*Prolog*
Als wir mit unseren Fahrrädern durch London radelten,war der Himmel noch düster.Es war vier Uhr morgens,die Autos fuhren nurnoch vereinzelt und Schaufensterbeleuchtung erhellte die nebligen Straßen.Das OneDirection-Konzert wird zwar erst um 18 Uhr beginnen aber Pünktlichkeit schadet nie,wenn man in der ersten Reihe stehen will.
Des öfteren drehte ich mich um,fühlte mich wie immer beobachtet und noch jedes leiseste Geräusch wurde von mir wahrgenommen.
Jessy,meine übrigends einzigste Freundin wusste von all dem nichts,sie konnte ja nicht erahnen wie gefährlich es ist die Tochter eines Präsidenten des gefürchtetsten Rockerclub Englands zu sein.Ich wurde immer beobachtet,geortet oder kontrolliert.Jedes noch so kleinste Aufenthaltsdetail von mir wurde von den 'Hells Riders',den Feinden der 'Trivals' zu denen meine Familie gehörte,aufgenommen und verfolgt.
Und schon wieder ertönte ein leises Knacksen,ob es einem meiner Schützer-ja ich und auch alle Personen mit denen ich mich abgab standen unter Personenschutz-angehörte oder einen der 'Hells' wusste ich nicht und glaubt mir ich wollte es auch garnicht.
'Wir sind da,Jeya.Wir sind daaa.' trällerte Jessy umher,als wir vor der O2-Arena standen vor der sich schon ein kleineres Grüppchen Directioners gebildet hatte.
Wer auch immer uns verfolgt hatte,der musste denken meine beste und einzige Freundin hätte einen gehörigen Dachschaden,aber hey-wir sind Directioner und es sind nurnoch genau 13,45 Stunden bis zum Konzertbeginn,wo wir dann endlich unsere gutaussehenden Idole treffen werden.
Ich schloss mein Fahrrad ab und warf mir meinen dunklen Rucksack über die Schultern,ehe ich mit Jessy zu den anderen Fangirls ging.
Von Fragen wie 'Wie lange bist du schon Directioner?' oder 'Wer ist dein Favo?' verblieben auch wir nicht verschont und immer antwortete ich mit der gleichen Antwort.'Seit 2011 und du?' oder 'Niall ist mein Favo und bei dir?'.Mit der Zeit hatte ich die Sätze schon auswendig auf dem Kasten und konnte sie wie eine Maschine herunterrattern wenn ich erneut gefragt wurde,bis dann die Frage kam 'Wie alt bist du?' denn dies kaufte mir nie jemand ab und wenn ich mich noch so krass schminkte,würde mir nie jemand glauben das ich mit meinem 1,59 Meter Körpergröße und der zierlichen Figur 17 Jahre alt bin.Ich war schon immer die kleinste und obwohl ich ein Jahr älter bin als Jessy,missbrauchte sie meine Schulter immer aufs neue als Armstütze so auch jetzt.
Durch meine grünen Augen funkelte ich sie gespielt böse an,blähte meine Nasenflügel unnatürlich weit auf was sie zum Lachen brachte.
Und wieder hörte ich ein leises Knacken,wandt sofort meinen Kopf, um in die Richtung zu gucken aus der es kam,sah aber wie immer keine Menschenseele.
'Geht es dir gut?' fragte mich ein Mädchen,worauf ich mich blinzelnd zu ihr umdrehte und hastig nickte.
Niemand dürfte von meinem Hinterleben erfahren,nichtmal Jessy wusste,dass auch sie unter Personenschutz stand und obwohl Frauen eigentlich sogut wie nicht gefährdet waren,sicher war sicher.
Mit der Zeit verlängerte sich die Warteschlange,die meisten Mädchen saßen auf dem Boden und knipsten Selfies,waren aufgebrezelt und hübsch.Ich hingegen fühlte mich wie immer als das hässliche Entlein,ich hasste meinen Körper,meine schwarzbraun gefärbten,langen Haare und vorallem mein Leben.Warum musste ausgerechnet ICH so eine 'Wannabe-Mafia' am Arsch kleben haben,warum nicht jemand anderes wie zum Beispiel meine Physiklehrerin?
