1. Kapitel: Aufeinandertreffen

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"Wie verschwunden?!", rief Shadoe durch den Saal und schlug dabei vor Zorn mit beiden Fäusten auf den langen Tisch an dem sonst immer die Versammlungen abgehalten wurden. Der Saal befand sich in der zweiten Ebene des Turms, welcher der Hauptsitz der Eisritter war. Er erbebte unter Shadoes Wutausbrüchen, dass auf die aktuellen Verschwinden von Handelsgruppen zurückzuführen war. Unter den Verschwundenen befand sich sogar sein Lehrer Geluos.
Sokin sah zu Shadoe herüber und gab anschließend Silver mit einer Kopfbewegung zu verstehen den Raum zu verlassen. Silver verbeugte lief bis zum Ausgang wo er sich vorm verlassen erst nochmal in Richtung seiner zwei Generäle drehte und sich verbeugte. Anschließend drehte er sich wieder um und verließ er den Saal.
"Was glaubst du wer dahinter steckt?", fragte Shadoe und hob leicht den Kopf mit Blick in Richtung von Sokin.
Sokin öffnete den Mund um einen Satz zu beginnen schloss ihn aber und dachte für eine weitere Formulierung nach.
"Einige Truppen glauben dass der rivalisierende Lavastamm dahinter steckt... allerdings würde sich hier die Frage stellen warum sie nicht die Convois überfallen und die Handelsgüter stellen. Stattdessen kommen die Güter in der Stadt und die Handelsgruppen verschwinden erst auf dem Rückweg", erklärte Sokin.
"Das wäre wirklich eine berechtigte Frage. Aufgrund der Tatsache dass wir offiziell nur rivalisiert sind mit dem Lavastamm und uns nicht in einem Krieg befinden, würde ich vorschlagen einen Boten zu schicken um mit den Lavarittern zu reden."
"Das ist auch ein Problem. Unser letzter Bote ist ebenfalls verschwunden", Sokin war diese Nachricht äußerst peinlich.
Shadoe wirkte verzweifelt.
"Versammel alle", sagte er anschließend, "ich denke ich muss selbst los und herausfinden was da los ist."

Es waren so viele Eisritter verblieben, dass Generäle, Paladine und Anwärter gemeinsam am Tisch des Versammlungssaals  sitzen konnten, welcher eigentlich nur für Generäle gedacht war.
Shadoe blickte in  die teils verzweifelten Gesichter seiner Ritter.
"Wie wir alle wissen", begann er, "sind in letzter Zeit sehr sehr viele unserer Mitglieder verschwunden."
Er sah jeden einzelnen ernst und durchdringend an, er zog die Möglichkeit in Betracht dass sich ein Verräter unter ihnen befand. Er ging aber nicht davon aus dass sich diese Theorie als die Wahrheit herausstellen konnte.
"Aufgrund unserer Vergangenheit mit dem Lavastamm, werde ich persönlich mich auf dem Weg machen, um mit den Rittern des Lavastamms mögliche Verbindungen auszuschließen. Daher werde ich persönlich nach dem Rechten sehen um möglichst zu verhindern dass weitere Eisritter verschwunden. Zur Zeit meiner Abwesenheit werde ich Sokin mit der Verantwortung für hier betrauen."

Shadoe erhob sich und sag nochmal jedem ins Gesicht. Niemand widersprach ihm oder hinderte ihn daran zu gehen. Die Angst war förmlich zu spüren im Raum.
Er blickte nochmal über seine Schulter bevor er den Raum verließ und lächelte.

Als er sein Schaltu gesattelt am Ausgang des Turms bereitstand hatten sich die verblieben Eisritter bereits zu seinem Abschied gesammelt.
Sokin trat hervor und legte Shadoe seine Hände auf die Schultern auf während er ihm ins Gesicht sagte: "Viel Glück... Bruder..."
Wieder lächelte Shadoe und bedankte sich nickend. Als nächstes sprang er auf das Schaltu auf und ritt los gen Lavastamm.

