Kapitel 1

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Ich sah durch die vom Regen benetzte Frontscheibe meines Autos auf das alte Haus, das unmittelbar vor mir in die Höhe ragte. Ich schaltete das rauschende Radio aus und lehnte mich seufzend in  meinem Sitz zurück. Ich war nicht wirklich motiviert den Wagen zu verlassen, denn draußen war es eisiger Winter und generell arschkalt. Ich blickte auf den verwilderten Garten und dachte an die erst  kürzlich vergangenen Ereignisse zurück. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter, ist vor einem Monat dem Krebs erlegen. Diese hatte mich jahrelang erzogen, da meine Eltern verstarben als ich noch ein Säugling war. Ich hatte schwer mit diesem Verlust zu kämpfen, da sie die Einzige war die ich noch hatte. Gott sei Dank war ich bereits volljährig und fertig mit der Schule, deshalb war es mir möglich selbstständig zu leben. Arbeit wollte ich mir später suchen, denn ich wollte erst einmal der Restauration des Hauses meine Aufmerksamkeit schenken.  An Geld sollte es nicht mangeln, da wir einen Familienfond besaßen, auf den ich wegen meiner kürzlich erlangten Volljährigkeit zugreifen konnte. Ich schaltete das Auto aus und lief hastig zu meinem Kofferraum um meinen Koffer rauszuholen. Ich zog ihn über den unebenen Schotterweg zur hölzernen Haustür. Ich kramte den Schlüsselbund hervor, schloss auf und betrat das Haus. Es besaß zwei Etagen, plus Dachboden. Ich sah es zum ersten Mal, daher wusste ich nicht in welchem Zustand das Haus sein würde. Wider Erwarten war es gut in  Schuss und ich atmete erleichtert  auf. Ich hatte viel mehr Arbeit erwartet, doch offensichtlich hatte sich erst jemand darum gekümmert das es gesäubert war.  Meine Habseligkeiten wurden bereits von einer Umzugsfirma in das Haus geliefert, ich musste sie also nur noch auspacken,

Ich stand in einer kleinen Eingangshalle. Der Boden war mit Teppich ausgelegt, rot mit goldenen Ornamenten. Hinter mir erstreckten sich zwei große und altmodische Fenster, die beide mit durchsichtig weißen und bodenlangen Vorhängen ausgestattet waren. Direkt gegenüber von mir erstreckte sich eine schmalte Treppe, die gewunden in die Höhe führte. Diese war aus dunklem Holz mit einem geschnitzten Geländer. Im unteren Bereich befanden sich noch drei Türen, die zur Küche, Wohnzimmer und einer kleinen Abstellkammer führten. ich hängte meine vom Regen feuchte Jacke an den Garderobenständer links neben der Tür und erklimmte mit meinem Koffer in der Hand die Treppe. Die Stufen knarzten ein wenig als ich nach oben ging, das war aber bei dem Alter des Hauses nicht verwunderlich, es wurde circa 1876 erbaut. Oben befand sich ein Badezimmer, Schlafzimmer und eins für die Gäste. Da es schon recht spät war begab ich mich direkt in das Schlafzimmer, um mich von dem stressigen Tag zu erholen. Das Zimmer hatte ebenfalls ein großes Fenster, mit Sicht auf den Garten. Dieses Mal  war der Boden nicht mit Teppich ausgelegt, sondern war aus dunklem Holz, ähnlich dem Holz der Treppe. An der linken Wand stand ein  großes Bett, bedeckt von vielen Kissen. Gegenüber davon befand sich ein antiker Kleiderschrank und ein massiver Schreibtisch. Direkt neben der Tür befand sich eine hohe Stehlampe. Eine kleinere Schirmlampe befand sich auf dem Nachtkästchen links vom Bett. im Gegensatz zur Eingangshalle war hier alles in blau gehalten, die Wände, die Vorhänge und die Bettwäsche. Ich kramte mein Duschzeug und frische Wäsche aus meinem Koffer und machte auf den Weg in Richtung Badezimmer. Das Bad war cremeweiß, und der Wasserhahn war aus verziehrtem Messing. Badewanne und Dusche waren zusammen . Die Toilette befand sich direkt unter einem kleinen Fenster. Ich zog mich schnell aus und stieg unter die Dusche. Ich genoss das warme Wasser, das meinem Körper hinunter floss und enspannte mich. Danach trocknete ich mich ab und schlüpfte in eine Jogginghose und ein normales T-Shirt, ehe ich in mein Zimmer zurück kehrte, mich in das warme Bett kuschelte und einschlief.


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