Die Zeit verging,die Wolken zogen über uns hinweg,Temperaturen wechselten von mild zu kühl und des öfteren hörte ich wieder allbekannte Geräusche die ich mit Erfolg versuchte zu ignorieren.
Nachdem ich auch meine vierte Currywurst für heute verdrückt hatte-ja ich bin spindeldürr obwohl ich fresse wie eine Wildsau,weshalb meine Eltern immer denken ich habe Magersucht-wurde endlich die Halle aufgeschlossen und der Tumult begann.
Während Jessy 'Best Song Ever' sang,durchsuchte ich ein paar Stände mit Fanartikeln,fand aber nichts passendes und lief deshalb letztenendes doch zur netten Frau,die unsere Karten auffordern würde.
'Yes Baby,zweite Reihe.' jubelte ich und gab meiner Freundin ein Highfive,bevor wir durch die große Eisentür für die Innenräume gingen.
'Hier herein.' grinste ein Angestellter,der uns in die zweite Reihe leitete.Ich stand neber einer 'kräftig gebauten' Blondine,die ein Liam-Fanshirt trug und rumhüpfte,wie ein Flummi nur nicht ganz so hoch und gleichmäßig.
Das Konzert begann,die Menge tobte,das Adrenalin durchfuhr meine Adern,der Bass durchpumpte mein Tommelfell und ich wurde sofort mitgezwungen zu singen,es war wie eine Beneblung und ich konnte das erste Mal seit langem mein kompliziertes Leben für eine kurze Zeit vergessen,es war mir auch egal wie viele 'Riders'-ja so nenn ich sie immer-mich gerade beim blamierenden Rumgehampel beobachteten,neber der 'kräftigen' neber mir,die noch viel mehr herumzappelte,war das ja noch harmlos.
Jessys Körper bewegte sich geschmeidig im Takt der Musik,ihre Hüften schwungen locker herum während ich eher dem Weihnachtsmann auf Drogenkonsum glich und mir deshalb ziemlich gedisst vorkam.
Wenn ich mich in fünf Worten beschreiben sollte,dann wäre das zum ersten 'faul',ich machte nie was für die Schule,hatte als Hobby gammeln und sah in Sport einfach nur eine Unnötigkeit.Zweitens bin ich sehr 'verrückt',ich hab manchmal ein sehr tiefgesunkenes Niveau was auch gleichzeitig zu Punkt Nummer drei hinzufolgt 'humorvoll',ich lache immer und überall auch wenn mein Leben alles andere als lustig ist,ich empfand in Lachen ein gutes Gefühl,weshalb ich auch ziemlich gern Leute ärgerte um dann eben Lachen zu können.Außerdem war ich 'beschützerisch',ich machte mir als Aufgabe alles und jeden zu verteidigen und seie es nur mein Essen oder ein hilfloser Regenwurm der auf der Straße entlang robbte und zu vertrocknen schien.Doch am meisten und sei es kaum zu glauben,ich war 'unberechenbar',keiner wusste je was ich soebend vorhatte oder dachte,ich war anders nicht nur wegen meinem Zweitleben als Rockertochter sondern auch charakteristisch betrachtet.Niemand wusste die Bedeutung wenn sich meine sonst leuchtend grünen Augen in ein türkis-blau verwandelten,niemand wusste die Bedeutung meiner Körperhaltung und niemand konnte mich einschätzen.
Das dachte ich zumindest bis ich IHN traf,meinen Seelenverwandten und gleichzeitig die lang erträumte,große Liebe.
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Criminal || n.h. (ON HOLD)
FanfictionJeya,ein eigentlich völlig normales,verrücktes Mädchen. Eigentlich. Ihr Vater ist der Präsident der Rockergruppe 'Trivals' , welche mit den 'Hells Riders', der bekanntesten Rockerbandes verfeindet ist. Wo auch immer sie hin geht,sie ist nicht allein...