Chapter I

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Ich wachte auf von dem schlimmsten Geräusch der Welt: meinem Wecker. Es war ein Montag, mal wieder, und ganz ehrlich jedes mal wenn Montag ist frage ich mich wer diesen Tag überhaupt erfunden hat. Es hasst ihn schließlich jeder. Es war noch dunkel draußen, denn es war 5:30 in der früh, das weiß ich weil ich immer mit offenem Rolladen schlafe um am Abend die Sterne besser zu sehen.

Ich tastete noch im halbschlaf nach meinem, immer noch klingelnden Wecker. Ich fand ihn aber nicht. Ich suchte weiter plötzlich ertönte ein lauter Knall. Und schon war ich wach. Ich schaltete die Nachttischlampe an, um besser zu sehen was ich grad runter geschissen hatte. Nachdem meine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt hatten, sah ich schon das es mein Wecker war der da unten lag. In mehreren Teilen.

'Na super jetzt kann ich mir auch noch einen wecker kaufen, der Tag fängt ja schon mal gut an.'

Ich hob ihn auf und stellte ihn wieder auf meinen Tisch. Dann schlürfte ich so langsam in Richtung Schrank um mir was zum Anziehen zu suchen das einigermaßen nicht so aussah als wäre ich von der Straße. Als ich dies erledigt hatte, wollte ich ins Bad aber die Tür war verriegelt.

“Oh, man Steve. Hätte ich nicht zuerst gehen können du brauchst immer drei Jahre da drinnen.?“, rief ich, während ich mit meinen Fäusten gegen die Türe hämmerte. Dies machte ich ca. 3 Minuten bis ich keinen bock mehr hatte und nach unten ging um zu frühstücken. Meine Mam war schon wach. Sie schmierte gerade mein Pausenbrot, wie jeden Tag seit der ersten Klasse. Ich wollte ihr schon längst sagen das sie das nicht mehr machen müsste aber ich brachte es einfach nicht übers Herz, da sie es immer mit viel Liebe und Elan macht.

Heute stand sie in ihrem weißen Bademantel an der Küchentheke und wippte, im Takt des Liedes, das gerade im Radio lief, mit. Ihre Haare standen wild in alle Richtungen ab und schwangen bei jedem mal mit.

Ich setzte mich an den Esstisch und suchte mir mein morgendliches Nutalla raus, ohne das ich nie aus dem Haus gehe.

Meine Mam hatte mich anscheinend  nicht bemerkt, denn sie erschrak als sie sich umdrehte um die Wurst zu holen.

“Um himmels Willen, Anne. Musstest du mich so erschrecken?“, japste sie.

Ich sagte dazu nichts mein Tag hatte so schlecht angefangen, dass ich keine Lust hatte auf diese irrationale Frage zu antworten. Ich biss in mein Nutella-brot und schaute auf die Uhr.

'Okay noch 20 Minuten bis mein Bus kommt.', dachte ich so vor mich hin. 'Hoffentlich ist Steve endlich aus dem Bad'

Meine Mam merkte sofort das ich schlecht gelaunt war und ließ mich in Ruhe. Das ist eines der positiven Dinge bei ihr, wenn sie merkt das es mir nicht gut geht, dann lässt sie mich auch in Ruhe. Aber trotzdem kann ich immer zu ihr kommen und über alles und jeden reden.

Ich hörte Gepolter hinter mir und wusste das mein Bruder endlich aus dem Bad war, und gerade dabei war unsere Treppe zu Schrott zu trampeln wie jeden Tag.

Ich aß mein Brot zu ende und ging hoch ins bad um mich fertig zu machen. Zähne putzen. Haare kämmen. Waschen. Und das wars. Mehr brauchte ich nicht. Ich bin nicht so eine die drei Jahre im bad braucht wie mein Bruder, der dann genauso aussieht wie vorher. Oder wie welche aus meiner klasse, die dann aussehen als wären sie in einen Farbtopfeimer gefallen.

Ich schaute nochmals kurz in den Spiegel um mir sicher zu sein das ich genauso aussah wie immer. Und rannte die Treppe hinunter. In 5 Minuten fuhr mein Bus und ich müsste eigentlich noch 20 Minuten laufen bis zu Bushaltestelle.

Ich schnappte mir meine Schultasche, sagte im rauslaufen tschüß zu meiner Mam die gerade mit mir etwas bereden wollte. Irgendwas wegen nächster Woche. Aber ich hatte keine Zeit. Ich sprintete so schnell ich konnte los. Vorbei an der Bäckerei, an dem gruseligen Haus in unserer Straße bis hin zur Hauptstraße, mein bus an einer Haltestelle halten sollte die gefühlte drei Kilometer noch entfernt war.

Ich blieb kurz stehen, atmete schnell durch und drehte mich um. Da sah ich ihn, den bus keine zweihundert meter von mir entfernt wartent an eine Ampel. Ich rannte wieder los. Komischerweise bin ich bei dem Leichtathletikwettbewerb den wir jedes Jahr (Pflicht) machen müssen, nie so schnell. Mit rund 200 km/h erreichte ich noch rechtzeitig und völlig aus der Puste die Bushaltestelle. Der Bus hielt gerade an. Und ich stieg ein.

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