„Ich hasse dich!", rief Sarah zu ihrer Mutter und lief die Treppe hinauf, wobei ihre langen, blonden, gewellten Haare hinter sie flogen. Schon wieder war ihre Mutter mit einem anderen Mann nach Hause gekommen. Seitdem ihr Vater sie verlassen hatte, als Sarah noch elf war, schleppte ihre Mutter Hannah jede Woche einen anderen Mann an. Sarah stürmte in ihr Zimmer und schlug die Tür zu. Ihre dunklen, braunen Augen tränten. Ihre Mutter hatte kaum noch Zeit für sie und ihren kleinen Bruder. Sarah war so wütend auf ihre Mutter.
Ihr kleiner Bruder Leon kam herein. „Warum weinst du?", fragte seine süße Stimme. Leon war vier Jahre alt. Zu seiner Geburt hatte ihr Vater die drei verlassen. Er hatte einfach Nachts seine Sachen gepackt und war davon. Nur sein Handy hat er da gelassen. Wahrscheinlich damit Sarah, Leon und ihre Mutter ihn nicht erreichen können. Seid dem hatte er sich nicht mehr gemeldet. Noch nicht mal einen Zettel hatte er hinterlassen. „Alles ist gut", sagte Sarah, nahm Leon auf ihren Schoß und strich über seine blonden Locken. „Soll ich dir was vorlesen?", fragte sie. „Jaaaaa", freute sich Leon und sein sommersprossenreiches Gesicht grinste. Sarah nahm ein Buch und las Leon vor.Die Zeit verging und der Freitag neigte sich dem Ende zu. „Ich habe Hunger", sagte Leon schließlich zu Sarah. Sarah schaute auf die Uhr. Leon aß immer um diese Zeit:„Okay soll ich dir was zu essen machen?" Leon nickte. Die beiden gingen die Treppe hinunter, die ins Wohnzimmer führte. Auf dem Sofa lag schlafend ihre Mutter. Sie gingen durch die Tür, die zur Küche führte. „Schokobrot... Bitte?", Leon sah Sarah an. „Hattest du nicht heute morgen schon so eins?", fragte Sarah. „Bitte, bitte, biiiitteeeee" „Na gut. Aber nur ausnahmsweise", Sarah zwinkerte ihm zu.
Nach dem Essen räumte Sarah die Teller in die Spülmaschine und brachte Leon ins Bett. „Gute Nacht", sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht", sagte Leon mit seiner zärtlichen Stimme. Sarah ging in ihr Zimmer und machte leise die Tür zu. Sie zog sich um und legte sich in ihr Bett. „Warum muss Mama immer irgendwelche Leute mitbringen? Kann sie sich nicht mal um Leon kümmern? Oder um mich?", Sarah schloss ihre Augen und schlief mit Tränen ein.Als sie aufwachte war es draußen dunkel. Ihre Rolläden waren seid Monaten kaputt und man konnte einfach rausschauen. Irgendein Geräusch hatte sie geweckt. Es kam aus dem Flur auf der Etage ihres Zimmers. Sarah stand leise auf und ging zu ihrer Zimmertür. Leise öffnete sie diese... „Leon?", ihr kleiner Bruder stand im Flur und hatte ein Buch aus einem Regal fallen lassen. „Warum geisterst du hier mitten in der Nacht herum?", Sarah sah Leon an. „Unten ist ein Monster!", antwortete Leon. „Es gibt keine Monster." „Doch! Schau doch selbst nach. Ich hab es doch gehört." „Okay", Sarah nam Leon an die Hand:„ Wir gehen nachschauen." Leon zog Sarah mit sich. Warum konnte Leon nicht einfach schlafen und Sarah in Ruhe schlafen lassen. Sie gingen die Treppe hinunter. Im Wohnzimmer war nichts. Doch dann hörte Sarah es auch. Es war nicht laut aber... unheimlich. Es war kein Klopfen oder Fallen. Mehr ein Summen, aber lauter als eine Fliege oder Biene. „Hörst du das Monster?", fragte Leon ängstlich. „Das ist bestimmt kein Monster. Du brauchst keine Angst haben", Sarah und Leon gingen zur Küche, wo das Geräusch herkam. Vorsichtig öffneten sie die Tür.
Ein starkes Licht blendete die beiden. Leons Hand riss sich von Sarahs. „Ahhhhhh! Saraaaaaahhhh!!!", Sarah hörte Leon schreien. Sofort stolperte Sarah dem Schrei nach in das Licht. Dann wurde es dunkel. Sarah war allein. Aber sie war nicht mehr in der Küche sondern... In... In einer art Raum, ohne Fenster und Türen. Nur schwarz. Plötzlich spürte Sarah ein kribbeln an ihrem Fuß, welches nach und nach ihr Bein hoch kroch und sich schließlich im ganzem Körper ausbreitete. Sarah stand ganz still. Das Kribbeln wurde stärker und stärker. Dann wurde Sarah schwarz vor Augen.
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Eine Welt
Teen FictionSarah ist 15 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter und ihrem vierjährigen Bruder Leon in Hamburg. Als die beiden nachts in die Küche gehen erscheint ein seltsames Licht. Doch hat sich Sarah das nur eingebildet? Spielen ihr ihre Psyche nur einen Streic...