Die Eiswüste von Astron war mit der Größe einer herkömmlichen Wüste nicht zu vergleichen. Sie war gigantisch. Das wenige Leben das in der freien wilden Weite Astrons bekannt war waren Fenak, große wolfsartige Kreaturen mit einem eisigen Atem der einen gefrieren lassen konnte, die Schaltu, große gefellte Echsen die auf ihren langen Hinterbeinen liefen und meistens als Reittiere benutzt wurden und ab und an mal sogar Felinia, kleine katzenartige Geschöpfe von denen meistens nur die Augen sichtbar waren, welche aus ihren Eishöhlen hervor glühten und die Welt außerhalb beobachteten.
Shadoe standen zwei Tage Weg zum Lavastamm bevor. Seine Vorräte mussten für diese Zeit reichen. Wasser bekam er durch die Rüstung die den umherfliegenden Schnee schmolz und in Trinkwasser wandelte. Die Rüstungen waren mit Absicht so gebaut um das Überleben aus längere Zeit auch ohne feste Nahrung bewerkstelligen zu können. Es war etwa ein halber Tag bereits vergangen als ein Fenak-Rudel ihn angriff und sein Schaltu reißen wollte. Shadoe war gezwungen die Fenak zu töten um weder sein Schaltu noch sich selbst zum Opfer der Wölfe werden zu lassen. Er vergrub einen Teil der Fenak den anderen Teil zerlegte er und Tat ihn in seine Tasche wo das Fleisch allerdings schnell gefror da die leeren Außentaschen nicht auf Lebensmittel ausgelegt waren.
Shadoe bließ der Sturm weiter entgegen und machte ihn immer müde. Als es langsam immer dunkler wurde hielt er Ausschau nach Felinia-Höhlen. Diese waren meist groß und gut ausgebaut worden von den Katzen da diese sonst selbst Opfer der Fenak waren. Felinia ließen oft Menschen und Schaltu in ihre Höhlen da sie gelernt hatten dass Menschen oft in der Lage waren die hungrigen Rudel zu vertreiben.
Irgendwann entdeckte er auch eine Höhle allerdings bemerkte er schnell dass er nicht der erste war. Er dachte nicht lang drüber nach, legte sich dazu und schlief ein.
Ein zusammenzucken seines umbekannten Gesellen ließ ihn hochfahren genauso bemerkte er wie die Felinia misstrauisch wurden und einen Buckel machten. Der Unbekannte war wach und begann mit den Handflächen den Boden zu erhitzen. Ein Lavaritter, Shadoe lief es trotz der jetzigen Wärme kalt den Rücken runter. Eine der Felinia fauchte sie beruhigte sich aber schnell wieder nachdem der Unbekannte ihr etwas von dem gefrorenen Fenak-Fleisch zu schmiss das offensichtlich aus Shadoes Sattelbeutel hatte.
"Du bedienst dich törichter Weise also einfach an meinen Sachen?"
"Schonmal versucht zwei Rudel gleichzeitig aufzuhalten? ALLEIN?"
Shadoe wurde still und wechselte anschließend seine Einstellung dem Lavaritter gegenüber. Vielleicht war er nur auf der Durchreise oder auf dem Weg zu seinem Lager. Aber warum war er dann auf der Route zwischen Lava- und Eisstamm?
"Was machst du hier draußen ALLEINE?", er betonte das "alleine" genauso sehr wie der Unbekannte es getan hatte.
"Warum stellen wir uns nicht zuerst vor? Mein Name ist Knakles."
"Du bist der Anführer der Lavaritter?", fragte Shadoe verblüfft.
"Willst du mir nicht lieber deinen Namen verraten anstatt mir nochmehr Fragen zu stellen", Knakles wirkte beleidigt.
"Mein Name ist Shadoe", sagte Shadoe zu ihm und lächelte dabei. Allerdings war das Lächeln wegen des Helms nicht zu sehen.
"Um zu deiner Frage von gerade zurück zukommen", begann Knakles,  "Ja ich bin der Anführer des Lavastamms. Warum ich hier bin? Nun der Lavastamm... sagen wir es so... existiert bis auf mich nichtmehr..."
"Die Lavaritter verschwinden auch?"
"Ich dachte ihr seid daran Schuld", Knakles war verwundert, "Warum klingst du so überrascht darüber?"
Knakles hatte seine Aufmerksamkeit.
"Jeden Trupp den ich entsende egal ob Handel, Eskorte und so weiter. Sie kehren nicht wieder. Keine Rückmeldung nichts. Ich dachte ihr hättet damit was zu tun also bin ich los da sämtliche meiner Boten verschwanden um mit euch dem Lavastamm zu reden. Jetzt erzähl mir deine Geschichte."
Knakles seufzte, dann atmete er tief durch: "Gut, also es war vor etwa einer Woche als das Lager plötzlich von lauten Schreien geweckt wurde. Ich schlief noch als es passierte denn es war Nacht deshalb konnten wir nicht sehen wer es war. Sie waren komplett dunkel nahezu schwarz und eins mit der Finternis der Nacht wie..."
"NINJAS!"
"Was sind Ninjas?", Knakles war verwirrt.
"Keine Ahnung erzähl weiter bitte", forderte Shadoe ihn wie ein kleines Kind auf.
"Also gut wo war..."
"UND EINS MIT DER FINSTERNIS WIE NINJAS!", fiel Shadoe ihm wieder ins Wort. Knakles wirkte sehr nachdenklich.
"Wie Ninjas", erzählte er weiter, "fielen sie im Schutze der Dunkelheit ein. Als ich hinausging sah ich wie sie Lavarittern aus Zelten verschleppten und in große Transportgleiter verfrachteten wie ich sie nur aus Graniithaven kenne. Zuerst dachte ich sie wären von dort bis einige von ihnen begannen Eis zu bändigen. Ich rannte so schnell ich kann an das andere Ende des Lagers und versuchte noch überbleibende Ritter zu finden aber die waren alle weg. Einfach weg. Also blieb mir nichts als so weit wie möglich von dort weg zu rennen. Ich war etwa einen Tag unterwegs bis ich hierher kam. Die Felinia haben mich lange eher misstrauisch beobachtet bis ich sie vor einem Fenak-Rudel geschützt habe. Ja das ist meine Geschichte."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2018 ⏰

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