1. Kapitel Gewitter

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23 Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, ....(‭Römer‬ ‭3‬:‭23‬ )

Über die Stadt Lake Lynn wütete ein heftiges Gewitter. Der Wind riss alles mit sich. Die Bewohner versuchten das zu retten was noch gerettet werden konnte. Die Kleider wurden so schnell wie möglich von den Leinen gerissen, um zu verhindern das sie wieder nass wurde.

Kurz danach donnerte es und blitzte.

Um dieselbe Zeit mitternachts, waren mitten in der beinahe geisterhaften Innenstadt fünf Mädchen unterwegs.
Der Wind zerrte nur so an ihnen und sie waren schon völlig durchnässt.
Der Regen prasselte auf sie wie Hagel und fühlte sich dementsprechend auch so an.

Die Mädchen kamen gerade von einer heimlichen Gartenparty, dessen Schlussstrich das Wetter zog.
Sie liefen durch unzählige Straßen und hielten in der Perlhood Street an , der Straße in der sie alle wohnten.
Zielstrebig bogen sie auf die Nummer fünf zu, eine ältere Villa.

Eines der Mädchen, Tanja Bloomfield holte den Haus Schlüssel aus ihrer Hosentasche.
Mit zitternden Händen versuchte sie den ins Schlüsselloch zu stecken, was ihr nicht gelang.
„Mann, Tanja kannst du dich bitte ein bisschen beeilen?", beschwerte sich das Mädchen direkt hinter ihr. „Mir frieren gleich die Finger ab"
„Ohne dich wäre ich nicht einmal hier, Amy. Du wolltest doch unbedingt auf die Party gehen", erläuterte Tanja.
„Ohne Amy wären wir alle nicht hier", bekräftigten die anderen Mädchen, die hinter ihr standen.
„Mist, ich glaube das ist der falsche Schlüssel. Wer war so idiotisch statt den Hausschlüssel, den Schlüssel für den Schuppen mitzunehmen?"
Automatisch blickten 4 Augenpaare Amy an.
„Ich hatte es eilig!", redete sie sich heraus.
„Das wir Ms Nicholson wecken, kommt nicht in Frage, sonst könnte ich ihr nie wieder in die Augen sehen. Wo sollen wir jetzt schlafen?", fragte Jasmine, ein Mädchen mit langen roten Haaren. "Ich habe mein Nachtgebet noch nicht gesprochen."
„Gott wird dich dafür tausend Jahre in der Hölle schmoren lassen wenn du ein Gebet vergisst", spöttelte Melissa. Sie war nicht nur dunkelhäutig sondern auch sarkastisch.
„Leute egal was ihr tut, beeilt euch. Als letzte an der Türschwelle zu stehen, ist nicht besonders prickelnd. Einen Schubs und ich lande im nassen Gras",warnte Sam die Anderen.
Amy blickte Tanja abwartend an. „Hast du eine Idee?"
„Nein", antwortete diese. „Ich kann nicht klar denken wenn alles, von den Schuhen bis zu meinen Haaren, auf meiner Haut kleben. Du kannst ruhig auch mal dein Gehirn anschalten."
„Mein Gehirn ist an im Gegensatz du deinem!"
„Ach ja? Und wieso hast du dann keine Idee?", konterte Tanja.
„Leute, hört auf zu streiten", unterbrach sie Sam.
„Wenn wir schon den Schlüssel für den Schuppen haben, sollten wir ihn benutzten", schlug Melissa vor.

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Langsam stiegen die Mädchen die Treppen herunter und nahmen Kurs in Richtung Garten Schuppen. Er war zwar klein, aber vor dem Regen, würde er ihnen Schutz bieten.
Knarrend öffnete sich die Schuppentür. Der Schuppen war gerade noch so groß das alle fünf zwischen den Regalen mit Gartenwerkzeugen, stehend Platz fanden.
Im Schuppen war es dunkel. Es gab zwar eine Glühbirne aber, sie funktionierte wegen dem Gewitter nicht.
Und die Handys der Mädchen hatten wegen dem Wetter schon lange den Geist aufgegeben.
Aber wenigstens wurden die Mädchen nicht nass.

„Und jetzt?", wollte Amy wissen.
„Jetzt warten wir ein bisschen", sagte Tanja. „Bis uns etwa neues einfällt. Zum Glück ist keiner von uns klaustrophobisch."
Kaum sagte sie das hörten die Mädchen aus dem Garten,  unheimliche Geräusche. Es war als würde jemand auf den Schuppen zukommen.
„Hört ihr das?". Ängstlich klammerte sich Amy an Jasmine, die leise für die Rettung ihrer Seelen aus dem Fegefeuer betete.
„Oh, Herr hab Erbarmen mit uns wie du mit den Römern erbarmen hattest als sie deinen Sohn, oh Herr , Jesus Christi kreuzigten..."
„Jasmine!" Amy rüttelte an ihr um sie aus ihrer Trance zu wecken.
„Es kommt immer näher", flüsterte Melissa sie. Dabei war sie sonst nicht so ängstlich.
Die Mädchen klammerten sich fest aneinander und versuchten sich so klein zu machen wie möglich.
In dem Moment donnerte es plötzlich wieder.
Dann hörten die Mädchen ein Knarren. Jemand steckte seinen Schlüssel in den Schlüsselloch des Schuppen.
Langsam wurde die Tür, dann Spalt für Spalt geöffnet, es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor.
In dem Moment als die Tür geöffnet wurde, blitzte es.
Vage konnten die Mädchen eine große schwarze Silhouette an der Tür erkennen ...

„Was zur Hölle macht ihr denn hier?", rief die große Dame an der Tür, dessen Silhouette vorhin zu sehen war.
Sie war zwar etwas alt, aber auch nicht allzu alt. Die leichten Fältchen in ihrem Gesicht, waren weniger auffällig als die Brandnarbe auf ihrer Stirn.
Die dunklen Haare mit den gräulichen Haaransatz trug sie unter einer Schlafhaube.
Bekleidet war sie in einem Regenmantel.
In der einen Hand trug sie eine alte Öllampe.
„Ms Nicholson, Sie sind es." Erleichtert atmeten die fünf aus. „Mensch, wie sieht ihr denn aus? Los rein mit euch ins Haus, sonst holt ihr euch noch eine Erkältung."
Sie bugsierte die Mädchen schleunigst nach draußen. Stumm betraten sie das Haus.
„Ich dachte ihr liegt alle im Bett!". Jedem der Mädchen nahm sie die Jacken ab.
„Damit ihr euch keine Erkältung holt, geht ihr zuerst duschen, na los! Ich bereite schon mal meine Hühnchensuppe."
Aufgeregt lief sie Richtung Küche. Amy ihr hinterher.
„Ms Nicholson, sie müssen jetzt um 22h doch nicht kochen."
„Oh, doch das muss ich. Im Nachhinein bist du sowieso scharf auf die Suppe. Derweil kannst du mir ja erzählen, wo ihr wart."
„Woher wissen Sie, dass das meine Idee war?"
„Wessen Idee soll es denn sonst gewesen sein? Tanja ist viel zu klug, für so etwas, Sam ist viel zu faul, was die Tatsache angeht nachts rauszugehen, Jasmine verstößt nicht mal gegen eines der zehn Gebote, und Melissa hat ihren eigenen Kopf. Also, wo wart ihr?"
Amy schluckte.
„Wir waren auf einer Party. Und ja es war meine Idee, dann hab ich aber leider den falschen Schlüssel mitgenommen."
Ms Nicholson nickte.
„Du weißt was du zu tun hast?
Morgen übernimmst du die Küche, übermorgen das Bad und..."
„Ich kann ja dann noch den Schuppen aufräumen."
„Nein, wenn irgendjemand den Schuppen aufräumt, dann bin ich das. Niemand rührt meine Sachen an.
Du kannst die Garten Arbeit übernehmen, vorausgesetzt die Sonne scheint.
Und jetzt geh schnell duschen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 14, 2018 ⏰

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