The beginning

74 8 2
                                    

Michael's POV:

Stille. Niemand wagte es ein Wort zu sagen. Angespannt liefen Ashton, Calum und ich mit unseren Assistenten, Alex und Jack, durch die endlos langen Flure des Miethauses.
Ein fauliger Geruch stieg in meine Nase. Genau der Geruch, der der Verursacher des Anrufs war. Anwohner hatten sich über dieses Geruch der aus Apartment 6 stieg beschwert.
„Wahrscheinlich eine Leiche", hieß es schon recht früh. Die Dame der das Apartment zugeschrieben war, war seit gestern als vermisst gemeldet, aber schon zwei Wochen nicht gesehen.
„Oh Gott.", keuchte Alex, sich schnell ein Tuch vor die Nase haltend. Ich folgte seinem Blick, meine Nase vor dem Geruch bedeckend.
Dort lag sie. Die Leiche von Amanda Daniels.
Jedoch..
Wir hatten erwartet eine an Altersschwäche gestorbene, achtzig Jahre alte Frau zu finden mit keinerlei äußeren Verletzungen, doch was wir sahen war grausam.

-

„Und du bist dir sicher?", fragte Calum unseren Mediziner. Dylan nickte.

„Ganz sicher. Die Frau ist an einem Tumor gestorben. Was ich aber nicht verstehe: Warum hat man sie dann so verschandelt? Und wo ist ihr Kopf?", fragte der dunkelblonde verwundert, die Stirn in Falten gelegt.

„Dieses Zeichen an der Wand.. das kenn ich!", murmelte Calum zu sich selbst. Fragend sah ich zu ihm. Als ich mir das Zeichen genauer ansah, entdeckte ich die Ähnlichkeit mit einem Zeichen aus einem Buch, welches ich in meiner Ausbildung gelesen habe. ‚Moderne Organisationen in Sydney und Umgebung'.

„Das sind die Youngbloods.", ertönte plötzlich die leise Stimme von Jackson, dem Lebenspartner von Dylan. Er studiert noch Gerichtsmedizin, weshalb Dylan ihn oft bei sich assistieren ließ.

„Du kennst sie?", fragte Ashton verwundert. Nickend lief Jackson zu mir, zeigte auf seinem Handy ein Bild von genau dem Smiley, welcher so stolz über der Leiche an der Wand thronte.
Zu sehen war ein Junge der eine Wand besprayte mit eben diesem Zeichen.

„Wer ist der Junge der das da Sprayt?", fragte ich nach, direkt meine Alarmglocken wahrnehmend. Jackson sah geschockt zu mir.

„Luke? Niemals man!", meinte er fest überzeugt, „Der Junge ist unschuldiger als sonst was, nichtmal geküsst wurde er. Er ist ein sehr treuer Freund von mir und ja.. natürlich ist er Mitglied der Organisation, aber nur, weil sein Vater der Leiter von Youngblood ist. Er kommt aber mehr nach seiner Mutter, die ist Lehrerin und er lebt auch da."

Überrumpelt nahm ich all diese Informationen auf.

„Uhm.. glaubst du ich kann mal mit ihm reden? Diese Organisation ist jetzt gerade Hauptverdächtig.", fragte ich. Jackson nickt unsicher und rief sofort Luke an.

-

Es waren bereits zwei Tage vorbei nach dem Leichenfund. Ich war auf den Fall angesetzt. Luke und ich würden uns heute treffen, jedoch eher indirekt, da er sich, so Jackson, nicht öffentlich mit Polizisten treffen dürfte.
Das Cover? Die Beerdigung des Opfers.

„Wo bleibt das Kind?", fragte ich genervt an Calum gewandt. Schulterzuckend sah er sich um, bis sein Blick an etwas oder eher jemandem hängen blieb.
Ein Junge, groß, schmächtig und deutlich nervös wirkend lief zu uns, sich immer wieder umsehend.

„Luke?", fragte ich leise. Nickend sah der Junge auf, ich betrachtete ihn sofort ausgiebig. Schwarze skinny Jeans, schwarze Doc Martens, ein komplett schwarzer, zu großer Hoodie. Allgemein bildete die schwarze Farbe einen starken Kontrast zu seiner Porzellan artigen Haut. Er hatte schöne blaue Augen, volle Lippen mit einem Lippenpiercing, Sommersprossen, Stupsnase. Alles an ihm wirkte perfekt und ich war sofort davon überzeugt dass Jackson recht hatte mit der Aussage, Luke könne es nicht gewesen sein.

„Uhm.. also wie kann ich helfen?", fragte Luke nervös. Lächelnd sah ich ihn an, damit er sich entspannte.
Wir betraten die Beerdigung und stellten uns etwas ins Abseits. Die Familie weinte, sah ab und zu zu uns. Ein etwas älterer Mann näherte sich uns.

„Was machen sie hier?", fragte er, den Tränen nahe. Ich räusperte mich.

„Sir, wir sind hier um Ihnen unser Mitgefühl mitzuteilen. Außerdem wollen wir sicher stellen, dass sie sicher ihren letzten Abschied nehmen können, es tut mir leid.", sagte ich, Mitgefühl in meiner Stimme mit sich schwenkend. Nickend sah der Mann zu seiner Familie.

„Nur bitte, halten sie etwas Abstand, ja?", murmelte er noch, ehe er zurück zu seiner Familie lief. Luke sah ihn nachdenklich nach, als er plötzlich weg sah.

„Fuck", nuschelte er, seine Kapuze tiefer in sein Gesicht ziehend. Fragend sah ich zu ihm, er sah zu mir und deutete auf einen hochgewachsenen blonden Mann.

„Mein Bruder.", erklärte er. Ich nickte, bevor ich zu seinem Bruder sah, in wenigen Millisekunden ein helles Licht wahrnehmend ehe der Sarg der Dame in die Luft flog, die Körper der sich in der Nähe befindenden umherschlendernd.
Schreiend lief die Familie in die Richtung in welcher die Kapelle stand, Schutz suchend, doch diesen würde sie nicht finden, als plötzlich eben die Kapelle in die Luft flog.
Luke schrie, ich zog ihn in meine Arme um ihn zu schützen.
Alles geschah so schnell. Ashton rannte zu der Masse, wollte sie Richtung Ausgang leiten, als dort der Leichenwagen explodierte.

YoungbloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt