08

448 33 9
                                    

Woche für Woche verging und die Distanz zwischen Jungkook und Cecilia stieg.
Mädchen für Mädchen präsentierte stolz Makierungen am Hals.
Jungkook wurde zum Schwarm und bekanntesten Junge der Schule. Selbstbewusst stolzierte er mit seinen beiden Freunden durch die Gänge.

Ihr könnt euch sicherlich denken, was Cecilia davon hielt.
Sie war überrascht, und enttäuscht. Das Mädchen dachte schon gar nicht mehr daran, dass er wieder der Alte sein würde.
Ihr bester Freund.

Es war einer der Abende, an dem sie allein am Strand saß, die Füße im Sand vergraben hatte und ihre Aufmerksamkeit der Sonne schenkte, welche vom Meer verschluckt zu werden schien.
Ihre Augen wurden schwer und langsam schloss sie die Augen.
Tatsächlich schlief das Mädchen ein und verschwand in das Land ihrer Träume. Mit der Zeit wurde es kälter und die Nacht brach an.

Seine Fußstapfen blieben im Sand zurück. Da sah er sie, allein im Sand sitzend.
Die Nacht war kalt.
Wie konnte sie nur nicht frieren?
Schnellen Schrittes lief er auf sie zu. Er berührte sanft ihren Arm.
Doch als sie nicht reagierte, bemerkte er ihre geschlossenen Augen.
Sie schlief.
Sofort zog er seine Jacke aus und legte sie um ihre Schultern.
Ihre Augen öffneten sich leicht. ,,Du bist hier", flüsterte sie. ,,Bei dir", antwortete er leise und ließ sich neben ihr im Sand nieder. Ihre Lippen waren bereits etwas blau und sie zitterte. ,,Du musst doch frieren", sagte sie und wollte seine Jacke wieder abgelegen, doch er lehnte ab.
,,Du brauchst sie dringender als ich." Sie war noch immer benommen, kaum bei Bewusstsein.
Die Kälte fraß sie auf.
,,Komm, wir gehen ins Warme", meinte er leise, erhob sich und zog sie auf die Beine. Sie jedoch, konnte kaum stehen; sie torkelte völlig benommen. Also hob er sie gekonnt im Brautstil hoch.
Cecilia umschloss seinen Nacken mit ihren Armen und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust.
Wärme.
Er war so warm.
Und automatisch kam das Gefühl von Geborgenheit auf. So schnell seine Füße ihn trugen, rannte er, mit ihr auf dem Arm, zum Haus.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich im sechzehnten Stock ein zweites Mal. Er schloss die Tür auf und fand das Apartment, wie fast jeden Abend, leer vor.
Seine Eltern waren momentan auf Dienstreise. Doch auch sonst waren sie so gut wie nie da.
Sie fehlten ihm.
Vorsichtig legte er sie auf seinem Bett ab und deckte sie sorgfältig zu. Nicht ohne vorher ihre Klamotten vom Sand zu befreien. Sofort vergrub sie ihr Gesicht im Kissen und kuschelte sich in die warme Decke.
Er schmunzelte. Dann verließ er das Zimmer, um in der Küche Wasser aufzusetzen und alles für einen Tee vorzubereiten. 
Nachdem dieser gemacht war, kehrte er ins Zimmer zurück und ließ sich auf der Bettkante nieder. Dankend griff sie nach der Tasse und wärmte ihre Hände am warmen Porzellan, bevor sie einen Schluck nahm. Er lächelte, und dieses Lächeln war das, was sie vermisst hatte. 

So ehrlich.
So liebevoll. 

Sie konnte seine Atmung hören, doch ihre Augen blieben weiterhin geschlossen. 
Er hantierte an seinem Handy und Cecilia war noch nie die Art von Mensch gewesen, die anderen bei ihrem Tun, von insbesondere privaten Dingen, zugeschaut hatte.
Schließlich ging es sie nichts an. Sie genoss allein die Stille und das Ruhen auf seiner Brust. Es war anders, als damals. 
Möglicherweise lag das daran, dass seine Brust an Muskeln zugenommen hatte und nun etwas härter schien.

Auf einmal jedoch, löste er den Arm, den er, vor einer Weile um ihre Schulter gelegt hatte. 
,,Es ist schon spät", flüsterte er leise und sie öffnete sofort ihre Augen. ,,Zeit zu Gehen", meinte er und setzte sich auf. Seine liebevolle Art war verschwunden. Er war nervös, da es sich nicht wirklich gehörte einfach so jemanden herauszuwerfen. Insbesondere, wenn dieser jemand seine ehemalige beste Freundin war und sie noch eben gemeinsam im Bett gekuschelt hatten. 
Sie schluckte schwer, nickte jedoch und erhob sich langsam. 
Umso schneller jedoch schlüpfte sie in ihre Schuhe. ,,Danke...für das heute", meinte sie leise und er nickte. ,,Keine Ursache."
Dann schloss er die Tür und ließ sie davor stehen. Eilig verließ sie das Hochhaus und betrat den Fahrstuhl im Nachbarhaus. Als die Türen des Gefährts sich schlossen und sie erneut die Stille  überkam, betrachtete sie ihr Selbst im Spiegel und ließ ihre Gedanken zu den letzten drei Stunden schweifen, die sie bei und mit ihm verbracht hatte. 
Das erste Mal, seit so langer Zeit.

Oben angekommen, schloss sie die Tür auf, wo ihre Mutter sie bereits empfing. ,,Schätzchen, wo bist du solang gewesen? Ich habe mir Sorgen gemacht." Sie umarmte ihre Tochter fest. ,,Tut mir leid. Ich wollte mich melden, aber mein Handy ist ausgegangen", entschuldigte sich Cecilia. Sie wusste, wie ihre Mutter tickte und somit breitete sich sofort das schlechte Gewissen in ihr aus. ,,Wo hast du denn gesteckt?", fragte die ältere Frau. ,,Ich war bei...einem Freund", erwiderte ihre Gegenüber. Die Mutter nickte. ,,Verstehe. Komm, mach dich fertig und geh zu Bett. Es ist spät und du brauchst den Schlaf." Cecilia nickte leicht lächelnd und lief in ihr Zimmer, um ihre Klamotten durch den Pyjama auszutauschen. 
Ihre Gedanken schweiften wieder zu ihm und zauberten ihr ein breiteres Lächeln auf die Lippen.
War das ein Schritt zur Besserung?
Zum Wiederaufbau der Freundschaft?

Automatisch fiel ihr Blick aus ihrem Zimmerfenster, zu seinem gegenüber. Darin brannte noch Licht. Auf einmal tauchte seine Statur an seinem Fenster auf. Doch er war nicht allein.
Seine Lippen klebten am Hals eines braunhaarigen Mädchens. 
Cecilia schluckte hart und automatisch traten Tränen in ihre Augen. Jegliche Freude von vorhin schien zu verschwinden.
Deswegen hatte er sie weggeschickt.
Deswegen war er so nervös gewesen.
Weil er Besuch empfangen hatte und sein tägliches Spiel fortsetzte.
Er hatte sich doch nicht geändert.
Und bevor sie auf dem Boden zusammenbrach, flüsterte sie eins.
Seinen Namen.

,,Jungkook."


___

wir haben fast 1k !! omg, Dankeschön. <3
Ich hoffe ihr mögt das Kapitel, denn bis auf das Ende finde ich es nicht so gelungen. 
Vielleicht überarbeite ich es noch mal ><



changed into a bad boy ; j.jk ( & p.jm ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt