Haut - die blonde Beautyqueen hatte perfekt den hellen Caramelton meiner Haut getroffen - es lag eher an den künstlichen Wimpern mit welchen sie  meine versichtet hatte, den dunklen Smokey-eyes, den betonten Wangenknochen und crimsonroten Lippen. Meine dunkelbraunen, welligen Haare, die schon fast als schwarz durchgehen konnten,  hatte sie in wunderschöne, sanfte Locken verwandelt.

"Und gefällts dir?", drängte sie mich. Ich grinste sie über den kleinen Spiegel an.

"Du bist ein richtiger Make-up artist",versichterte ich ihr und drehte mich zu ihr, um sie zudrücken. Lachend erwiederte sie die Umarmung, löste sich dann allerdings von mir um ein echt sündhaft kurzes Kleid vor die Nase zuhalten.

"Und? Meinst du das ist zu Nuttig? Ich will nicht den Eindruck machen dass ich leicht zu haben bin." Sie hielt sich das schwarze Stückstoff an den an den Körper und sah mich fragend aus ihren Mandelförmigenaugen an.

Ich zog provokant eine Augenbraue hoch. "Du bist leicht zu haben" Gespielt entrüstet schlug sie mich mit dem Kleid. Lachend schützte ixh mch mit den Armen.

"Das müssten die ja nicht wissen",kicherte sie etwas leiser.

"Dann zieh doch einfach etwas mit ein zwei cm mehr Stoff an",meinte ich wärhend ich ihr aus dem Bad in mein Zimmer hinterher tappste. Der kalte, falsche Mamor unter meinen Fußsohlen verpasste mir eine wohlige Gänsehaut.

"Fein",seuftzte sie und durchforstete ihren Koffer nach etwas anderem.

Ich tat es ihr gleich, nur das ich im Schrank meine Kleidung inspizierte. Nach kurzer Zeit schloss ich ihn wieder, über meinem Arm ein graues, weites Iron Maiden Shirt mit weit augeschnittenen Ärmeln und eine schwarze, ausgefranzte Löcherjeans. Bevor Amy mir meine Wahl schlecht machen konnte wechselte ich den weißen Bademantel gegen die Klamotten aus und schlüpfte in ein paar Boots mit breitem Absatz, zog noch ein paar silberne Ringe an und voilà. Ich war fertig.

Der blonde Wirbelwind hatte es mir derweil gleichgetan. Ich wusste nur nicht ob sie jetzt nuttiger aussah als sie eigentlich vermeiden wollte. Sie trug eine Art dünne, kurzärmlige Spitzenjacke welche am Bauch zusammengebunden wurde und einen aufreizenden ausblick auf ihr Decolteé frei gab, kombiniert mit einer kurzen, hellbauen Highwaistshorts und ein paar Goldkettchen. Mit den matten, schwarzen High Hells war sie fast so groß wie ich.

Grinsend drehte sie sich um ihre eigene Achse  und präsentierte sich. "Also ich finde wir können uns echt sehen lassen", trällerte sie. Ich nickte nur und zwang mich zu einem strahlendem Lächeln.. Ganz viele neue Menschen treffen... Yeahi.

Das schwarze Taxi hielt direkt von einer Villa am Rand Londons. Der komplizierte Komplex aus weißem Stein und Glas war hell erleuchtet, man sah Überfälle Teenies mit Becher bzw. Flaschen stehen. Die Musik, eine Art Techno, Pop Mischung, dröhnte mir schon entgegen und hinterm Haus durchschnitten Scheinwerfer das Abendrot mit einem gleisendem weiss. Ich selber kam nicht aus einer Mittelschicht Familie, aber so eine Villa... Die war eine Liga zu hoch.

Army drehte sich grinsend zu mir um. „Also das nenne ich eine Party. „, quietschte Amy glücklich. Ich nickte und zeigte ihr mein strahlendstes Lächeln.
„Übertreib nur nicht du Partymaus „, warnte ich sie schmunzelnd, wohlwissend das es nichts nützen würde.

Sie verdrehte die Augen, packte mich an der Hand und zog mich kurze Hand durchs Haus. Mädchen mit viel zu viel Schminke im Gesicht und kurzen Kleidern oder Shorts, immer noch geschmackvoll, aber auf eine billige Art. Jungs die sich gegenseitig dazu zubringen so viel Alkohol in der kürzesten Zeit in sich hinein zu kippen wie möglich. Die meisten von ihnen waren groß, hatten ein breites Kreuz und waren so Muskel bepackt , dass ich mir sicher war das sie Anabolika und andere Bodybuilding-Drogen schluckten wie Tik-Taks.

Ich fühlte mich jetzt schon unwohl, unterdrückte meiner besten Freundin zu liebe allerdings meinen Drang eine Grimasse zu ziehen. Was mir echt ziemlich schwer fiel. Ich möchte neunmal meine Zeit für mich, einfach nur alleine mit Musik, Büchern, Farben und meinem Netflixaccount. Und generell war ich kein Fan davon neue Menschen kennen zu lernen.

Wir hatten die Villa durchquert und standen in einem umfassbar luxuriösen Poolbereich. Auch hier floss der Alkohol in Massen, einige Mädchen pressten ihre Körper an den von anderen Jungs oder standen kichernd zusammen. Alles wirkte wie auf einer klassischen Highschoolparty, abgesehen davon das alles teurer und höherangesehen war. Das würde ich nüchtern echt nicht überleben, dachte ich mir und schüttelte kurz den Kopf. Jetzt müsste ich noch die Bar finden.
„Da drüben sind schon Janine und die anderen. Komm, ich stell dich ihnen vor", rief Amy über die laute Musik hinweg. Sie nickte zu einer Gruppe von Mädchen in kurzen Kleidchen und ein paar Jungen. Jetzt hieß es wohl Augen zu und durch. Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf und drängte mich zwischen Amy und einen hochgewachsenen, brünetten Kerl.

„Oh Amy du bist wirklich gekommen", kicherte eine starkgeschminkte Blondine mit Haut so weiß wie Schnee und stechendblaue Augen, sie sah Einwendung aus als wäre sie Amys geheimer Zwilling. Nur die Lippen waren schmaler, dafür war sie Probenraum etwas besser ausgestattet.

„Omg Janine, das ist ja der Wahnsinn hier", quietschte Amy los und hauchte ihr Luftküsse auf die Wangen. Meine rechteAugenbraue rutschten gefühlte 10m hoch, das war doch jetzt nicht ernsthaft ihr ernst. Das war ja Klischée und Tussigehabe vom Feinsten. Ich wollte mich gerade abwenden, da wirbelte meine beste Freundin wieder zu mir herum und zog mich näher in den Kreis. Ich spürte die beurteilenden Blicke der anderen auf meinem Körper und spürte wie mein Unbehagen.

Nach langer Zeit nur ein kurzes Kapitel, tut mir leid aber ich bin grade mit der Schule fertig😅 und hatte dem entsprechend viel im Kopf, aber das werde ich auf jedenfalls wieder wett machen☺️ Also macht euch auf einen gewaltigen Umschwung gefasst❤️