Prolog

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Selbst die Kinder wissen, dass die dunkelste Stunde immer die vor der Dämmerung ist. Doch manchmal lässt die Sonne auf sich warten. Manchmal ereignen sich schlimme Sachen in tiefer Nacht. Ding vor die selbst der Mond die Augen verschließt. Taten die in ihrem Ausmaß der Grausamkeit einiges in den Schatten stellen, doch die Grausamkeit die sich in dieser Nacht ereignen sollte wurde beleuchtet durch die hellen Blitze die durch die finstere Nacht zuckten. Es bot sich ein grausamer Anblick. Eine Burg, die selbst an heiligsten Tagen grausam aussah, ragte über einer Klippe auf. Hässliche Fratzen hingen höhnisch von den Steinmauern herab und schienen die junge Frau zu verspotten, die man durchaus als schön hätte bezeichnen können, wären da nicht hässliche Narben gewesen, die sich über ihr Gesicht erstrecken. Schluchzend klammerte sie sich an einen Sockel der hässlichen Statur fest. Vor ihr stand eine Frau mit silbernen Haaren die alt und gleichzeitig jung wirkte. Die schluchzende Frau hielt ein Bündel im Arm.

„Geben Sie ihn mir, Mylady.", sagte die Frau mit einer tiefen Stimme. Nach einem kurzen Zögern übergab die weinende Frau das Bündel, welches sich träge regte. Ein Mann löste sich aus dem

Schatten. Unruhig sah er sich um.

„Wir sollten gehen.", drängte er und half der vernarbten Frau auf die Beine. Hilfesuchend klammerte sie sich an ihn.

„Ich kann nicht.", stammelte sie immer wieder vor sich hin. Die silberhaarige Frau, schaute gen Himmel.

„Ihr müsst. Es wird Zeit.", ihre Stimme hing wie eine Warnung in der Luft, welche noch mit Kindergeschrei unterstrichen wurde.

„Er ist hier.", der Mann zog ein langes Schwert aus der Scheide. Die weinende Frau klammerte sich noch enger an die Statur.

„Ihr müsst mein Kind beschützen, Nihara. Ihr habt es geschworen.", die silberharrige Frau nickte und im nächsten Moment eines Augenaufschlags war sie verschwunden und das Kindergeschrei mit ihr.

„Ernst, du solltest gehen.", die junge Frau hatte sich langsam an der Statur hochgezogen. Entschlossen drückte sie die Brust raus.

„Er will mich. Nicht dich."

„Ich werde dich niemals verlassen, Johanna.", knurrte Ernst entschlossen. Mit einem Ruck zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Ein Sarkastisches Klatschen durchbrach diese durchaus romantische Szene.

„Herzzerreißend.", schnarrte ein hochgewachsener, gutaussehender Mann. Ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen. Ernst stellte sich schützend vor Johanna, doch das Grinsen des Fremden vertiefte sich nur weiter. Mit einer Handbewegung seinerseits, entglitt Ernst das Schwert und fiel mit einem lauten Klirren auf den Boden.

„Keine Waffen Ernst. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich piekst.", schnurrte der Mann, bevor er geschmeidig auf das Paar zuging. Ernst schlang seine Arme noch enger um Johanna, welche mit grimmiger Entschlossenheit in die sturmgrauen Augen des raubtierartigen Mannes schaute.

„Lass ihn gehen, Dorian.", Johannas Stimme klang fest.

„Keine Sorge, Liebste, ich werde deinem Geliebten kein Haar krümmen, solange du tust was ich dir sage.", das Wort Liebste betonte er mit so viel falscher Zuneigung, dass Johanna ganz schlecht wurde, mit einem letzten Blick sah sie auf Ernst. Sanft befreite sie sich aus seinen Armen und nahm die ihr entgegen gestreckte Hand in ihre. Dorians Finger schlossen sich um ihre.

„Johanna, nicht...", mehr konnte Ernst nicht sagen, denn mit einem weiteren lässigen Schlenker von Dorians freier Hand, erwachte das achtlose weggeworfenen Messer zum Leben und bohrte sich durch Ernst' Brust. Das röchelnde Geräusch, welches entstand als sich Ernst Lunge mit Blut füllte sollte Johanna niemals vergessen.

„Du hast es versprochen.", Johannas Stimme brach als sie auf den lebelosen Körper zu ihren Füßen starrte.

„Liebling, ich lüge.", liebevoll strich er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Ich werde dich vernichten. Das schwöre ich.", schrie sie aufgebracht und versuchte sich loszureißen, doch es gab kein Entkommen. Ihre einzige Möglichkeit war der Tod, aber er würde sie nicht sterben lassen. Noch war Dorian nicht fertig mit ihr und er würde es auch niemals sein. Sein Lachen klang wie wahnsinnig von den Zinnen der einst so sicheren Festung.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 27, 2022 ⏰

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