Kingdom Hearts: Die Niemandssaga ; Wirklich Freundschaft?

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Die Niemandssaga

Wirklich Freundschaft?

"Ich hasse Montage", ertönt eine verzerrte Stimme und geht dabei in ein genervtes Gähnen über. Nur nebenbei bemerke ich, dass dies meine eigene Stimme ist. Mein Körper richtet sich auf und geht in eine sitzende Position über, dabei hängen meine Beine an der Bettkante herunter. Schwarze Stiefel liegen neben dem Bett auf dem ich sitze, ich nehme die Schuhe und ziehe sie auf meine nackten Füße an. Meine restliche Kleidung ist nur ein langer, knöcheltiefer, schwarzer Kapuzenmantel mit einigen Reißverschlüssen und einem X-förmigen Anhänger und schwarze Unterwäsche. Langsam richte ich mich auf und sehe an die Tür rechts vom Bett, in dem dort aufgehängten Spiegel ist das Bild eines 15 jährigen Jungen mit zerzausten, blonden Haaren welche zu einigen Spitzen zusammen laufen, zu sehen. Ein grimmiger, verschlafener Ausdruck ist ihm in das Gesicht geschrieben. Das bin ich, so wie ich jeder Morgen aussehe. Mein Aussehen lässt eher schätzen das ich grob 18 Jahre alt wäre. Die linke Hand streift mir die vor den Augen hängenden Haare weg während ich mich weiter in meinem Zimmer umschaue. Hier ist alles Schneeweiß. Bett, Tür, Kleiderschrank und das Tischchen welches auch rechts neben dem Bett steht, Alles ist in klarem Weiß lackiert. 'Nur noch kurz das Bett richten, dann sollte ich mal los zu Saix'. Kurz lege ich meine Decke zusammen, dann strecke ich mich kräftig und gehe zur Tür, öffne sie und werde sofort durch einen Knall und einen kräftigen Ruck an der Tür erschreckt. 'Was zur Hölle war das?' Verwundert und angestarrt wage ich einen Blick um die Tür, nur um dort meinen rothaarigen Freund Axel zu finden. Dieser fasst sich an die Stirn und gibt ein genervtes Stöhnen von sich. "Musste ja gerade mir passieren!", stöhnt der junge, wohl 20 jährige Mann und sieht mich sichtbar gereizt an. Sein Gesicht ist von ein paar schwachen Falten und Narben gezeichnet, Feuerrote Haare stehen ihm wie eine züngelnde Flamme vom Kopf weg, lilane Tränentätowierungen sind direkt unter seinen Augen. Ein roter Fleck bildet sich langsam aber sicher auf Axels Stirn und eine schwache Beule tritt hervor, dabei kann ich mir das Lachen kaum zurückhalten. "Du kleiner!", lacht mein Freund und verpasst mir einen Schlag auf die Schulter, welchen ich leider nicht mehr abwehren kann. Daraufhin fängt auch er das Lachen an und frägt mich nebenbei, ob ich auch auf dem Weg zu Saix sei. "Klar bin ich das, will ja meine heutige Arbeit schnell hinter mir haben" antworte ich mit erheiterter Stimme und mache mich auf den Weg durch den langen, grau-weißen Gang der an meiner Zimmertür vorbeiführt. Unterwegs rempeln Axel und ich uns gegenseitig etwas an und machen kleine Witze, bis wir nach wenigen Minuten vor der großen Aufenthaltshalle des Organisationsgebäudes ankommen. Zeitgleich atmen wir beide tief durch und treten in den großen Raum, welcher nur durch zwei weiße Glastische und insgesamt vier anliegende Sofas dekoriert ist. Noch ganz knapp sehe ich wie eine Person mit mittellangen, schwarzen Haaren und einem schwarzen Mantel, wie ihn jeder hier trägt, durch ein dunkles Portal durchschreitet. 'Ach Xion, wenn ich es dir nur sagen könnte.' Diese Person, das Mädchen Xion ist seit knapp 4 Monaten bei uns in der Organisation, 2 Wochen kürzer wie ich. Sie ist meine beste Freundin und ich habe mit der Zeit begonnen, tiefere Gefühle für sie zu hegen. An ein Leben vor der Organisation können wir uns nicht erinnern, genauso wie jedes der Mitglieder das hier lebt. Insgesamt sind wir 14 Leute, Axel gehört ebenso dazu, so wie Saix bei dem wir unsere Aufträge für jeden Tag annehmen. Dieser steht in der anderen Ecke des Raumes, seine blauen, langen, zerzausten Haare und eine große X-förmige Narbe über sein ganzes Gesicht machen ihn hier unverwechselbar. Ich persönlich kann ihn nicht leiden, da er keinerlei Emotionen zeigt und sich wie ein großer Angeber verhält. Er mag in der Organisation XIII einen hohen Rang haben, das erlaubt es ihm aber nicht alle Mitglieder wie Arschlöcher zu behandeln. Es heißt zwar das alle Niemande keine Emotionen haben, doch scheint dies außer bei Saix und unserem Anführer Xemnas bei keinem zuzustimmen. "Also Saix, was gibt es heute zu tun?", ruft Axel, dabei bewegt er lässig die rechte Hand, einem schwachen Winken gleich gesetzt. "Für dich gibs einen Auftrag in Twilight