- wir befinden uns im Jahre 2528 -
Ich lebe im Jetzt, doch gefangen bin ich in der Vergangenheit. Vor über 500 Jahren ging "unsere" Welt unter. Kläglich, denn sie erlag einzig und allein den Machenschaften der Menschen.
Krieg, Terror, Hass und Rassismus. All die Standards der damaligen Zeit waren Auslöser für den voraussehbaren Untergang. Doch beinahe niemand wollte etwas davon wissen, noch etwas dagegen tun. Die Reichen hatten die Macht und entschieden über das Schicksal von Milliarden von Menschen, doch sie beachteten nicht das kommende Unheil. Sie waren auf ihre Macht, ihren Einfluss und ihr Geld fokussiert. Die Rechte der Menschen gingen durch etwas materielles langsam, aber sicher zugrunde.
Ich will mir nicht vorstellen, wie das Leben der Unschuldigen durch etwas zerstört wurde, was sie noch nicht mal hatten. Geld und Macht hatten nur die wenigsten, doch die die es hatten, taten alles daran es auch nicht so schnell wieder zu verlieren.
Einfluss wollte die Menge an Menschen auf die Regierung ausüben, doch der Aufschwall an Widerstand wurde durch Krieg und Gewalt schnell und effektiv zurückgedrängt und letztlich ausgelöscht.
Die, die noch nicht tot waren, ließen es bleiben. Das Ende war für jeden voraussehbar.
Nun stehe ich hier in meiner angeblich heilen Welt. "Sie ist wieder aufgebaut. Der größte Bestandteil unseres Lebens. Unsere Heimat ist das was uns verbindet. Durch nichts lassen wir uns unterkriegen. Durch nichts werden wir dem Beispiel unserer Vorfahren nachgehen. Die Sonne gibt uns Kraft und durch den Rhytmus der Zeit werden wir die Fehler der Vergangen ausbaden. Wir werden anders handeln. Wir sind nun schlauer. Gemeinschaft! Volk! Ewigkeit!"
Diese Rede ist jedermann bekannt und ihr Inhalt wird jedem eingetrichtert. Mir ist sie jedoch durch den Widerspruch seines Sprechers noch tiefer in mein Bewusstsein gebrannt worden.
Nichts hat sich verändert. Gar nichts.
Die Reichen sind immernoch an der Macht und stellen ihre Regeln willkürlich auf. Willkürliche Verhaftungen. Lehren die meist mit Strafen enden. Ein Leben ohne Auswege. Arbeiten. Hungern. Schlafen. Anbetung. Arbeiten. Hungern. Schlafen. Anbetung.
Jeden Tag die selbe Masche und das seit fast 200 Jahren. Doch eine Sache ist anders. Sie ähnelt tatsächlich kaum dem damaligen Weltbild.
Wir werden gezwungen einem verdammten Stern im All alles zu verdanken. Der Sonne.
Nach einigen Nachforschungen an meinem Arbeitsplatz erfuhr ich, dass es auch schon damals im alten Ägypten Sonnenanbetung gegeben hatte. Die Menschen sahen sie als Bestandteil des menschlichen Alltages und als Zeichen der Orientierung.
Der Bau einer Sonnenuhr vollendete das Staunen und ihre Faszination machte sie zu Sklaven. Die Herrscher nahmen die Sonne als Vorwand und die Menschen wurden ihre Diener.
Betrachtet man die Parallelen beider Gesellschaften, werden die Unterschiede so klein, dass es für mich besonders nicht zählt. Beides ist das gleiche.
Ich habe es satt viel zu arbeiten, keine Möglichkeit der Vergnügung zu haben und in Sektoren zu leben. Ich vermisse das Schöne und wäre gerne draußen in der freien Wildniss.
Die Regierung meint zwar, dass niemand eine Chance hätte draußen zu überleben, doch ich glaube ihnen nicht. Wahrscheinlich ist es nur eine Ausrede, um uns alle hierzubehalten, doch nichts wird mich davon abhalten eines Tages alles hinter mir zu lassen und den wahren Sinn meines Lebens zu finden.
Nehmt das als Versprechen!
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the sunrise - the sun will rise and so will we
Science Fiction- sun 621 - (sechzehn jahre alt) Bei uns gab es nichts vergleichbares mit einer Familie, jedenfalls nicht aus meiner Sicht. Alles war auf die Lehre des Vergangenen gerichtet. Du hattest keine andere Wahl, als das, was vor Hunderten von Jahren gesche...