Town, Herzlose wurden dort wieder im größeren Maße entdeckt. Und du Roxas, für dich gibt es heute ein Spezialtraining. Komme zügig in die Kampfarena." "Geht klar Saix, überarbeite dich ja nicht mit dem Aufträge verteilen!", erwiedert Axel mit einem höhnischen Wortlaut, nickt mir kurz flüchtig zu und lässt daraufhin ein dunkles Portal erscheinen indem er verschwindet. Verwundert blicke ich durch die nun fast leere Eingangshalle, Saix wirft mir einen genervten Blick zu und hustet gereizt. Dadurch deutlich angespannt drehe ich mich weg und laufe langsam zurück, vorbei an meinem Zimmer und nach einigen Abbiegungen und verstrichenen Minuten komme ich vor dem Eingang der Arena an. Die großen Tore sind nicht verschlossen und ich öffne sie langsam, dabei ächzen die Tore unter meinem Druck und ihrem eigenen Gewicht. Kaum offen, läuft mir schon Zexion, ein anderes Organisationsmitglied entgegen. Mit einem flüchtigen murmeln grüßt er mich abwesend und läuft, in sein lilanes Buch vertieft, weiter. Ich beachte ihn kaum und trete in den leeren Arenaraum, schließe die Türe und sehe mich weiter um. Eigentlich kann man diesen Raum kaum Arena nennen. Es ist einfach ein großer weißer Raum mit einigen Lampen an der Decke, perfekt um das Kämpfen zu üben. Da noch keiner da ist gehe ich zurück an eine Wand und setze mich auf den Boden, der Rücken lehnt sich dabei nach hinten an die kalten, verputzten Steinplatten. Hierbei werde ich langsam müde und schlafe irgendwann ein. Wieviel Zeit verstrichen ist weiß ich nicht, doch ich werde durch ein paar leichte Schritte geweckt. Langsam öffnen sich meine Augen und am anderen Ende der Halle sehe ich das schwarzhaarige Mädchen wieder, welches langsam auf mich zuläuft. 'Xion ist auch hier? Ich dachte sie hätte außerhalb einen Auftrag.' "Hey Xion wie gehts? Hab dich leider vorhin bei Saix knapp verpasst." Auf meine Worte reagiert das Mädchen nicht, sie läuft weiterhin langsam in meine Richtung. Ihr Gesicht wirkt vollkommen ausdruckslos, sie starrt stumm in meine Richtung. 'Was ist mit ihr los? Das ist doch nicht normal für sie!' Als das Mädchen dann noch beginnt auf mich zuzurennen werde ich etwas angespannt, diese Anspannung wird dadurch verstärkt, dass sie in ihrer rechten Hand ein Schlüsselschwert, ein Schwert mit gelbem Griff und Schlüsselartiger Klinge, erscheinen lässt. "Was ist los mit dir Xion?" Auf mein Rufen reagiert sie noch immer nicht. 'Hab ich was falsch gemacht? Wieso ist sie so drauf?' "Hab ich was falsch gemacht, Xion? Sag doch mal was?" Egal wie viel ich mit ihr rede, sie reagiert in keiner Art und Weiße auf meine Worte. Im letzten Momment kann ich mein Schlüsselschwert, welches aussieht wie ihres, in meiner rechten Hand erscheinen lassen und vor mich halten um Xion´s Schlag abzuwehren. Der Rückstoß des von oben kommenden Hiebes drückt mich dabei stärker auf den Boden und lässt meinen Körper etwas zusammenzucken. Mein Gegenüber reagiert auf nichts was ich mache. Mit starrem Blick in ihren Augen schlägt sie immer weiter wie verrückt auf meine Waffe ein. Ihr Körper zeigt dabei keinerlei Anstrengung oder Reaktionen anderer Art. Mit langsamen, kleinen Schritten versuche ich mich von ihr zu entfernen, doch bringt mir dies nichts. Xion prügelt einfach weiter auf mich ein, ohne irendwelches taktisches Verhalten. Ob sie mein Schwert zerbrechen will? Sie sollte doch wissen das die Schlüsselschwerter unzerstörbar sind! Die Tür in meinem Rücken kommt immer näher, vielleicht kann ich mich so nach draußen retten und von ihr entkommen. 'Nur noch wenige Schritte', denke ich mir hoffnungsvoll, aber zu meiner Enttäuschung und Verwirrung verschwinden daraufhin alle Wände der Kampfarena in reinster Dunkelheit. Nur noch der weiß/graue Boden bleibt übrig, die Lampen leuchten zeitgleich weiter, auch wenn sie eigentlich verschwunden sind. Langsam beginne ich panisch zu werden, sehe mich um und finde keinerlei Ausweg. Sie scheint sich selbst nicht kontrollieren zu können, jedoch sind alle Fluchtwege weg. Entweder ich versuche gegen sie durchzuhalten oder ich muss sie im Kampf schlagen. 'Wie kann ich gegen meine Freundin und geliebte kämpfen?' "HIIILFE! HÖRT MICH JEMAND?" Entsetzt und verwirrt rufe ich nach anderen Organisationsmitgliedern, vielleicht weiß einer was los ist. Aber mir war natürlich klar das keinerlei Reaktion aus der Umgebung kommen

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 19, 2014 ⏰

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